TVier Großbrände hielten die Nordkehdinger Wehren in Atem

Rund 200.000 Euro Schaden entstanden im Oktober 2024 beim Brand einer Halle in Neulandermoor. Foto: Polizei
Auf Gut Schöneworth lud die Gesamtwehr der Samtgemeinde Nordkehdingen zur Jahreshauptversammlung. Das sind die Top-Themen der freiwilligen Brandschützer.
Nordkehdingen. Das Jahr 2024 sei für die sechs Wehren mit ihren 195 aktiven Mitgliedern kein ruhiges Jahr gewesen, heißt es in der Mitteilung des Pressesprechers Egon Viehmanns. In seinem Jahresrückblick habe Gemeindebrandmeister Sven Nemitz über die Brandeinsätze und Hilfeleistungen des vergangenen Jahres berichtet.
So gab es in der Samtgemeinde vier Großbrände - eine ehemalige Gaststätte, zwei Strohballenlager und ein landwirtschaftliches Gebäude. Hinzu kamen diverse kleine Brände, die sich auch als schwierig herausstellten. Denn sie lagen teilweise in unwegsamem Gelände.
Haus am Deich wurde mit Sandsäcken gesichert
Der Gemeindebrandmeister erinnerte an die AED-Einsätze mit Defibrillatoren, die die Kameraden und Kameradinnen in Atem gehalten hätten. Einmal sei dabei der Rettungshubschrauber zum Einsatz gekommen, da kein Notarzt für Nordkehdingen verfügbar gewesen sei.
Mal wurden die Nordkehdinger Feuerwehren wegen Öls auf der Elbe, mal wegen Tieren in der Elbe gerufen. Im nassen Frühjahr war ein Haus am Deich durch die starken Regenfälle bedroht. Alle Ortswehren unterstützten bei der Befüllung der Sandsäcke; auch der Ordnungsamtsleiter Frank Griemsmann habe mit angepackt, so Sven Nemitz.
Der Gemeindebrandmeister lobte den Zusammenhalt: Ohne das Wir seien die Aufgaben tagsüber immer schwerer zu bewältigen, da die berufstätigen Mitglieder immer seltener vor Ort arbeiteten und so tagsüber oft nicht verfügbar seien.
Im Jahr 2024 durchliefen die Helfer eine neue modulare Grundausbildung. Die Ausbildung wird nun in den Ortswehren fortgesetzt. Nemitz kritisierte das Niedersächsische Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz (NLBK). Es würden zu wenige Lehrgänge zugeteilt und der Truppführerlehrgang auf die Ortswehren abgewälzt.
Nordkehdinger Wehren erstellen Bedarfsplan selbst
Zum Schluss kam Sven Nemitz auf den Feuerwehrbedarfsplan zu sprechen. Den haben die Nordkehdinger Feuerwehren in Rücksprache mit der Samtgemeinde selbst erstellt, wodurch diverse Forderungen umgesetzt oder angeschoben werden konnten. So wurde das Tanklöschfahrzeug Freiburg grundsaniert, ein neues MLF (mittleres Löschfahrzeug) in Krummendeich ausgeliefert. Für Wischhafen und Oederquart sind zwei neue Einsatzleitwagen (ELW) bestellt sowie für Hörne ein Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF).
Auch bei den Gerätehäusern tut sich etwas. Das Gerätehaus Balje ist bereits im Bau und soll Mitte dieses Jahres fertiggestellt werden, so der Gemeindebrandmeister. Ein neues Gerätehaus in Krummendeich sei in Planung und die ersten Schritte hierfür seien gemacht. Er bedankte sich für die Unterstützung der Samtgemeinde. Und auch der Nachwuchs formiert sich: In der Kinderfeuerwehr sind 18 und in der Jugendfeuerwehr 21 Jungen und Mädchen aktiv.
Beförderungen und Ehrungen
Die Jahreshauptversammlung endete mit vier Beförderungen und mehreren Ehrungen: Der Nordkehdinger Feuerwehrchef beförderte Hauptfeuerwehrmann Julian Goedecke aus Wischhafen zum Löschmeister. Der Hauptfeuerwehrmann Pierre Ammermann aus Krummendeich stieg zum Löschmeister aus. Der bisherige Löschmeister Rafael Umland aus Krummendeich ist nun Oberlöschmeister. Und auch Löschmeister Florian Borowski aus Freiburg wurde zum Oberlöschmeister befördert.

Sie nahmen den Jubilar August Hustede in ihre Mitte: Danny Waltersdorf und Thorsten Hellwege (von links) sowie Martin Umland und Sven Nemitz (von rechts). Foto: Feuerwehr
Neun Feuerwehrmänner wurden für ihre langjährige Zugehörigkeit geehrt. Am längsten dabei sind August Hustede aus Oederquart (70 Jahre) und Heinz Decker aus Freiburg (60 Jahre).