TWarum Kunden auf dem Stader Wochenmarkt einkaufen

Schätzen die Atmosphäre: Lasse und Jördis Bentfeld beim Einkauf auf dem Stader Wochenmarkt. Foto: Laudien
Frische, Regionalität und Atmosphäre - mit diesem Angebot ist der Stader Wochenmarkt spitze. Überraschung zur Jubiläumsfeier: Der Pferdemarkt soll umgestaltet werden.
Stade. Grauer Himmel und Regen - typisch norddeutsches Schietwetter konnte die Besucher am Samstagvormittag bei der Jubiläumsfeier zum 150-jährigen Bestehen des Stader Wochenmarktes nicht erschüttern. Buchstäblich mit Pauken und Trompeten wurde das Ereignis dank des Stader Spielmannszuges gefeiert.
Helfer von DLRG und Feuerwehr standen für Notfälle parat. Die Polizeiinspektion Stade wies Besucher auf mögliche Gefahrenquellen hin. „Man kann nicht oft genug warnen, denn Taschendiebe sind auf dem Wochenmarkt regelmäßig unterwegs“, sagte Farina Stinski, Beauftragte für Kriminalprävention bei der Stader Polizei.
An den Ständen der Marktbeschicker gab es zur Feier des Tages Kostproben. Bei Stefan und Petra Heinzel etwa wurden Ingwer-Shots ausgeschenkt. „Das hilft gegen Erkältungen“, sagten die Bargstedter.

Der Stader Spielmanzug begleitete das Wochenmarkt-Jubiläum mit Pauken und Trompeten. Foto: Laudien
Händler stehen bei Wind und Wetter auf dem Markt
„Schlechtes Wetter gibt es für uns nicht. Wir haben hier schon bei Eis und Schnee gestanden“, erinnerte sich Klaus Tipke, Vorsitzender des Wochenmarkt-Vereins und Chef der Jithofer Käserei. Sein großes Dankeschön galt vor allem den vielen treuen Kunden, die regelmäßig auf dem Stader Wochenmarkt einkaufen. Darunter zunehmend auch Touristen, die beim Besuch der Hansestadt das Angebot zu schätzen lernen.

Klaus Tipke, Chef der Jithofer Käserei und Vorsitzender des Stader Wochenmarktvereins, bedankt sich bei den treuen Kunden. Foto: Laudien
Das Besondere am Stader Wochenmarkt sind seiner Meinung nach die vielen Produkte aus Betrieben in der Region: Selbstgemachter Käse, Eier und Kartoffeln vom Bauernhof, Obst und Gemüse aus eigener Ernte - selbst der Fischhändler biete selbst gemachte Salate, betonte Tipke.
Was schätzen Kunden an dem Wochenmarkt?
Aber was sagen die Kunden - warum kaufen sie auf dem Wochenmarkt ein? „Ich arbeitet in der Pflege im Katharinenhof und habe bereits frühmorgens für die Senioren Einiges eingekauft“, sagte Alexandra Rupprecht. „Hier gibt es immer frische Produkte, und bei schönem Wetter komme ich mit den Bewohnern her, für die der Wochenmarktbesuch eine gesellige Abwechslung ist“, begründete die 53-jährige Staderin.

Alexandra Rupprecht kauft für die Bewohner des Katharinenhofes ein. Foto: Laudien
Christian Docks schätzt vor allem den frischen Fisch. „Den bekomme ich sonst nirgendwo“, so der Stader. „Frische Produkte und das besondere Feeling“, nannte Meike Röske aus Hollern-Twielefleth als Hauptgründe. „Wir mögen einfach die nette Einkaufsatmosphäre“, sagten die Geschwister Jördis und Lasse Bentfeld aus Stade.

Trotz Hundewetter unterwegs auf dem Stader Wochenmarkt: Carina Meyer vom Stade Marketing und Tourismus mit Hündin Leila. Foto: Laudien
„Die gute Qualität und ein Klönschnack machen den Einkauf auf dem Wochenmarkt zu einem Erlebnis für die Kunden“, ist Ariane Hauschildt, 3. Vorsitzende des Stader Wochenmarktvereins, überzeugt. Die 30-Jährige hat mit ihrer Schwester vor drei Jahren den elterlichen Obsthof übernommen, und seitdem verkaufen sie Obst und Gemüse aus eigener Ernte auf Wochenmärkten.

Britta Stechmann (links) und Ariane Hauschildt freuen sich über die positive Resonanz zum Jubiläum. Foto: Laudien
Ariane Hauschildt hat auch federführend die Organisation der 150-Jahr-Feier des Stader Wochenmarktes übernommen und freute sich über die positive Resonanz. „Es ist nicht selbstverständlich, dass hier das Leben tobt“, sagte die 30-Jährige. Die Kommunikation mit der Stadt sei besser geworden, die Vorbereitungen für das Jubiläum hätten dazu beigetragen.
Stadt plant Neugestaltung des Pferdemarktes
Das zeigte sich auch bei der offiziellen Festrede von Stades stellvertretender Bürgermeisterin Melanie Reinecke (CDU) beim Jubiläum. Sie blickte nicht nur zurück, sondern gab auch einen positiven Ausblick auf die Zukunft: „Der Pferdemarkt, auf dem unser Wochenmarkt stattfindet, wird in den nächsten Jahren eine umfassende Neugestaltung erfahren. Er soll auch weiterhin die Heimat für den Wochenmarkt sein.“

Stades stellvertretende Bürgermeisterin Melanie Reinecke verkündet beim Wochenmarkt-Jubiläum Neuigkeiten. Foto: Laudien
Geplant sei eine Infrastruktur mit Technik, Beleuchtung und WC. Der Platz solle offen und barrierearm gestaltet werden, mit Raum für öffentlichen Nahverkehr, Außengastronomie und Aufenthaltsflächen.
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Der Wettbewerb zur Umgestaltung solle 2026 starten, 2027 oder 2028 könne dann mit den Arbeiten begonnen werden. „Der Pferdemarkt hat nicht nur eine lange Geschichte, er hat auch Zukunft“, betonte Reinecke.

Schätzen die Atmosphäre: Lasse und Jördis Bentfeld beim Einkauf auf dem Stader Wochenmarkt. Foto: Laudien