Zähl Pixel
Fußball-Kreisklasse

TVom Bolzplatzkind zum Trainer: Er spielte gegen Inter Mailand und Bayern

Ernst Hülsen 312

Ernst Hülsen 312 Foto: Albrecht

Ernst Hülsen ist bei der SG Freiburg/Oederqart ein echtes Urgestein. Schon als kleiner Junge kickte er für seine SG, heute ist er Trainer.

Von Dieter Albrecht Sonntag, 17.08.2025, 07:50 Uhr

Freiburg. Von der jungen Generation kennt mich längst keiner mehr“, sagt Freiburgs Fußball-Urgestein Ernst Hülsen, der hier geboren und mit dem Fußball aufgewachsen ist. „Ich war ein Bolzplatzkind. Als ich angefangen habe, gab es nur Fußball.“ Zuerst kickte der Knirps in der Jugend des MTV Freiburg und nach der Fusion ab 1974 in der Spielgemeinschaft Freiburg/Oederqart.

„Als Mittelstürmer habe ich jede Saison mindestens 30 Tore erzielt. Weil es dann irgendwann nicht mehr so gut klappte, habe ich mich zuerst ins Mittelfeld, dann in die Abwehr zurückgezogen und Libero gespielt“, blickt Hülsen auf seine aktive Zeit zurück.

Selbst während seines Jurastudiums im fränkischen Erlangen nimmt er an den Wochenenden die lange Reise zu den Spielen auf sich, um nach dem Abpfiff wieder mit dem Nachtzug zurückzufahren. Hülsen: „Kein Problem, als junger Spieler steckt man das leicht weg.“

Duell mit Inter Mailand und Bayern München

Zweimal gewinnt er in den 80er Jahren das Kreispokalfinale, wird Kreisligameister und steigt in die Bezirksklasse auf. Als Herrentrainer macht er im Verein weiter, begleitet daneben Sohn Max Luca von der G-Jugend bis zu den A-Junioren. Zwischenzeitlich ist er vier Jahre in Geversdorf und macht einen Abstecher zu den Stader Vereinen Güldenstern und VfL.

Seit neun Jahren trainiert er wieder die Erste der SG. Die schönsten Momente seiner Laufbahn bleiben für ihn unvergesslich. Hülsen steht 1985 im Team der SG Freiburg/Oederquart, beim 1:14 gegen Inter Mailand, mit Karl-Heinz Rummenigge, und ist zwei Jahre später dabei, als eine eiligst aufgestellte, überhaupt nicht eingespielte Kehdinger Auswahl Deutschlands Rekordmeister Bayern München sensationell mit 5:3 besiegt.

„Das Ereignis ging durch die deutsche Presse und das Fernsehen. Alle wollten genau von uns wissen, wie wir das Unglaubliche geschafft haben“, erinnert sich der Kehdinger Junge, der auch in Freundschaftsspielen gegen die Bundesligisten Werder Bremen, FC St. Pauli, Hamburger SV und Eintracht Frankfurt dabei war.

Wie sieht Ernst Hülsen die Entwicklung und Veränderungen im Fußball heute im Vergleich zu früher?

„Das Spiel ist ganz anders, viel schneller und dazu athletischer geworden. Heute wird ausschließlich Tempofußball gespielt. Es kommt dabei auf die individuelle Klasse jedes Spielers an. Im taktischen Bereich gibt es erhebliche Veränderungen durch die verschiedenen Varianten.

Heute wird zumeist Pressing gespielt. Das gab es früher nicht. Wichtig ist aber, den Sport mit Freude auszuüben. Der Fußball hat für mich nicht mehr den Stellenwert früherer Zeiten.“ Ernst Hülsen ist seit 1991 Fachbereichsleiter der Samtgemeinde Nordkehdingen und insbesondere für Bauangelegenheiten zuständig. „Die Arbeit macht mir Spaß, aber ich freue mich schon darauf, in zwei Jahren in den Ruhestand zu gehen“, sagt der 64-Jährige.

Weitere Artikel