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Heavysaurus

TTumor erkannt? Dieses Konzertfoto ließ die Alarmglocken schrillen

Joris, Sabrina, Keno und René aus Gnarrenburg freuten sich schon vor dem Konzert von Heavysaurus aufs „Abrocken“. Dass dieses Foto für ein Wellenbad der Gefühle sorgen könnte, hätten sie vorher bestimmt nicht gedacht.Foto: Rendelsmann

Joris, Sabrina, Keno und René aus Gnarrenburg freuten sich schon vor dem Konzert von Heavysaurus aufs „Abrocken“. Dass dieses Foto für ein Wellenbad der Gefühle sorgen könnte, hätten sie vorher bestimmt nicht gedacht.Foto: Rendelsmann Foto: Rendelsmann

Ein Konzertabend mit der Band Heavysaurus endete für eine Familie aus Gnarrenburg mit einem emotionalen Auf und Ab. Ein Foto der Familie lieferte Hinweise auf einen möglichen Tumor bei einem der Kinder. Das steckt dahinter.

Von Dennis Paasch Samstag, 02.03.2024, 12:00 Uhr

Bremerhaven. Heavysaurus, vier als Dinosaurier und Drachen verkleidete Musiker, brachten am Freitag ihre einzigartige Familien-Rockshow in der Bremerhavener Stadthalle auf die Bühne. Auch die vier Gnarrenburger René und Sabrina sowie ihre Kinder Keno und Joris genossen die Hits wie „Pommesgabel“ und „Luna - unser Hund“ in vollen Zügen. Die kleinen Puppen der Band, noch am Abend in der Stadthalle am Verkaufsstand erstanden, sind seitdem treue Begleiter der Kinder im Alltag. Ein rundum gelungenes Erlebnis für die ganze Familie? Eigentlich schon. Aber ein Bericht auf nord24.de versetzte erst eine Leserin und später die Familie in Alarmbereitschaft.

Die Dino-Metalband Heavysaurus lieferte in Bremerhaven handgemachten Rock und Metal mit kindgerechten Texten.Foto: Ralf Masorat

Die Dino-Metalband Heavysaurus lieferte in Bremerhaven handgemachten Rock und Metal mit kindgerechten Texten.Foto: Ralf Masorat Foto: Ralf Masorat

Im nord24-Artikel ist die Familie abgebildet - mit der „Pommesgabel“, dem typischen Metal-Handzeichen, grüßen René, Sabrina, Keno und Joris lachend in die Kamera. Doch eine aufmerksame Leserin, Franca L., stutzte bei einem Detail auf dem Bild: Kenos linkes Auge hatte auf den Kamerablitz anders reagiert als erwartet.

Reaktion auf Blitz könnte Anzeichen für einen Augentumor sein

Das linke Auge des jungen Keno zeigt einen auffälligen weißen Fleck, während das rechte Auge die übliche rote Färbung aufweist, die beim Fotografieren mit Blitzlicht häufiger zu sehen ist. Leserin Franca L. erkannte, dass dies ein mögliches Anzeichen für das Retinoblastom, einen Tumor des Auges, sein könnte - besonders bei Kindern zwischen zwei und fünf Jahren.

Franca L. reagierte umgehend und schrieb eine eindringliche E-Mail an die nord24-Redaktion, die die Familie darum bat, das Auge von Keno von einem Augenarzt überprüfen zu lassen: „In meinem entfernten Bekanntenkreis ist es so gewesen“, so Franca L. „Nur als gut gemeinter Rat“, fügte sie noch hinzu.

Diagnose des Arztes bringt Erleichterung

Die Redaktion handelte schnell und nahm Kontakt zur Familie auf, die natürlich in Sorge war. An so etwas wie einen Tumor denkt man wahrscheinlich als Letztes, wenn man sich fröhlich von einer Reporterin bei einem Konzert fotografieren lässt. Vater René ließ Keno bereits am nächsten Tag beim Augenarzt untersuchen. Die Diagnose brachte Erleichterung: kein Tumor, keine ernste Erkrankung.

Die Familie ist dennoch dankbar für die schnelle Reaktion der Leserin und auch der Redaktion, die den Hinweis ernst und sofort Kontakt aufnahm, und wird das Konzert trotz der turbulenten Ereignisse positiv in Erinnerung behalten. René und Sabrina sind sich bewusst, dass die Geschichte auch anders hätte enden können.

Ende gut, alles gut? In diesem Fall: ja. Aber vielleicht lohnt sich bei den Bildern, die man im Alltag so „schießt“, zukünftig ein genauer Blick. Er könnte Leben retten. Manchmal sind es die kleinen Details, die Großes bewirken.

Das ist das Retinoblastom

Auf der Seite der Kinder- und Jugendärzte im Netz steht: „Zeigt ein Kinderauge einen weißen Fleck statt eines roten Auges bei Blitzlichtaufnahmen, kann dies ein Hinweis auf ein Retinoblastom sein, ein Tumor im Auge. Weitere Warnzeichen für ein Retinoblastom können eine weißlich-gelbe Färbung der Pupille, Schielen, ein gerötetes und schmerzendes Auge und erweiterte Pupillen bei einem oder bei beiden Augen sein.Das Retinoblastom ist eine der wenigen Krebsformen, die mit dem bloßen Auge erkannt werden können. Von etwa 18.000 Geburten ist ein Kind von diesem bösartigen Tumor betroffen.“

Dino-Rockband Heavysaurus kommt wieder nach Stade

Die vier Dinosaurier und ein Drache bringen am Sonnabend, 19. Oktober 2024, zum zweiten Mal für Musikfans ab drei Jahren ein Live-Erlebnis mit kindgerechten Texten und bombastischer Show ins Stadeum.

Im Februar 2024 erscheint auch ein neues Album, das die Geschichte der fünf musizierenden Urzeitwesen in brandneuen Songs weitererzählt. Dazu begibt sich die Band auf Pommesgabel-Tour 2024. Die Pommesgabel kennen schon die kleinsten Fans: Zeigefinger und kleiner Finger ausgestreckt, Hand stolz nach oben gereckt - das Erkennungszeichen aller Rocker und Dino-Metalheads jeden Alters. Deshalb muss das nächste Heavysaurus-Album „Pommesgabel“ heißen.

Beim Konzert bieten „Mr. Heavysaurus“ (Gesang), „Riffi Raffi“ (Gitarre), „Komppi Momppi“ (Schlagzeug), der Drache „Muffi Puffi“ (Bass) und das Dino-Mädchen „Milli Pilli“ (Keyboards) erneut Songs, zu denen Kinder (und Eltern) singen, tanzen und headbangen können und die viele schon jetzt mitsingen können. „Kaugummi ist mega“ zum Beispiel, „Stark wie ein Tiger“ und natürlich „Rarrr“, der laut mitgerufene Kampfschrei der Dinos. Auch dabei: Lichtspektakel, Nebel, Funkenregen, Luftballons, Konfetti.

Heavysaurus sind offizieller Markenbotschafter von „Die Arche“ und arbeiten mit der deutschlandweiten Organisation zusammen, die sich für benachteiligte Kinder und ihre Familien einsetzt. Denn sie möchten Kindern in schwierigen Lebenssituationen Hilfe geben und ihnen zeigen, dass sie nicht allein sind.

Karten für das rockige Stehkonzert im Stadeum kosten 28 Euro für Kinder und 32 Euro für Erwachsene, erhältlich unter 04141/409140 sowie www.stadeum.de. (sal)

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