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TWohnheim über der Sparkasse: Hier wohnen bald die Handball-Talente des BSV

Die BSV-Geschäftsführer Timm Hubert (links) und Peter Prior auf der zweiten Etage des Sparkassen-Neubaus. Hier hat der Verein 17 Appartements angemietet.

Die BSV-Geschäftsführer Timm Hubert (links) und Peter Prior auf der zweiten Etage des Sparkassen-Neubaus. Hier hat der Verein 17 Appartements angemietet. Foto: Scholz

Der Buxtehuder SV rüstet sich für den Wettbewerb um die größten Talente. Ab Sommer sollen möglichst viele auswärtige Handballerinnen in das Wohnheim im Sparkassen-Neubau einziehen. Sonst könnte der BSV viel Geld verlieren.

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Von Tim Scholz
Freitag, 19.01.2024, 18:00 Uhr

Buxtehude. „Es ist ein schöner Tag für uns“, frohlockt Peter Prior und führt die geladenen Gäste durch das kalte Treppenhaus in den zweiten Stock hinauf. Die Wände des langen Flurs sind schon geweißt, aber noch wohnt niemand in den Appartements. Keine Türen, keine Toiletten, keine Möbel. Vor den Fenstern klebt Folie, von der Decke ragen Kabel.

Der BSV-Geschäftsführer tritt in den Schein des Baustrahlers und stellt eines der wichtigsten und größten Projekte in der BSV-Geschichte vor: Ab diesem Sommer sollen hier, im Sparkassen-Neubau an der Bahnhofstraße, vor allem auswärtige Handball-Talente einziehen. Mit dem Wohnheim will der BSV den Handballstandort Buxtehude weiter ausbauen.

Gemeinschaftsraum für 20 Personen

Am Mittwochabend hatte der BSV einige Unterstützer seiner Handball-Akademie Buxtehude, wie die Talentschmiede beim BSV genannt wird, in die Räume der Sparkasse Harburg-Buxtehude eingeladen. Zuerst stellten sie sich gemeinsam mit Handballerinnen und Handballern der D- und E-Jugend für ein Foto auf, um das neue Trainingsdress für die Kinder und Jugendlichen des Vereins zu präsentieren. Anschließend führten die BSV-Geschäftsführer Peter Prior und Timm Hubert hinauf ins Wohnheim.

Der BSV und seine Förderer präsentieren das neue Trainingsdress für die Handball-Jugend.

Der BSV und seine Förderer präsentieren das neue Trainingsdress für die Handball-Jugend. Foto: Scholz

Der BSV hat die gesamte zweite Etage mit 17 Mini-Appartements angemietet. Die Zimmer für Handballtalente ab 14 Jahren sind rund 24 Quadratmeter groß und mit einem Bad und einer Küchenzeile ausgestattet. Außerdem gibt es einen Gemeinschaftsraum. „Hier sollen die Talente gemeinsam frühstücken und abendessen“, sagt Prior und zeigt mit der Hand, wo einmal die Küche, Tische und Stühle für 20 Personen sein werden.

„Ambitioniertes Projekt mit nicht unerheblicher Miete“

Vor fünf Jahren gab es erste Überlegungen für ein Wohnheim. Gemeinsam mit dem Vorstand der Sparkassen habe Prior besprochen, welche Wünsche realisierbar seien. Vieles wurde umgesetzt, aber auch darauf geachtet, dass die Räume eine spätere Nutzung auch ohne Handball zulassen. „Es ist ein ambitioniertes Projekt mit einer nicht unerheblichen Miete“, sagt Prior. Eine Summe nennt er nicht, betont aber, dass der BSV möglichst schnell eine hohe Auslastung anstrebt. „Sonst verlieren wir Geld.“

Wieviel ein Internatszimmer die Talente beziehungsweise ihre Eltern im Monat kostet, auch dazu äußert sich Prior nicht. Die Mädchen sollen von einer pädagogischen Kraft betreut werden. Der BSV ist mit einer pensionierten Schulleiterin im Gespräch. Derzeit leben noch 21 Mädchen aus ganz Deutschland in sieben Wohngemeinschaften über die Stadt verteilt.

Wettbewerb um die größten Handball-Talenten

Als Talentschmiede genießt der BSV bereits einen guten Ruf. Seit 2012 schafften 29 Jugendspielerinnen den Sprung in die erste Liga, 14 weitere den Weg in die zweite Liga. Das Eigengewächs Emily Bölk führt heute sogar die deutsche Nationalmannschaft an.

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Doch mit der im vergangenen Jahr gegründeten Handball-Akademie Buxtehude will der Verein seine Argumente im Wettbewerb um die größten Talente verbessern. „Es ist ja nicht so, dass uns die Talente die Türen einrennen“, sagt Prior. In der Vergangenheit hätten einige Mädchen dem BSV wegen des fehlenden Wohnheims abgesagt. Die Konkurrenz aus Leipzig, Blomberg und Leverkusen schläft nicht.

Die Säulen der Buxtehuder Handball-Akademie

Die Handball-Akademie steht laut Prior auf mehreren Säulen auf. Da sind die drei hauptamtlichen Trainer, die Partnerschule des Leistungssports in Zusammenarbeit mit dem Gymnasium Süd, das Wohnheim, die neue Sporthalle und das „Athleticum“, ein zwei Millionen Euro teurer Anbau mit Büros und Trainingsmöglichkeiten für die Handballerinnen. Zusagen von Gönnern und Mäzenen über 1,2 Millionen Euro liegen bereits vor.

Die Handball-Akademie solle eines der besten Nachwuchszentren für den weiblichen Nachwuchs in Deutschland werden, „wenn nicht sogar das beste“, sagt Geschäftsführer Timm Hubert. Knapp 300.000 Euro lässt sich der BSV den Nachwuchshandball pro Jahr kosten. 39 Sponsoren beteiligen sich mit unterschiedlichen Beträgen an der Finanzierung der Akademie. Am Mittwochabend konnten sich einige von ihnen einen ersten Eindruck verschaffen.

Die BSV-Geschäftsführer Timm Hubert (links) und Peter Prior auf der zweiten Etage des Sparkassen-Neubaus. Hier hat der Verein 17 Appartements angemietet.

Die BSV-Geschäftsführer Timm Hubert (links) und Peter Prior auf der zweiten Etage des Sparkassen-Neubaus. Hier hat der Verein 17 Appartements angemietet. Foto: Scholz

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