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Tradition

TWie geht es weiter mit dem Christkindmarkt in Himmelpforten?

Sascha Wolff ist seit dem ersten Christkindmarkt als Schausteller dabei. Er hat sich bereiterklärt, einen großen Arbeitsanteil zu schultern. Bernd Reimers stärkt ihm den Rücken.

Sascha Wolff ist seit dem ersten Christkindmarkt als Schausteller dabei. Er hat sich bereiterklärt, einen großen Arbeitsanteil zu schultern. Bernd Reimers stärkt ihm den Rücken. Foto: Klempow

Es wird Veränderungen geben, so viel ist klar. Konkret aber ist noch nichts. Zwei Personalien machen Hoffnung, dass der Christkindmarkt mit allen Facetten bleibt, wie er ist.

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Von Grit Klempow
Sonntag, 23.02.2025, 17:31 Uhr

Himmelpforten. So manchem scheint erst jetzt ein Licht aufzugehen, wie viel Herzblut und handfeste Arbeit in Himmelpfortens strahlendem Publikumsmagnet zur Vorweihnachtszeit steckt. Das wurde am Mittwochabend deutlich. Die Politik hatte zur Diskussion über die Zukunft des Christkindmarktes geladen.

Der war bislang von einem fünfköpfigen Planungsteam unter Federführung von Marktmeister Bernd Reimers organisiert worden. Aber der hört auf, das Team ist - wie berichtet - im Umbruch. Bislang war der Christkindmarkt ein leuchtendes Beispiel dafür, was ehrenamtlich, im Team und mit Zusammenhalt gewuppt werden kann.

Ein „Reimers 2.0“ ist nicht in Sicht

„Jetzt suchen wir einen Bernd Reimers 2.0“, sagte Sebastian Hintze (SPD), Vorsitzender des zuständigen Kultur- und Fremdenverkehrsausschusses der Gemeinde Himmelpforten. Was ein fast unmögliches Unterfangen sein dürfte. Das weiß auch die Politik: „Wir sind darauf angewiesen, die Aufgaben auf viele Schultern zu verteilen“, so Hintze. Die Hoffnung ist, dass aus vielen Aufgaben und vielen Helfern am Ende „das große Ganze“ entsteht, so Hintze.

Er sah sich am Mittwochabend zwei Dutzend Menschen gegenüber, die den Christkindmarkt als Himmelpfortener oder auch als Aussteller wertschätzen. Wie sie sich einbringen könnten, blieb vorerst vage.

Das Tor zum beleuchteten Park rund um die Villa von Issendorff und zum Christkindmarkt. Nach Schätzungen besuchten 2024 noch einmal mehr Menschen den zehn Tage dauernden Christkindmarkt.

Das Tor zum beleuchteten Park rund um die Villa von Issendorff und zum Christkindmarkt. Nach Schätzungen besuchten 2024 noch einmal mehr Menschen den zehn Tage dauernden Christkindmarkt. Foto: Carstensen

Viele Aufgaben rund um den Markt

Die To-do-Liste ist noch längst nicht vollständig - und die Arbeit beginnt nicht erst im November. Die Instandhaltung der Hütten, Genehmigungen, Aussteller-Einladungen, die Verteilung der Buden, die Elektrik samt Beleuchtung, das Bühnenprogramm, der Umzug des Weihnachtsmannes, das Marketing - jede Aufgabe besteht aus vielen Puzzleteilen.

Die Gemeinde will den Christkindmarkt erhalten wie er ist, samt Weihnachtsmannstube, Christkindpostamt und Backstube. Die Vergabe der Organisation an eine Agentur steht nicht zur Debatte. Das hatte der Rat noch im Dezember beschlossen.

Am Budget wird nicht gerüttelt

Ein wichtiges Signal kam nun aus dem Ausschuss: Am bisherigen Budget soll nicht gerüttelt werden. Das hatte Hintze vorab mit den Fraktionen abgesprochen. „Wir sind uns einig, dass das Geld wieder zur Verfügung gestellt wird“, bestätigte Frank Wassermann (CDU).

„Den Markt gibt es nicht zum Nulltarif“, sagte Reimers. Der letzte Markt kostete rund 50.000 Euro, ein Jahr zuvor waren es 40.000 Euro. Dem stehen die Einnahmen gegenüber: 2023 waren das 11.000 Euro, nach Erhöhung der Standgebühren 2024 kamen 19.000 Euro zusammen.

„Wir haben immer um die 30.000 Euro in den Markt investiert“, so Reimers. Für Mehrkosten sorgten 2024 unter anderem der pompöse Jubiläumsumzug des Weihnachtsmanns oder die Feuershow zum 20. Markt. „Wir sind ein Dorf, spielen aber in der Liga der Großen mit“, verwies Reimers auf die überregionale Bedeutung des Christkindmarktes.

Reimers unterstützt im Hintergrund

Das soll erhalten bleiben: „Wir müssen ein Gremium finden, um Aufgaben aufteilen zu können“, so Walter Kühlcke (CDU). Einer allein - ein Bernd Reimers 2.0 - sei kaum zu finden. Zur Erleichterung vieler hatte Sebastian Hintze noch eine gute Nachricht: Reimers als Marktmeister der ersten Stunde unterstützt für zwei Jahre im Hintergrund das neue Team weiter.

Diese Gewissheit und die Finanzierungszusage dürften Grundlage dafür sein, dass sich neue Helfer finden. Den Anfang machte Sascha Wolff. Der Schausteller aus Bremervörde ist seit dem ersten Markt vor 20 Jahren dabei. „Sascha war der einzige Schausteller, der sich damals bereiterklärt hat, den Markt mit aufzubauen“, unterstrich Bernd Reimers.

Zuständigkeit für den Aufbau

Wolff will nicht nur beim 21. Markt dabei sein - er bot an, den Aufbau zu managen. „Ich würde den Part der Hütten übernehmen“, so Wolff. Dazu gehört für ihn auch, den Bestand zu reparieren, dabei habe er ohnehin immer geholfen.

Er plädierte für ein kleines Planungsteam, damit die Absprachen klappen. Wolff stellte in Aussicht, noch mehr Verantwortung zu übernehmen, er könne das aber nicht rein ehrenamtlich machen, sagte er. Wolff kennt die Aussteller gut. „Der eine oder andere wird noch helfen“, ist er sich sicher. Er betonte, wie wichtig die Kunsthandwerker für den Erfolg des Marktes sind.

Zügig soll es weitergehen: Dafür setzen sich Wolff, Reimers und das ehemalige Team zusammen. Auch um zu klären, für welche Aufgaben künftig neue Helfer gebraucht werden und wie sich die Himmelpfortener und Freunde des Christkindmarktes konkret für ihren Markt mit Strahlkraft engagieren können.

Seine Weihnachtsmütze trägt Bernd Reimers noch für zwei Jahre im Hintergrund.

Seine Weihnachtsmütze trägt Bernd Reimers noch für zwei Jahre im Hintergrund. Foto: Klempow

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