TWer nicht trifft, muss pumpen: So trainiert D/A in der Spielpause

D/A-Trainer Oliver Ioannou versucht, mit speziellem Training die Spannung hochzuhalten. Foto: Struwe (nomo)
D/A beendet eine ungewöhnlich lange Spielpause. Coach Oliver Ioannou simuliert so lange im Training den Wettkampf. Für die Verlierer setzt es Strafen.
Drochtersen. Nach zweieinhalb Wochen bestreitet die SV Drochtersen/Assel in der Fußball-Regionalliga Nord mal wieder ein Pflichtspiel. Am Mittwoch, 30. April, tritt D/A um 19 Uhr auf einem Nebenplatz des Weserstadions bei der zweiten Vertretung des SV Werder Bremen an. „Es ist ungewöhnlich, am Ende einer Saison so eine lange Pause zu haben“, sagt D/A-Trainer Oliver Ioannou.
Entsprechend setzt der Drochterser Coach im Training Reize. „Wir haben die Spannung hochgehalten mit vielen direkten Duellen“, sagt er. Eins gegen eins, zwei gegen zwei, vier gegen vier, neun gegen neun. In Ermangelung an Spielen stellt D/A die Wettkampfsituation im Training her. „Es geht ums Gewinnen oder Verlieren. Dazwischen gibt es nichts“, sagt Ioannou.
Wer nicht trifft, macht 20 Liegestütze
Die Spieler müssen bei der Methode bei jeder Übung an das Maximum gehen. Beim Torschusstraining, beim Ballbesitzspiel. Wer das nicht macht, fällt schnell auf. Außerdem gehen die Strafen fürs Verlieren in die Oberarme und die Beine. 20 Liegestütze oder Läufe bezeichnet Ioannou dabei naturgemäß aber nicht als Strafe. Schließlich komme es dem Körper zugute.
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Aber wer permanent am Pumpen ist, weil er das Tor nicht trifft, muss sich beim 18. Versuch eben noch mehr konzentrieren und noch genauer schießen. Bei schwindenden Kräften ein Teufelskreis, aber üblich in der Trainingslehre.
Motiviert für den Rest der Saison geben sich die Drochterser bei einem Blick auf die Regionalligatabelle. Platz zwei steht da noch immer im zehnten Jahr in Liga vier. Die Konkurrenz hatte in den vergangenen Tagen erneut für D/A gespielt. „Unser Ziel ist weiterhin die beste Regionalligaplatzierung“, sagt Ioannou.
D/A trifft auf beste Offensive der Liga
Im direkten Duell gegen Werder Bremen II um jenen zweiten Platz trifft D/A am Mittwoch auf einen „spielstarke Mannschaft, die individuell top besetzt“ sei, sagt der Drochterser Trainer. Defensiv sei D/A gegen Werder enorm gefordert. Bremen stellt die bei 73 Toren in 30 Spielen mit Abstand beste Offensive der Liga. Das Hinspiel gewann D/A im Oktober mit 1:0 durch ein Tor von Haris Hyseni.
Da kommt es eher ungelegen, dass Abwehrchef Tjorve Mohr wegen seines Muskelbündelrisses passen muss. Matti Steinmann hatte zuletzt Mohrs Rolle eingenommen, ist aber nach einer Krankheit noch nicht bei 100 Prozent. Mit Sebastian Haut fällt ein weiterer Defensivmann aus. Hinter dem Einsatz von Jannes Elfers, Martin Sattler und Miguel Fernandes stehen Fragezeichen. Vorlagengeber Justin Plautz sitzt gegen Bremen eine Gelbsperre ab.
Saison endet mit Heimspiel gegen den HSV
Seit Januar, also dem Start der Vorbereitung nach der Winterpause, stehen auf der Verletzten- und Krankenliste bei D/A immer wieder mehr als eine Handvoll Spieler. Teilweise Leistungsträger. „Am Ende der Saison werden wir das zum Thema machen“, sagt Ioannou. Wie viele Verletzungen sind muskulärer Natur? Wie viele wurden vom Gegner verursacht? Wie viele Spieler sind erkrankt? Die Analyse sei wichtig für die künftige Trainingssteuerung.
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Vier Spiele stehen in der Saison noch an. Nach Werder bestreitet D/A ein Heimspiel gegen Todesfelde (3. Mai, 17 Uhr), tritt auswärts gegen den FC St. Pauli II (11. Mai. 14 Uhr) an und am letzten Spieltag gegen den HSV II (18. Mai, 13 Uhr) vor eigenem Publikum.