TVfL Fredenbeck noch mit Licht und Schatten: Was überwiegt zum Saisonstart?

VfL-Torhüter Justin Rundt ist im ersten Saisonspiel gefordert, sein Trainer sagt, auch das direkte Torhüter-Duell entscheidet das Spiel mit. Foto: Struwe (Archiv, nomo)
Fredenbeck steigt mit einem Heimspiel in die Drittligasaison ein. Der Aufsteiger arbeitete stark am Defensivverhalten. So sieht der neue Trainer den VfL aufgestellt.
Fredenbeck. Beim VfL Fredenbeck sind schwere Verletzungen zweier Leistungsträger, Jesper Müller (Schulterverletzung) und Malte Hagedorn (Meniskusabriss), zu einer großen Hypothek für den Saisonstart geworden.
Beide Spieler sind erfolgreich operiert und absolvieren derzeit ihre Reha, fallen aber mindestens bis Ende des Jahres aus. „Wir hoffen, dass wir den Ausfall auffangen können, halten aber bezüglich möglicher Neuzugänge alle Augen und Ohren offen“, verspricht VfL-Geschäftsführer Lars Müller auf der Internet-Seite des Vereins.
Bisher allerdings erfolglos. „Ein schwieriger Zeitpunkt,“ so Müller auf Nachfrage. Fredenbecks neuer Trainer, Matthias Steinkamp, musste umdisponieren.
Es gibt noch Licht und Schatten vor dem Saisonstart
Schon im Mai, kurz nach Saisonschluss, begann für den Aufsteiger unter dem neuen Trainer die Vorbereitung auf die Saison. Steinkamp beschreibt sich als „ein Freund des Tempohandballs, des Eins-gegen-Eins.“ Verbesserungswürdig, so analysierte er schon im Frühjahr, sei die Abwehrarbeit der Mannschaft. Sie arbeite zu wenig als Kollektiv. Das sei noch nicht drittligareif. Welches Fazit zieht der Trainer nun nach der Vorbereitung?
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Steinkamp spricht von „Licht und Schatten.“ Der Schwerpunkt habe tatsächlich auf der Verbesserung der Abwehrarbeit gelegen. „Wir haben jetzt eine kompakte 6:0-Formation.“ Der Mittelblock sei neu formiert, die Stammformation in der Abwehr gefunden. Auch wenn man insgesamt noch nicht da sei, wo man hinwolle, sei er zufrieden mit dem bisher Erreichten.
Im Tor sei Justin Rundt die klare Nummer eins. Mit Arsenij Kotenko und Niklas Itzen stünden zwei Talente dahinter, die sich beide an jedem Trainingstag engagiert einbrächten. Sie würden, so der Trainer, ihre Einsätze bekommen. „Denn ganz alleine steht auch Justin die Saison nicht durch.“
Die Stimmung in der Mannschaft sei top
Alle arbeiteten sehr motiviert. Des Trainers Mantra: „Die Abwehr ist der Anker unseres Erfolgs. Eine gute Abwehrleistung trägt uns durch die Saison.“ Die Mannschaft, davon sei er überzeugt, könne jedem Gegner in der Liga gefährlich werden.
Auch die Integration der Neuzugänge sei, so Steinkamp, gelungen. „Alle sind voll integriert. Wir haben eine richtig gute Chemie.“ Michel Brassait erfülle am Kreis und in der Abwehr die Erwartungen. Der Start von Daniel Polák auf Linksaußen sei optimal gewesen. Lauro Janis Strothmann wachse mehr und mehr in die Rolle des Spielmachers hinein und auch Timo Backofen stabilisiere seine Leistungen auf hohem Niveau.
Teil der Vorbereitung waren neun Testspiele gegen Dritt- und Regionalligamannschaften. Gegen den ersten Punktspielgegner, ATSV Habenhausen, wurden zu Beginn der Vorbereitung sogar zwei Testspiele ausgetragen. Sieg und Niederlage waren die Ausbeute. Insgesamt wurden vier Partien gewonnen, fünf, in der Regel nur sehr knapp, verloren.
Kraft tanken und Taktik austüfteln
In der letzten Trainingswoche gehe es um die Vorbereitung auf den ersten Gegner, den ATSV Habenhausen. Das Leistungsvermögen der Mannschaft lag nach der harten Saisonvorbereitung eine Woche vor dem ersten Spiel bei etwa 80 Prozent, so Steinkamp. Darum stand in der Vorbereitung auf das Spiel am Freitagabend nun die Spieltaktik im Vordergrund. Anpfiff in der Geestlandhalle ist um 20 Uhr.
„Damit die Jungs am Freitagabend wieder Kraft und Lust auf den Ball haben.“ Auch der Trainer spürt den wachsenden Druck. „Aber die Vorfreude auf den Saisonstart überwiegt ganz klar.“ Steinkamp glaubt an eine 50:50-Chance auf den Sieg seiner Mannschaft. In diesem Spiel werde die Tagesform entscheiden. „Wir müssen das Torhüterduell gewinnen und die übrige Mannschaft muss eine solide Leistung zeigen.“ Er hoffe auf eine volle Halle und die demonstrative Unterstützung der Fans. Das könne zum entscheidenden Faktor werden.
Steinkamp steht mit Ausnahme der beiden Langzeitverletzten der gesamte Kader zur Verfügung. Auch Marten Franke, Spielmacher des VfL und als Bundestrainer Beach-Handball frisch gebackener Europameister und World Games Sieger, wird auflaufen. Nur hinter dem Einsatz von Daniel Polak, der sich im Testspiel gegen den TSV Ellerbek eine leichte Muskelverletzung zugezogen hat, steht noch ein Fragezeichen.
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