TUrteil der Expertinnen: So gut kommen die Weihnachtsmärkte in Stade und Buxtehude an
Sehr gemütlich: der Weihnachtswald auf dem Petri-Platz in Buxtehude. Foto: Strüning
Was ist gut, was nicht so gelungen? Die beiden TAGEBLATT-Expertinnen haben eine klare Meinung zu den Weihnachtsmärkten in Buxtehude und Stade - und die Leser auch.
Stade. Absolut empfehlenswert. Das ist die Note, die die beiden Redakteurinnen Anping Richter und Lena Stehr den beiden Weihnachtsmärkten in den Städten verleihen. Die Reporterinnen haben in den vergangenen Jahren mehrfach die Märkte journalistisch untersucht und einen durchaus kritischen Blick auf die Angebote. So wie die Leser.
„Ich lebe in Stade, der Weihnachtsmarkt ist jetzt definitiv ein Träumchen“, sagt eine Userin auf dem TAGEBLATT-Instagram-Kanal. Sie meint damit den Fischmarkt. Aber, ergänzt sie fast entschuldigend: In Buxtehude, da gehe man vom Anfang bis zum Ende durch eine Weihnachtswelt. „Ich wohne in Stade“, schreibt eine weitere Frau, „und der Weihnachtsmarkt ist echt schön hier.“
Dankeschön: „Viel Arbeit und Liebe investiert“
Ein Dankeschön spricht eine weitere Userin den Machern des Buxtehuder Weihnachtsmarkts aus: „Es wurde mal wieder so viel Arbeit und Liebe investiert.“ Aber auch Geld. Denn die Buxtehuder lassen sich ihren schicken Markt weit über 100.000 Euro pro Jahr kosten. Es gibt aber auch kritische Stimmen.
Vier Euro für eine kleine Portion Schmalzgebäck, für Familien sei das kaum mehr finanziell zu stemmen, lautet eine Klage. Es sei frustrierend, den Kindern viele Wünsche aus Kostengründen ausschlagen zu müssen. Das bestätigen auch die beiden TAGEBLATT-Expertinnen. „Die Preise sind echt heftig“, sagt Anping Richter. Für eine vierköpfige Familie seien 100 Euro gar nichts bei einem Rundgang, ergänzt Lena Stehr.
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Sie würde sich privat mit ihrer Tochter für einen Besuch in Stade entscheiden. Dort gebe es mehr familiengerechte Angebote, zum Beispiel im neuen Weihnachtshaus am Fischmarkt oder mit Eislaufbahn und Eisstockschießen. Sie schwärmt aber auch von Buxtehude.
„Einmalige Stimmung im Weihnachtswald“
Ihr Favorit ist der Weihnachtswald auf dem Petri-Platz: „Da herrscht wirklich eine einmalige Stimmung“, sagt sie. Zwischen und unter den Tannen mit lieben Leuten ein heißes Getränk einzunehmen, das habe schon was. Positiv aufgefallen ist ihr auch der Mix der Generationen auf dem Platz. Sie gibt dem gesamten Buxtehuder Auftritt eine gute Note.

Expertin in Sachen Weihnachtsmarkt: TAGEBLATT-Redakteurin Lena Stehr. Foto: Strüning
„Du bist von Anfang an in einer anderen Welt“, sagt sie. Das Besondere sei das Märchenhafte mit den Figuren oder den großen Motivwänden. Dazu geselle sich ein Lichtermeer: „Überall funkelt und glitzert es.“

Märchenbilder zum Mitraten auf dem Buxtehuder Weihnachtsmarkt. Foto: Strüning
Angenehm überrascht war sie auch vom Getränke- und Speisenangebot. Neben den Klassikern Bratwurst und Glühwein würden auch viele andere, zum Teil vegetarische Gerichte und nichtalkoholische Getränke angeboten. Lena Stehr sagt: „Das hat mich wirklich überzeugt.“ Neben all dem Lob gibt es auch leichte Kritik.
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„Für Kinder ist es eher langweilig in Buxtehude“, meint Lena Stehr. Schön wäre es, wenn die Märchenfiguren, die nicht berührt werden dürfen, oder die Motivwände mehr Interaktion erlaubten. Wer einen Besuch mit Kinderbetreuung plant, sollte sich vorher gut informieren über die durchaus vorhandenen Angebote. Da sei Stade besser aufgestellt.
Stade bietet mehr als nur Essen und Trinken
Lena Stehr sieht die Barrierefreiheit kritisch, zum Beispiel für Rollifahrer, und vermisst zudem mehr Stände mit Kunsthandwerk oder Trödel zum Schlendern. Das wäre für sie deutlich attraktiver. „Das meiste ist Essen und Trinken.“ Wer auf ein derartiges Angebot Wert legt, ist an den Wochenenden im Stader Rathaus gut aufgehoben beim Kunsthandwerkermarkt.

Weihnachtsmarkt-Expertin: TAGEBLATT-Redakteurin Anping Richter. Foto: Helfferich
Anping Richter hatte vor zwei Jahren einen TAGEBLATT-Vergleich auf die Beine gestellt. Buxtehude gewann knapp nach Punkten.Ob das heute wieder so ausfallen würde, da ist sie sich nicht sicher. Ihr hat es vor allem der neu gestaltete Fischmarkt angetan.

Weihnachtsmarkt mit Altstadtflair: Am Fischmarkt herrscht eine besondere Atmosphäre. Foto: Martin Elsen
Sie attestiert ihm eine „zauberhafte Atmosphäre mit historischer Kulisse“. Was ihr auffällt: Den zweiten Markt - auf dem Pferdemarkt - hält sie eher für klassisch. Dort zieht es sie nicht so hin. „Da fehlt mir das Besondere.“ Ausnahme: der Baum der Erinnerung mit seinen vielen gelben Schleifen, jeder steht für einen Wunsch oder einen lieben Gruß.
Kunststoff-Eis gibt Stade die besondere Note
Was ihr aufgefallen ist: In Stade gibt es viele überdachte Plätze, damit wäre der Standort wetterunabhängiger als Buxtehude. Ihr gefallen vor allem die Plätze am Fischmarkt gut mit Lagerfeuer-Atmosphäre. Oder auch, dass in den Iglus Plätze reserviert werden können - gratis. Für das ausführliche kostenlose Nebenangebot gibt es zudem Pluspunkte für Stade.

Attraktion für Kinder: die kleine Eislaufbahn am Fischmarkt. Foto: Martin Elsen
Schlittschuhlaufen und Eisstockschießen müssen zwar bezahlt werden, seien aber erschwinglich und gäben Stade eine besondere Note. Richter: „Als Kind hätte ich hier den ganzen Tag verbracht.“
Bleibt die Frage: Stade oder Buxtehude? Wieso oder, fragt Richter zurück. Sie macht sowohl als auch - und hat sich mit Freundinnen in Stade und in Buxtehude auf dem Weihnachtsmarkt verabredet.

Das beheizte Holzfass kann man für 30 Euro pro Stunde mieten. Foto: Stehr
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