TWeserMarsch: Extremes Wanderevent lockt mit 65-Kilometer-Challenge

Der Abbehauser Jan Garbe organisiert den Wesermarsch. Er selbst hat er schon mehrere Mammutmärsche unternommen und kennt die Herausforderung einer langen Strecke. Foto: Krabbenhoeft
Bis Oktober ist es noch eine Weile hin. Aber schon jetzt ist Jan Garbe mit den Vorbereitungen für den WeserMarsch, einem Extremwander-Event, beschäftigt.
Abbehausen. 15 Stunden wandern am Stück? Mit dieser Zeit rechnet Jan Garbe durchschnittlich für die Langstrecke von 65 Kilometern. Der Abbehauser organisiert den „WeserMarsch“ der am Samstag, 25. Oktober, seine Premiere bei uns haben wird. Damit bei dem Event auch Menschen mitmachen, die nicht gleich aufs Ganze gehen wollen, wird zusätzlich eine Kurzstrecke von 33 Kilometern angeboten. Um zu verstehen, was die Teilnehmer erwartet, lohnt sich ein Blick in die Szene.
Jeder läuft in seinem Tempo
Bis zu einer Strecke von 100 Kilometern sprechen die Sportler von Extremwandern, danach heißt es Ultramarsch. Die Geschwindigkeit der Läufer liegt zwischen 4,5 bis 7 Kilometern pro Stunden.
Jan Garbe meldete sich 2021 zum ersten Mal zu einem „Gang“ über 60 Kilometer an. Im Jahr darauf startete er in München bei einem 100 Kilometerlauf. Nach 18.45 Stunden erreichte er das Ziel. 2023 nahm er an der Wanderweltmeisterschaft im Ruhrgebiet teil. Diesmal war die Vorgabe, innerhalb von 24 Stunden so weit zu wandern, wie es eben geht.

Inzwischen hat Jan Garbe einige Medaillen für seine Teilnahme an den unterschiedlichen Wanderveranstaltungen bekommen. Foto: Krabbenhoeft
„Eine Familie hatte die Oma im Rollator mitgenommen. Da es nicht um Zeit ging, war das kein Problem“, sagt er. Beim Berliner Mammutmarsch wurden drei Strecken - 30, 42 und 55 Kilometer- quer durch die Stadt angeboten. „Das sportliche Langstreckenwandern verband sich mit dem Sightseeing“, berichtet Jan Garbe. Und dachte sich, das passt auch in unsere Region.
Der WeserMarsch zieht Touristen außerhalb der Saison an
Der WeserMarsch ist ein Angebot für Jung und Alt. Es wird keine Zeit gemessen oder vorgegeben. Jeder, der ans Ziel kommt, bekommt eine Medaille. „Die Wanderung macht jeder für sich selbst. Man muss sich nur trauen“, sagt der 37-Jährige.
Ein Hintergedanke der Aktion ist, den Tourismus in der Region außerhalb der Saison anzukurbeln. Damit der Termin nicht mit anderen Extremwander-Events oder Veranstaltungen konkurriert, hat sich der Organisator mit den Bürgermeistern von Nordenham und Butjadingen abgesprochen.
Das Event findet zudem in enger Zusammenarbeit mit den örtlichen Sportvereinen statt. Zu den Veranstaltern gehören der TSV Abbehausen, TSG Burhave, SV Nordenham und die Dorfgemeinschaft Eckwarden. Sie werden sich auf der Strecke um die Verpflegungspunkte kümmern.
Etwa alle 17 bis 19 km soll es einen Stand geben, an dem die Wanderer sich unter anderen mit Kaffee, zuckerhaltigen Getränke, Sandwiches und sauren Gurken für den Salzausgleich versorgen können. Der Tourismus-Service-Butjadingen (TSB) ist dabei, die Website zu erstellen, über die die Anmeldung laufen wird. Ende Februar soll es so weit sein. Auch der Verein Nordenham-Marketing-Touristik (NMT) wird Informationen auf seiner Website bereithalten.
Eine attraktive Strecke
Start und Ziel des 65-Kilometer-Marsches, bei dem die Ersten um 6.30 Uhr loswandern sollen, ist das Sportgelände in Abbehausen. Die Wanderer der kurzen Variante folgen voraussichtlich um 8 Uhr. Für diese zweite Gruppe steht noch nicht fest, ob sie von Abbehausen bis Fedderwardersiel oder von Fedderwardersiel bis Abbehausen laufen wird.
Der 65 Kilometer-Streckenverlauf sieht bis dato folgendes vor: Von Abbehausen geht es über den alten Bahndamm nach Stollhamm, weiter über Iffens, Eckwarderhörne, Tossens, durch den Langwarden Groden, über Fedderwardersiel, Burhave, Blexen, Einswarden, Nordenham, den Weserstrand über den Bahndamm zurück zum Ausgangspunkt.
Markiert wird die Strecke mit Asphaltspray und Flatterbändern. Die Navigation erfolgt über eine Wander-App. Die Anmeldung zum Event beträgt pro Teilnehmer 40 Euro für die Lang- und 30 Euro für die Kurzstrecke. Im Startgeld enthalten sind die Medaille und die Verpflegung auf dem Weg. Zur Ausrüstung, die jeder selbst mitbringen muss, gehören ein navigationsfähiges Handy, Powerbank, Stirn- oder Taschenlampe, sowie im Rucksack Getränke und Snacks nach Bedarf.
Die Gemeinschaft zieht alle mit
Wen es nun in den Füßen juckt, der kann sich durch regelmäßiges Wandern und die Wahl der richtigen Schuhe auf den kommenden Oktober vorbereiten. „Ich trage eine leichte Hose und gut gedämpften Joggingschuhen, statt schwerer Wanderstiefel“, sagt Jan Garbe.
Er betont, dass besonders die Gemeinschaft bei der Bewältigung der Strecke eine große Rolle spielt. Wenn die Müdigkeit einsetzt, helfen Gespräche oder Musik, die Motivation oben zu halten. Schmerzhafte Blasen sind übrigens die gängigste Verletzung. Es gilt: Ein Abbruch ist keine Schande. Wer mag, startet vielleicht im nächsten Jahr nochmal. Udo Venema hat jedenfalls zugesagt, das Finisher-Bier am Ziel zu sponsern.
Wer sich jetzt schon für den WeserMarsch anmelden möchte, kann Jan Garbe per E-Mail schreiben.