TRestaurant aus der Region verteidigt seinen Michelin-Stern

Marc Rennhack kocht bereits seit Jahrzehnten. Er ist als Sternekoch bekannt (Archivfoto). Foto: Leuschner
Küchenchef Marc Rennhack erhält mit seinem Team erneut den Michelin-Stern für das Restaurant „Sterneck“ in Cuxhaven. Darum wird jeder Gast wie ein Tester behandelt.
Cuxhaven. „Eine Küche voller Finesse“ - so beschreibt der Guide Michelin das Restaurant „Sterneck“ im Badhotel Sternhagen in Cuxhaven. Auch in diesem Jahr hat Küchenchef Marc Rennhack mit seinem Team den begehrten Stern verteidigt. Zur Küchencrew gehören zwei weitere Köche sowie eine Pâtissière (Konditorin).
Neben dem Panoramablick über die Nordsee bis nach Neuwerk genießen Gäste im „Sterneck“ laut Michelin eine moderne Küche, die die klassische Basis nicht aus den Augen verliert. Im Gespräch mit unserem Medienhaus verrät Rennhack, der seit mehr als 20 Jahren Küchenchef in Sternerestaurants ist, was nötig ist, um sich auf Sternniveau zu behaupten.
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„Ein voller Arbeitstag gehört dazu - und ganz viel Liebe und Begeisterung.“ Wer darüber hinaus strebe, wie zu einem weiteren Stern, brauche ein noch professionelleres Team.
Bereits früher wurde das „Sterneck“ mit zwei Sternen ausgezeichnet, verlor jedoch 2019 einen davon. Trotzdem ist der Stolz über die aktuelle Auszeichnung groß. „Diese Freude kann einem niemand nehmen“, betont Rennhack. Wer noch nie in einer Sterneküche mitgearbeitet hat, könne die Begeisterung kaum nachvollziehen. Druck gehört dabei selbstverständlich dazu: „Der Druck ist wie Fahrradfahren - man weiß ganz genau, was zu tun ist.“
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Jeder Gast könnte ein Tester sein
Auch die Qualität der Produkte und das handwerkliche Können seien Gründe für den erneuten Erfolg. Eine Prise Glück müsse ebenfalls dabei sein - und das Fingerspitzengefühl, den Geschmack der Gäste und Tester zu treffen. Letztere seien inkognito unterwegs, ihre Zahl oder Besuchszeit unbekannt. Genau das mache es so spannend: „Jeder Gast muss so behandelt werden, als könnte er ein Tester sein.“ Einmal sei selbst am Tag der Bekanntgabe noch ein Tester im Haus gewesen.
In der Küche von Marc Rennhack sind die Produkte der Star. Der Großbrand bei „Cuxland Pur“ in Hemmoor sei ein herber Verlust, sagt er. Auch das „Sterneck“ müsse sich nun neu orientieren, woher es bestimmte Produkte bezieht.
Seine persönliche Begeisterung für die Spitzenküche fand Rennhack bei Spitzenkoch Juan Amador. „Wie er Dinge in die Hand nahm und abschmeckte - das hat mich begeistert.“ Das Restaurant von Amador in Wien wurde mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnet.
Kreativer Prozess statt Stillstand
Obwohl die aktuelle Bekanntgabe des Michelin-Sterns noch keine Woche zurückliegt, befindet sich Rennhack bereits wieder im „Kreativ-Modus“. Denn eines ist für ihn klar: „Ausruhen gibt es nicht. Was man im Kopf hat, muss man auf den Teller bringen.“ Die Entwicklung neuer Gerichte sei ein kreativer Prozess. Oft beginne alles mit einem Grundgedanken von ihm, der dem Team eine Richtung gebe. Manchmal sei es aber auch ein frischer Fisch, der eine ganz neue Idee auslöse.
Die Auszeichnung mit einem Michelin-Stern sei unvergleichlich und von weltweiter Bedeutung. Bereits 1926 wurde der erste Stern vergeben. „Er steht für Qualität - eine Qualität, die man nicht mehr missen möchte, wenn man sie einmal erlebt hat.“
Für Marc Rennhack ist klar: Wer einmal auf den Geschmack gekommen ist, bleibt hungrig nach mehr.