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D/A-Podcast

TVater und Fußballprofi bei D/A: So schafft Justin Plautz den Spagat

Justin Plautz und Vanessa Kardelke sind seit mehr als sechs Jahren ein Paar.

Justin Plautz und Vanessa Kardelke sind seit mehr als sechs Jahren ein Paar. Foto: Berlin

Fußball, Job, Pendeln, Familie. D/A-Kicker Justin Plautz und seine Freundin planen ihre Tage akribisch. Im neuen Podcast erzählen sie, wie sie alles unter einen Hut bekommen.

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Von Daniel Berlin
Freitag, 11.04.2025, 10:05 Uhr

Drochtersen. D/A-Kicker Justin Plautz (26) stellt um kurz nach 22 Uhr vor seinem Haus in Hude bei Oldenburg den Motor seines Autos ab. Er hat gerade eineinhalb Stunden Training in Drochtersen in den Beinen und danach 150 weitere Kilometer Landstraße und Autobahn auf dem Tacho. Plautz greift sich die Sporttasche vom Rücksitz.

Seine Freundin Vanessa Kardelke (25) sitzt schon auf dem Sofa. „Wie war dein Tag?“ „Was gibt es Neues?“ „Wie geht es dem Kleinen?“ Für viel mehr reicht die Kraft nicht mehr. Bei beiden. Justin Plautz geht kurz in das Zimmer des dreijährigen Milan und gibt ihm einen Kuss. Milan schläft längst. Den Kuss quittiert er dennoch mit einem wohligen Seufzer. Es ist wie ein Ritual.

Seit sieben Jahren lebt Plautz vom Fußball

Seit mehr als sechs Jahren sind Vanessa Kardelke und Justin Plautz ein Paar. Seit gut sieben Jahren verdient Plautz sein Geld als Fußballprofi. Er kickt seit vergangenem Sommer in der Regionalliga für die SV Drochtersen/Assel und spielte zuvor bei Clubs wie dem VfB Oldenburg, Lotte, St. Pauli und Werder Bremen.

Justin Plautz ist bei D/A für Ecken, Freistöße und Einwürfe zuständig.

Justin Plautz ist bei D/A für Ecken, Freistöße und Einwürfe zuständig. Foto: Struwe

Mit seiner Verpflichtung hatte sich D/A einen Standardspezialisten in den Kader geholt. Plautz schlägt bei D/A jede Ecke, fast alle Freistöße und wirft alle Einwürfe von seiner linken Seite. Mit Plautz ist D/A bei ruhenden Bällen torgefährlicher geworden.

Das Geheimnis hinter den gut getretenen Standards ist eigentlich kein Geheimnis. Es sei „eine Mischung aus Talent und viel Übung“, sagt Plautz. Der 26-Jährige wiederholt viel. Und er habe gute Abnehmer. „Kompliment an die Jungs, die immer wieder in die Bälle reingehen“, sagt Plautz.

Die Power kommt vom Training mit Medizinbällen

Seine Einwürfe segeln in den Strafraum wie gefährliche Flanken. Bei Werder Bremen hatte der damalige Jugendtrainer Frank Bender das Talent entdeckt. Verstärkt trainierte Plautz seine Technik während seines Engagements in Lotte. Erst mit dem 5-Kilo-Medizinball, dann mit dem Fußball.

Als Vanessa Kardelke das letzte Mal im Stadion war, erlebte sie, wie ihr Freund den 3:2-Siegtreffer von Tjorve Mohr gegen den VfB Oldenburg im Marschwegstadion mit einer Ecke vorbereitete. Seither war wenig Zeit zum Fußballgucken.

Im neuen Podcast "D/A sind wir zuhaus" spricht TAGEBLATT-Sportchef Daniel Berlin mit D/A-Fußballer Justin Plautz und seiner Lebenspartnerin Vanessa Kardelke darüber, wie sie Profifußball, Job, Pendeln und das Familienleben unter einen Hut bekommen.

Im neuen Podcast "D/A sind wir zuhaus" spricht TAGEBLATT-Sportchef Daniel Berlin mit D/A-Fußballer Justin Plautz und seiner Lebenspartnerin Vanessa Kardelke darüber, wie sie Profifußball, Job, Pendeln und das Familienleben unter einen Hut bekommen. Foto: Rambow

Sie arbeitete als Gesundheits- und Krankenpflegerin. Jetzt erwartet sie ihr zweites Kind. Milan wird einen Bruder bekommen. Aber arbeiten darf sie in der 31. Schwangerschaftswoche nicht mehr. Früher war sie im Krankenhaus vor allem in der Nachtschicht unterwegs. Das Leben der kleinen Familie ist genau geplant. Offen erzählen Vanessa Kardelke und Justin Plautz in der neuen Folge des Podcasts „D/A sind wir zuhaus“, wie sie Profifußball, Job und Familie unter einen Hut bekommen.

Freitagsspiele bescheren zwei wertvolle freie Tage

„Unser Leben ist durchstrukturiert“, sagt Vanessa Kardelke. Babysitting, Termine, Haus sanieren, Fußball, soziales Leben. „Tendenziell haben wir eher weniger Zeit füreinander“, sagt Justin Plautz. Ohne die Eltern, die im Dorf und in Oldenburg leben, gehe nichts. Am Freitagabend spielt Plautz am liebsten. Denn danach stehen der Familie zwei kostbare freie Tage zur Verfügung. Gemeinsam Essen waren sie das letzte Mal vor ein paar Wochen.

Um sieben Uhr morgens beginnt der Tag. Frühstück. Kita. Mittagessen. Spielen mit Milan. Dann setzt sich Justin Plautz auch schon ins Auto in Richtung Kehdinger Stadion. Als seine Freundin im Krankenhaus noch die Nachtschicht abriss, schlief sie am Vormittag. Damals trainierte Plautz noch vormittags beim VfB Oldenburg und holte Milan zwischen den Trainingseinheiten vom Kindergarten ab. In seiner Zeit beim FC St. Pauli pendelte Plautz in jeder freien Minute zwischen Hamburg und Hude, um seinen damals wenige Monate alten Sohn wenigstens ein paar Stunden zu sehen.

„Klassentreffen“ gegen den VfB Oldenburg

Am Samstag, 12. April, spielt Justin Plautz mit D/A wieder gegen seinen alten Club, den VfB Oldenburg. Anpfiff im Kehdinger Stadion ist um 17.30 Uhr. „Es fühlt sich an wie ein Klassentreffen“, sagt Plautz. Er kennt noch fast jeden beim VfB. Mit den Gegnern trifft er sich privat. Er pflegt die Freundschaften. „Aber in den 90 Minuten werde ich das ausblenden“, sagt Plautz.

Würden Vanessa Kardelke und Justin Plautz alles genauso wieder machen? „Ich schon“, sagt Vanessa Kardelke. „Auf jeden Fall“, sagt Justin Plautz. Er wollte immer jung Papa werden, um viel von seinen Kindern zu haben. Die Geburt ihres Sohnes habe beide enorm geprägt. Wenn die Kinder groß sind, sind die Eltern Mitte 40. „Dann können wir immer noch von A nach B reisen“, sagt Justin Plautz. Die beiden sind überzeugt, sie haben alles richtig gemacht.

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