TUnfälle im Kreis Stade: Auf diesen Straßen kracht es am häufigsten

Auf der L140 passierten 2023 insgesamt 21 Unfälle, bei denen Personen zu Schaden kamen. Foto: Feuerwehr
Die Zahl der Verkehrsunfälle im Landkreis Stade steigt, auch die mit Fahrradbeteiligung. Dabei gibt es bekannte und neue Unfallschwerpunkte. Ein Überblick.
Landkreis. Insgesamt 4691 Verkehrsunfälle und damit 206 Unfälle mehr als im Vorjahr verzeichnete die Polizei im Jahr 2023 auf den Straßen im Landkreis Stade. 17 Personen verloren dabei ihr Leben.
Die unfallreichste Straße im Kreis bleibt die B73. Auf der insgesamt circa 52 Kilometer langen Strecke kam es im vergangenen Jahr 56-mal zu Unfällen mit Personenschaden, das sind zehn weniger als im Jahr davor. Dazu kommen noch einige Unfälle unmittelbar im Bereich der Bundesstraße, etwa an Kreuzungen sowie Auf- oder Abfahrten.
L111 und L140 sind Unfallschwerpunkte
Ebenfalls unfallreich sind die L111 und die L140. Auf der L111 zwischen Balje und Stade ereigneten sich 35 Unfälle (bei drei Unfällen gab es Tote). Auf der L140 zwischen Stade und Hove gab es insgesamt 21 Unfälle, davon allein 16 (plus 4) zwischen Mittelnkirchen und Hove (bei einem Unfall gab es Tote).
Das geht aus den Zahlen des „Unfallatlas“ der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder hervor. Aufgeführt sind Unfälle mit Personenschaden, basierend auf den Meldungen der Polizeidienststellen.
Die Kreuzung in Ritschermoor (Gemeinde Drochtersen) ist dagegen kein Unfallschwerpunkt mehr. 2022 hatte es noch fünf Zusammenstöße gegeben, 2023 passierte nur ein Autounfall mit Leichtverletzten im Kreuzungsbereich. Der Landkreis ließ hier im Herbst 2022 neue Schilder aufstellen. Außerdem wurde das Tempo auf 50 km/h begrenzt. Sieben Verkehrsunfälle mit Personenschaden gab es dagegen laut Polizei auf der Kreuzung L111/L140 in Stade. 13 Menschen wurden jeweils leicht verletzt. 2022 waren lediglich drei Leichtverletzte zu beklagen.
Mehr Unfälle in Stade als in Buxtehude
Auffällig ist auch: In Stade kommt es zu deutlich mehr Unfällen mit Verletzten als in Buxtehude. Auf dem Altstadttring - Hansestraße, Salztorswall, Wallstraße, Freiburger Straße - stießen 14 (plus 2) Fahrzeuge zusammen und Personen kamen zu Schaden. Oft krachte es auch auf der Bremervörder Straße (acht Unfälle) und in der Harburger Straße (zwölf Unfälle). Am Kreisel Schifferstorstraße/Glückstädter Straße gab es drei Unfälle zwischen Pkw und Fahrrad. Noch ein Unfallschwerpunkt ist laut Polizei die Kreuzung Heidbecker Damm/Rudolf-Diesel-Straße. Hier passierten 2023 fünf Unfälle mit sieben Leichtverletzten.
In Buxtehude schlagen im Stadtgebiet vier Unfälle auf der Apensener Straße und sechs auf der Stader Straße zu Buche. Sieben Mal stießen Fahrzeuge auf der Harburger Straße zusammen. Vier Unfälle (zwei mit Schwerverletzten) gab es auf der Bahnhofstraße.
Der Unfallatlas
Weiterer Unfallschwerpunkt ist laut Polizei die Autobahn-Anschlusstelle Jork. Dort gab es vier Zusammenstöße zwischen Fahrzeugen, die aus Jork kommend nach links auf die A26 in Richtung Stade abbogen und entgegenkommenden Fahrzeugen aus Richtung Neukloster. Etwas entspannt habe sich die Lage dagegen an der Anschlussstelle Jork in Richtung Hamburg. Dort gab es 2023 nur zwei Unfälle mit Verletzten, bei beiden wurde jeweils ein Radfahrer übersehen und leicht verletzt. Im Jahr 2022 gab es an dieser Stelle noch zehn Unfälle. Die Abnahme könnte laut Polizei mit der Freigabe der Anschlussstelle Neu Wulmstorf zusammenhängen.
Vor allem Fahrradfahrer leben gefährlich
Besonders gefährlich leben die Fahrradfahrer im Kreis. Die Polizei nahm 2023 insgesamt 212 (plus 16) Unfälle mit Fahrradbeteiligung auf. Dabei kam es in 156 Fällen zu leichten und in 8 Fällen zu schweren Verletzungen. Im Mai geriet ein 57-jähriger Radfahrer auf die Fahrbahn des Ostmoorwegs in Buxtehude, kollidierte mit einem Lkw und erlag seinen Verletzungen. Im Juli stürzte ein 54-jähriger Radfahrer auf dem Geh- und Radweg der Hansestraße in Buxtehude, fiel in den angrenzenden Viver und starb.

Die Zahl der Fahrradunfälle im Landkreis Stade steigt. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa
Fahrer auf Pedelecs (Fahrräder mit elektronischer Tretunterstützung bis 25 km/h) waren 63-mal (plus 14) in Verkehrsunfälle verwickelt. Bei 52 davon kam es zu Personenschäden (ohne Todesfolge).
Für mehr Achtsamkeit im Straßenverkehr
Um Fahrradfahrer besser zu schützen und Autofahrer zu mehr Rücksichtnahme aufzurufen, starteten Verkehrswacht, Kommunen und Landkreis im Oktober 2023 eine Aktion.

Auffällig gestaltete Fahrräder am Straßenrand sollen Unfälle verhindern. Foto: LK Stade

Banner rufen zu mehr Achtsamkeit auf. Foto: LK Stade
Plakate, Banner oder kreativ gestaltete Fahrräder wurden dabei an stark frequentierten Stellen installiert. Zudem führt die Polizei auch in diesem Herbst und Winter wieder Fahrradkontrollen vor Schulen durch. Die Kosten für kleine Instandsetzungen übernimmt an den Kontrolltagen der Landkreis Stade.