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Stadtentwicklung

TWie soll Buxtehude in Zukunft aussehen? – Stade könnte jetzt Vorbild sein

Die Buxtehuder Altstadt mit Blickrichtung Norden.

Die Buxtehuder Altstadt mit Blickrichtung Norden. Foto: Martin Elsen

Wo sind die Grenzen des Wachstums? Wie soll Buxtehude in 20 Jahren aussehen? Antworten soll ein neuer Planungsprozess geben. Wie dieser aussieht und warum Stade schon einen Schritt weiter ist.

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Von Karsten Wisser
Samstag, 24.02.2024, 16:50 Uhr

Buxtehude. „Wie wollen wir uns als Stadt entwickeln?“, fragt Michaela Springhorn. Ein Integriertes Stadtentwicklungskonzept (ISEK) beschreibt Ziele, Handlungsfelder und Projekte für die Entwicklung einer Stadt für mehrere Jahre und soll Antwort auf diese Frage geben.

In Buxtehude soll das neue Konzept in den kommenden 10 bis 15 Jahren die Entwicklung der Hansestadt steuern. Übergreifend werden Themen wie Bildung, Bauen, Wirtschaft, Verkehr, Grün, Energie und Sport bearbeitet und im ISEK als strategisches Planungsinstrument gebündelt. Zentrales Instrument des Programms ist die systematische Einbindung der Bürger in den Planungsprozess.

Voraussetzung, um Geld aus der Städtebauförderung zu bekommen

ISEK soll auch dabei helfen, Geld vom Bund und vom Land Niedersachsen zu bekommen. Entsprechend einer Verwaltungsvereinbarung zwischen dem Bund und den Ländern ist die Erstellung eines ISEK Voraussetzung, um Fördermittel im Rahmen der Städtebauförderung zu erhalten.

Fördervoraussetzung in der Städtebauförderung ist die Berücksichtigung von Maßnahmen des Klimaschutzes. Das Geld kann in den Fördergebieten zur Verbesserung der grünen Infrastruktur, für energetische Gebäudesanierung, Bodenentsiegelung, die Nutzung klimaschonender Baustoffe oder für Maßnahmen im Bereich klimafreundlicher Mobilität genutzt werden. Auch Privatleute können dann unter diesen Voraussetzungen Zuschüsse bekommen.

Strukturwandel in Altkloster und neues Gewerbe im Buxtehuder Süden

Das klingt erst einmal sehr theoretisch, soll aber die Zukunft von Buxtehude prägen. Im Ergebnis sollen aus dem ISEK Handlungsoptionen für die Gebiete und Ortsteile abgeleitet werden können. Hier gibt es viele Beispiele wie den massiven Strukturwandel in Altkloster, die Zukunft der Buxtehuder Altstadt oder die Entwicklung zwischen Buxtehude und Apensen entlang der Apensener Straße und rund um das Pioneer-Gelände.

Auch die Frage, wo Buxtehude noch Platz für neue Wohnbebauung hat und wie diese aussehen könnte, soll im ISEK beantwortet werden. Springhorn will aber davon wegkommen, solche Bereiche nur isoliert zu betrachten. „Wir müssen uns die ganze Stadt anschauen“, sagt sie.

Buxtehuder Politik unterstützt die Pläne der neuen Stadtbaurätin

Die Stadtbaurätin hat zusammen mit Stadtplanerin Annette Mojik-Schneede die Pläne der Politik im Ausschuss für Stadtentwicklung und Klimaschutz vorgestellt und dafür breite Zustimmung erhalten. Das war aus Sicht der Verwaltung wichtig. „Ohne die Bereitschaft der Politik, den Weg mitzugehen, brauchen wir uns gar nicht auf den Weg zu machen“, so Springhorn. Sie ist seit August 2023 im Amt.

Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt (links) mit Stadtbaurätin Michaela Springhorn und Ralf Dessel, Erster Stadtrat.

Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt (links) mit Stadtbaurätin Michaela Springhorn und Ralf Dessel, Erster Stadtrat. Foto: Stadt Buxtehude

„Ich möchte schnell in die praktische Umsetzung kommen“, sagt Springhorn. Im April soll es den Aufstellungsbeschluss geben. Nach den Sommerferien beginnt die Umsetzung. Ihr Ziel ist es, bis Ende 2025 fertig zu werden und anschließend konkrete Projekte aus dem ISEK ableiten zu können. Springhorn kann bei der Umsetzung auf Bestehendes zurückgreifen. Buxtehude 2035 sei eine ausgezeichnete Grundlage für das ISEK. Dort habe die Stadt ihre Ziele für die Zukunft formuliert. Auch helfe bei der Realisierung, dass es bereits ein Verkehrsentwicklungs- und ein Klimaschutzkonzept gebe.

Hier ist der Nachbar Stade Vorbild für Buxtehude

Für Buxtehude ist das ISEK Neuland. Viele andere Kommunen arbeiten bereits mit dem strategischen Planungsinstrument. „Stade hat das sehr gut gemacht“, sagt Springhorn. Dort sind 20 Fokusräume planerisch betrachtet worden und die Umsetzung der Ziele hat ein Preisschild bekommen. Es geht um 80 Millionen Euro. Die Politik muss jetzt entscheiden, was sie möchte.

Auch Flensburg dient Buxtehude als Vorbild. Das neue Instrument hat zudem den Vorteil, dass Buxtehude sich erst einmal nicht um einen neuen Flächennutzungsplan zu kümmern braucht. Alleine dafür bräuchte es zwei bis drei Jahre. Bei Bedarf soll jetzt der bestehende Flächennutzungsplan einfach verändert werden. „Buxtehude ist eine schöne Stadt. Sie hat es verdient, dass wir uns darum kümmern, dass sie das auch in Zukunft bleibt“, sagt Springhorn.

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