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Fußball-Kreisliga

T„Wir wollen Meister werden“: Drei Teams spielen um den Titel

Nils Zielesniak, Filippo Callerame und Christoph Stahn

Wollen aufsteigen: Nils Zielesniak, Filippo Callerame und Christoph Stahn. Foto: Struwe

Die Fußball-Kreisliga Stade startet in die heiße Saisonphase. Der Deinster SV, TSV Wiepenkathen und VfL Güldenstern Stade II wollen alle den Titel. Der DSV hat die besten Karten - oder gibt es einen lachenden Vierten?

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Von Lars Wertgen
Freitag, 01.03.2024, 06:00 Uhr

Landkreis. In den letzten beiden Jahren spielte der Deinster SV herausragend, kam jeweils als Vizemeister ins Ziel. In der Saison 2021/22 fehlten nur ein paar Tore zum Aufstieg. Deinste kam in 28 Spielen auf 75 Punkte. Das hätte in den letzten zehn Jahren immer zum Titel gereicht. „Andere Mannschaften wären daran zerbrochen“, sagt Trainer Filippo Callerame. Deinste schöpfte Energie.

Erneut glückte der Saisonstart. Nach 17 Spieltagen führt Deinste die Liga an, holte 43 von 51 möglichen Punkten. „Das reicht wieder nicht, um davonzuziehen“, so der 47-Jährige.

Die Konkurrenz ist wieder groß und nicht nur Callerame sagt: „Wir wollen Meister werden.“ Auch der TSV Wiepenkathen und der VfL Güldenstern Stade II melden Ansprüche auf den Titel an. Beide wollen den Rückstand auf Deinste aufholen und wissen: „Wenn einer schwächelt, ist man direkt wieder dran“, so VfL-Trainer Christoph Stahn.

Stade geht unbekümmert in heiße Saisonphase

Der VfL sieht sich im Titelrennen aber nicht unter Druck. Stahn: „Die anderen wollten in den Jahren zuvor schon unbedingt hoch. Wir haben keinen Druck und sind noch jünger.“ Die Unerfahrenheit könnte ein X-Faktor sein. Kann Güldenstern Stade weiter unbekümmert aufspielen oder fehlt in wichtigen Momenten Erfahrung?

Was für den VfL spricht: Sie stellen (gemeinsam mit Wischhafen/Dornbusch) die beste Defensive. Noch mehr Torgefahr soll mit Julian Wist und Nick Sommer kommen, die nach auskurierten Kreuzbandrissen zu alter Stärke finden.

Während für Stade die Winterpause zur Unzeit kam („Wir waren gerade im Flow“), hat Wiepenkathen die Zeit genutzt, um Wunden zu lecken. In der Hinrunde fehlten mitunter 15 von 26 Spielern, so Trainer Nils Zielesniak. Der TSV reaktivierte Vereinslegenden wie Viktor Pazer (40) und Heinrich Gurski (36). „Wir haben die schwierige Phase ausgehalten“, sieht Zielesniak sein Team gewappnet, zu dem unter anderem Tim Hinrichs, Jannick Spreckels und Niklas König stoßen.

Tabelle der Kreisliga Stade nach dem 17. Spieltag.

Tabelle der Kreisliga Stade nach dem 17. Spieltag Foto: Datawrapper

Was den Meisterschaftskampf entscheiden wird

Ein Blick auf die Ergebnisse zeigt, dass es in der Liga einen deutlichen Leistungsabbruch gibt. Spiele der Spitzenteams gegen tiefer stehende Mannschaften werden mitunter zum Scheibenschießen. Genau diese Partien bergen aber eine Gefahr. „Die Meisterschaft wird nicht in den Top-Spielen entschieden“, ist sich Zielesniak sicher.

Was der 33-Jährige meint: Wer aufsteigen möchte, muss seine Hausaufgaben gegen vermeintlich schwächere Teams machen. Der TSV verlor etwa gegen den Tabellenzwölften TuS Jork. „Es gibt viele Stolpersteine und unangenehme Teams in der Liga“, stimmt ihm Deinste-Coach Callerame zu. Sein Kader hat gegen jene, meist tief verteidigende Gegner, die meisten Optionen. Henrique Fuchs Klein ist ein Unterschiedsspieler, auf den sich Abwehrreihen nicht alleine konzentrieren können, da auch Jannis Nutbohm und Moritz Glodeck abschlussstark sind.

Mischt ein Aufsteiger den Meisterkampf auf?

Deinste, Wiepenkathen und Güldenstern Stade schauen also nach oben. Sie wissen aber auch, dass von hinten Gefahr lauert. Der FC Wischhafen/Dornbusch spielt als Aufsteiger groß auf. Ist gegen die Top 3 ungeschlagen. „Sie spielen durchdachten Fußball mit klarem Konzept. Ich glaube nicht, dass sie einbrechen“, so TSV-Coach Zielesniak.

Wischhafen/Dornbusch stand im Sommer 2022 vor einem Scherbenhaufen, stieg in die 1. Kreisklasse ab. Stefan Raap übernahm. Der direkte Wiederaufstieg gelang genauso wie die Verpflichtung von namhaften Spielern. Lukas Hatecke kam von Oberligist A/O, Malte Leidecker von D/A hat Landesliga gespielt.

„Das sind Spielertypen, die sind direkt vorangegangen“, schwärmt Raap. Im Winter korrigierte man die Saisonziele, sagt nun: „Wir können oben für Spannung sorgen und die anderen ärgern.“

Keine Garantie für Relegation

Priorität für alle drei Teams kann nur der Titel und sichere Aufstieg in die Bezirksliga sein. Zwar qualifiziert sich laut NFV-Ausschreibung der Zweite für die Relegation gegen das Pendant aus Cuxhaven, allerdings nur, wenn die Bezirksliga noch nicht voll ist (etwa durch zu viele Landesliga-Absteiger). Eine Garantie auf ein solches Spiel gibt es also nicht - kann Doppel-Vizemeister Deinste ein Lied singen.

Blick auf den Abstiegskampf

Spannend wird es auch im Kampf um den Klassenerhalt. Der MTV Himmelpforten steht mit zwölf Punkten derzeit auf dem ersten Abstiegsplatz, hat aber auch bis zu vier Spiele weniger als die Konkurrenz. Sowohl Bargstedt (16 Punkte), als auch Jork (16), Cranz-Estebrügge (17) und Bützfleth (18) müssen gewappnet sein. Drochtersen/Assel IV ist Vorletzter (12), Großenwörden (5) abgeschlagen.

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