TVorsorge gegen die Erkältungswelle: Was hilft - und was nicht

Die Erkältung geht um. Das führt in den Arztpraxen teilweise zu längeren Wartezeiten, denn auch das Personal im Gesundheitswesen ist betroffen. Foto: Patrick Pleul
Die Erkältungswelle rollt. Manche schwören daher auf eine frühzeitige Grippeimpfung, andere kurieren mit Hausmitteln. Was man jetzt wissen muss.
Landkreis.
Schnupfen, Husten, Heiserkeit. Die Viren sind unterwegs. Auch in der Praxis des Nordenhamer Allgemeinmediziners Dr. Peter Schmidt herrscht an diesen Tagen ein erhöhter Andrang. „Erkältung und Grippe sind natürlich ein Thema. Bei den Patienten, genauso wie beim Personal. Dadurch kommt es teilweise zu erhöhten Wartezeiten“, sagt der Arzt.
Antibiotika helfen nicht bei Schnupfen
Und er räumt auch gleich mit einem weit verbreiteten Irrglauben auf: „Bei Schnupfen und Grippe helfen keine Antibiotika. Diese Krankheiten werden durch Viren ausgelöst. Antibiotika richten sich ausschließlich gegen Bakterien.“ Wer sich gegen die typische Krankheitswelle schützen will, sollte eine Grippeimpfung vornehmen lassen. Idealerweise findet die im Herbst statt. Aber auch jetzt ist die Impfung noch in den Praxen erhältlich und für viele Menschen sinnvoll.
Stiftung Warentest
Das ist die beste Mundspülung
Wer sich schlapp und krank fühlt, sollte in jedem Fall zu Hause bleiben und sich ausruhen. „Es ist medizinisch nachgewiesen, dass bei einem Infekt vor allem Ruhe und viel Schlaf hilfreich sind“, sagt Peter Schmidt. Sport und erhöhte Aktivität ist dagegen zu vermeiden. Denn das kann zur Verschleppung der Krankheit führen. Ist das Immunsystem geschwächt, kann es im Anschluss an die Virenerkrankung beispielsweise zur Ansiedlung von Bakterien in der Lunge und zur Entzündung kommen.
An Medikamenten mangelt es nicht
Die Apotheken sind jedenfalls für die Erkältungswelle gut gerüstet. Der Leiter Stadt-Apotheke, Norbert Schultze, sagt: „Wir haben keinen Engpass in Bezug auf die Lieferung frei verkäuflicher Medikamente, die gemeinhin bei Husten oder Schnupfen genutzt werden. Lediglich bei einigen Antibiotika für Kinder ist der Bereich etwas begrenzter, aber nicht problematisch.“

Dr. Peter Schmidt. Foto: Krabbenhoeft
Mittel zur Linderung der typischen Influenza-Symptome wie Kopf- und Glieder- und Halsschmerzen sind am häufigsten gefragt. Auch der Apotheker betont, dass eine Grippeimpfung besonders für Risikopatienten einen effektiven Schutz bietet. „Auch die Viren der aktuellen Hustenwelle sind in der Impfung erfasst“, sagt er. Ein fittes Immunsystem sorgt dazu für einen leichteren Verlauf bei der Erkrankung.
Viel Flüssigkeit zu sich nehmen
Auf rein pflanzlicher Basis empfiehlt Norbert Schultze bei Erkältungssymptomen Arznei-Efeu. Es wirkt lösend und entkrampfend. Für eine bestmögliche Wirkung der Medikamente im Körper und auf die Nasennebenhöhle ist es besonders wichtig, ausreichend zu trinken, betont er. Denn Viren und Bakterien lösen eine Entzündung aus, die die Schleimhäute anschwellen lässt. Dies kann den Abfluss von Sekret aus den Nebenhöhlen erschweren. Die Flüssigkeit verdickt und die Hohlräume füllen sich mit zähem Schleim.

Norbert Schultze ist Inhaber der Stadt-Apotheke Nordenham. Bei Erkältungssymptomen stehen dort genügend Medikamente bereit. Foto: Krabbenhoeft
„Man kann es nicht oft genug sagen: Das Wichtigste ist, eigentlich immer, viel Wasser, Tee oder ähnliches zu trinken. Der Körper braucht, unabhängig von einer Erkrankung, Flüssigkeit. Das kann verhindern, krank zu werden und hilft auch, die Krankheit schneller loszuwerden. Zwischen zwei und drei Litern am Tag sind perfekt“, so der Apotheker.
Nebenbei sollten Wohn- und Arbeitsräume regelmäßig gelüftet werden. Die durchfeuchtete Luft wirkt sich positiv auf die Schleimhäute aus. Erkältungsbäder mit Badezusätzen, die die Atemwege befreien und entspannen, bieten sich nur an, wenn kein Fieber im Spiel ist. Denn bei grippalen Infekten ist das Bett der beste Ort, um wieder gesund zu werden.