TVon Eva Herman, der „Lügenpresse“ und einem sexistischen Schild am Stader Fischmarkt

Die frühere „Tagesschau“-Sprecherin Eva Herman (Archivaufnahme). Foto: ARCHIV/dpa
Macht das TAGEBLATT gemeinsame Sache mit der Rechtspopulistin Eva Herman? Und darf ein Schild in einer Kneipe am Stader Fischmarkt sexistischen Inhalt zeigen? Die Antworten hier.
Stade. Eva Herman werden viele kennen als „Tagesschau“-Sprecherin oder Moderatorin beim NDR (Herman & Tietjen). Eva Herman hat sich in der Zwischenzeit, sagen wir, verändert. 2007 trennte sich der NDR von ihr, seitdem verfolgt sie krude Theorien, die Verschwörungsszene und Rechtspopulisten begeistern. Sie arbeitet sich laut „Tagesspiegel“ gern an der „Lügenpresse“ ab. Und jetzt das.
Kooperation mit Eva Herman? Absoluter Unsinn!
Sie postete auf ihrer Telegram-Seite „Eva Herman Offiziell“ - und der Post wurde von der AfD Stade übernommen -, einen Text, in dem sie behauptet, dass es „gemeinsame Recherchen unserer Redaktion“ mit dem Stader Tageblatt gebe, nachdem es in Stade nach einem Streit zwischen zwei Großfamilien zu einer tödlichen Messerattacke gekommen war. Völliger Unsinn.
Von dieser unwahren Behauptung distanzieren wir uns mit Entschiedenheit. Die Redaktion hatte nie Kontakt zu Eva Herman oder einer ihr nahestehenden Redaktion. Das TAGEBLATT pflegt kein Interesse, an einem gemeinsamen Vorgehen. Richtig ist, dass wir uns mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ intensiv ausgetauscht haben zu dem Fall.
Vielleicht hat ein Kollege recht. Der vermutet, dass sich die Zusammenarbeit zwischen Herman und TAGEBLATT darauf beschränkte, dass sie abgeschrieben hat. Der Text zumindest liest sich so.
Schmutzige Werbung auf Herrenklo am Fischmarkt
Zu einem ganz anderen Thema, wenn es überhaupt eins ist für die Berichterstattung. Eine Kollegin aus der Redaktion zumindest ist zutiefst empört.
Sie war mit auswärtigen Freunden in einer Gaststätte am Fischmarkt, dem touristischen Glanzstück Stades. Der männliche Part traute seinen Augen kaum, als er auf Toilette ging.
Hier erfuhr er auf einem Schild, weshalb Bier immer im unteren Kühlfach steht. Darauf zu sehen war eine Frau, die sich tief nach dem Bier bücken muss, dabei nur mit einem sehr knappen Slip bekleidet ist und dem Betrachter ihren Allerwertesten entgegenstreckt. Frauenverachtend und sexistisch sei das, sagte die Kollegin in der Redaktionskonferenz. Dass derlei Abbildungen moralisch verwerflich sind, teilte die Runde. Es gab aber auch Frauen, die - schulterzuckend - damit keine Probleme hatten.
Alle mussten einsehen, dass es sich bei der Kneipe um Privatraum handelt und der Betreiber oder die Betreiberin Hausrecht genießt. Wer sich daran stört, muss das Etablissement wechseln. Das Motiv zumindest ist kein Aushängeschild für die Stadt.