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Verkaufsoffener Sonntag

TTrotz des Schmuddelwetters: Dichtes Gedränge in der Buxtehuder Altstadt

Lassen sich den Glühwein schmecken: Reinhard Meier, Sonja und Lars Effenberger.

Lassen sich den Glühwein schmecken: Reinhard Meier, Sonja und Lars Effenberger. Foto: Felsch

Schauen statt kaufen: Obwohl die Buxtehuder Innenstadt am verkaufsoffenen Sonntag proppevoll war, stand für viele Besucher etwas anderes als Einkaufen an erster Stelle.

Von Franziska Felsch Sonntag, 29.12.2024, 19:17 Uhr

Buxtehude. Um 13 Uhr öffneten die Geschäfte in Buxtehude ihre Türen. Allmählich füllten sich die Stände draußen, allen voran die Glühwein- und Imbissbuden in der Langen und in der Breiten Straße. Familien mit kleinen Kindern zog es zu den Karussells und es gab nicht wenige, die mit einer Tüte Mandeln oder Berliner unterwegs waren. Süßes wie Herzhaftes war heiß begehrt.

Zu den ersten, die sich eins der beliebten Heißgetränke gönnten, gehörten Reinhard Meier sowie Sonja und Lars Effenberger. Den Buxtehuder Gildemitgliedern machte der feine Nieselregen nichts aus. „Man braucht nur die richtige Kleidung“, sagten die drei, die in die Stadt gekommen waren, um Freunde zu treffen, gemeinsam was zu trinken und zu essen - nicht um einzukaufen.

Mit Freunden treffen und den "letzten" Glühwein genießen, bevor der Weihnachtsmarkt seine Tore schließt: Regina Stechmann, Annette Dohrn und Lydia und Dirk Vitow.

Mit Freunden treffen und den "letzten" Glühwein genießen, bevor der Weihnachtsmarkt seine Tore schließt: Regina Stechmann, Annette Dohrn und Lydia und Dirk Vitow. Foto: Felsch

Ein Satz, der des Öfteren fiel. „Einfach ein letztes Mal die wunderschöne Atmosphäre und die Lichter auf dem Weihnachtsmarkt genießen, bevor der abgebaut wird. Da hat sich der Altstadtverein was Tolles einfallen lassen“, lobte Regina Stechmann aus Buxtehude „Es ist mittlerweile eine liebgewonnene Tradition für uns, bei Elli noch mal zum Jahresabschluss einen Glühwein zu ordern“, so das Ehepaar Lydia und Dirk Vitow aus Estebrügge.

Ein letztes Mal den Weihnachtsmarkt genießen

„Das ist heute die Gelegenheit für mich auf den Weihnachtsmarkt zu gehen, da musste ich einfach nochmal hin“, sagte Annette Dohrn, die eigentlich schon auf dem Weg nach Konstanz sein wollte. Aber sie hatte am Sonnabend ihren Zug verpasst und war darüber nicht traurig, da sie so noch ein bisschen länger in der alten Heimat bleiben konnte.

Jetzt hat sie verlängert bis zum 31. Dezember und nutzte die gewonnene Zeit, um am verkaufsoffenen Sonntag in die Stadt zu fahren. „Weil da viel los ist, wie man sieht, und man alte Bekannte treffen kann“, freute sich die Ex-Buxtehuderin, die früher am Elbe Klinikum gearbeitet hat, bevor sie des Jobs wegen an den Bodensee gezogen ist.

Sabine Badur schätzte - wie alle der Befragten - die Atmosphäre in der nachweihnachtlichen Buxtehuder Innenstadt und ganz besonders den Honigwein. „Den gibt es nicht überall und auch keine Feuerzangenbowle, darauf freue ich mich immer das ganze Jahr“, sagte sie. „Ich bin überrascht, wie viele Menschen heute unterwegs sind, trotz des schlechten Wetters, aber ich freue mich für die Standbetreiber, die richtig gut zu tun haben.“

Sie persönlich wollte nicht shoppen, so Badur, was ihre Nachbarn am Stehstich schmunzelnd bestätigten: „Wir haben gar kein Weihnachtsgeld bekommen, wir investieren unsere eigene Rente, aber nicht für Sachen, die man sowieso nicht braucht, sondern lieber für ein heißes Getränk zum Aufwärmen.“ Das natürlich, aber wenn die Socken so günstig sind, dann müsste man doch zugreifen, meinte Andy Troska.

Glühwein trinken und Leute beobachten

Gemütlich schlendern über den Weihnachtsmarkt und in den Geschäften - „wo es weniger kalt ist“ - wenn man was sieht, was einem gefällt, zugreifen, später in ein Café einkehren - alles ganz entspannt, das hatten sich Eva Blank und ihre Freundin Violetta Smalley vorgenommen.

Anne Wiese und Jens Hoppe lieben Weihnachtsmärkte und nutzten am Sonntag nochmal die Chance, einen zu besuchen.

Anne Wiese und Jens Hoppe lieben Weihnachtsmärkte und nutzten am Sonntag nochmal die Chance, einen zu besuchen. Foto: Felsch

Anne Wiese und Jens Hoppe dagegen wollten nur ein bisschen Weihnachtsmarkt-Luft schnuppern. „Bei uns ist der leider nicht mehr, da haben wir uns informiert, wo wir noch hinfahren können,“ erzählten die Harsefelder, die Weihnachtsmärkte lieben und dafür auch weitere Wege in Kauf nehmen, so wie kürzlich nach Lüneburg. „Der in Buxtehude ist unseres Wissens nach der einzige, der noch aufhat, und einer der Schönsten“, so Jens Hoppe. „Wir haben uns einen guten Platz gesichert, von wo aus wir das Treiben in Ruhe beobachten können, das macht Spaß und das reicht uns, allemal besser als auf dem Sofa zu hocken“, sagten beide gut gelaunt.

Stelzenläuferinnen in der Lange Straße

Zu schauen gab es wirklich jede Menge. Nicht nur Menschen und das üppige Warenangebot in den Schaufenstern. Besondere Farbtupfer boten die Stelzenläuferinnen mit ihren aufwendigen Kopfbedeckungen, die sich ihren Weg durch die Massen bahnten und Kindern wie Erwachsenen ein Lächeln ins Gesicht zauberten.

Stelzenläuferinnen mit aufwendigen Kopfbedeckungen waren ein Blickfang in der Buxtehuder Altstadt.

Stelzenläuferinnen mit aufwendigen Kopfbedeckungen waren ein Blickfang in der Buxtehuder Altstadt. Foto: Felsch

Vor dem historischen Rathaus verkauften die Ehrenamtlichen der Jugendabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Buxtehude Altstadt alkoholfreien Punsch. Ein Angebot, das von vielen großen und kleinen Besuchern gern angenommen wurde. Nicht nur das. „Wir haben interessante Gespräche geführt, die Leute haben sich sehr viel Zeit genommen, um mit uns über unser Ehrenamt zu sprechen“, erzählten Julie Tiedemann und Dirk Meyer, die am Sonntag freiwillig Dienst machten, um Geld für die Jugendarbeit der Feuerwehr zu sammeln.

Lassen sich den Glühwein schmecken: Reinhard Meier, Sonja und Lars Effenberger.

Lassen sich den Glühwein schmecken: Reinhard Meier, Sonja und Lars Effenberger. Foto: Felsch

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