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Jugendfußball

TZwölf Teams kämpfen um Kreispokale: Traumfinale für den Gastgeber

Die JSG Geest U17 und 17 jubeln zusammen in einer Sporthalle vor einem Tor.

Hier feiern sie noch zusammen, im Pokalfinale kämpfen sie gegeneinander um den Titel: Die JSG Geest U17 und U16. Foto: Verein nomo)

Die Jugend-Kreispokalfinals in Mulsum versprechen enge und ungleiche Duelle. Warum ein Vereinsderby das Highlight ist und welche Teams Finalfavoriten sind.

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Von Thies Meyer
Mittwoch, 25.06.2025, 05:50 Uhr

Mulsum. Das Beste kommt zum Schluss - so wollte es Gastgeber FC Mulsum/Kutenholz. Jugendobmann Andreas Bock sagt, es sei der Wunsch der Trainer gewesen, das Pokalfinale der B-Junioren zwischen der U16 und der U17 der JSG Geest ans Ende zu legen. „Dann können die Jungs danach noch feiern“, sagt Block. Los geht es am kommenden Samstag um 15 Uhr.

Er tippt auf den älteren Jahrgang, denn das eine Jahr mache körperlich einen Unterschied. 18 von 18 möglichen Punkten bei 55:3 Toren sackte der Kreismeister in der abgelaufenen Saison ein. Ein 26:1 war der höchste Sieg. Als Tabellenzweiter in der Kreisliga muss sich die U16 aber nicht verstecken.

Die Spieler beider Jahrgänge kennen sich gut, vom Fußball und aus der Schule. Block sagt: „Ich glaube schon, dass da gefrotzelt wird.“ Wie die Kinder so seien, würden die Teams sich Sprüche wie „Wir hauen euch weg“ drücken .

Block erhofft sich vom Tag „gute Stimmung und keine Randale“. Diese habe es vor zehn Jahren bei den Kreispokalfinals nach dem A-Juniorenfinale schon mal gegeben, sogar die Polizei musste zur Deeskalation einschreiten. Das passiere, wenn Alkohol mit im Spiel und der Ehrgeiz zu groß seien. Mittlerweile herrscht Alkoholverbot. Wenn die Zuschauer und Teams weg seien, dürften die Geest-Spieler den Tag aber bei einem Bier oder Radler ausklingen lassen.

Zweimal Bezirksliga gegen Kreisliga und zwei Überflieger-Teams

Um 10 Uhr stoßen der JFV A/O/B/H/H und die JSG Osteland zum D-Juniorenfinale an. Es ist ein enges Titelrennen zu erwarten, denn der Tabellenzweite trifft auf den -vierten der Kreisliga. Osteland will die Revanche für die zwei Saisonniederlagen gegen die Ahlerstedter.

Ungleich sind die Rollen auch beim C-Juniorinnen-Finale (10.30 Uhr) verteilt. Die Mädchen des TSV Apensen deklassierten ihre Konkurrentinnen regelmäßig und marschierten mit 14 Siegen, einer Niederlage und 142:8 Toren durch die Kreisliga. Ihre Finalgegnerinnen der JSG Nord spielten in einer anderen Kreisstaffel ohne Ergebniswertung mit.

Die D-Juniorinnen des VfL Stade gehen am Samstag (12 Uhr) favorisiert ins Pokalfinale gegen den JFV Buxtehude. 96 Mal zappelte der Ball im Netz der Gegnerinnen und nur ein Gegentor kassierten die Staderinnen in der Kreisliga. Dabei holten sie die volle Punktzahl (36 Punkte). Fast setzte sich der Kreismeister die zweite Krone auf, verlor aber das Bezirksmeisterschaftsfinale. Die Buxtehuderinnen wurden hinter dem VfL Vizemeister (24 von 36 Punkte) und sind der Underdog.

Das einzige Finale zweier Tabellenerster spielen der JFV Buxtehude II (U15) und JFV A/O/B/H/H (U14) bei den C-Junioren (12.45 Uhr). Die Buxtehuder wurden ohne Niederlage Kreismeister, die Ahlerstedter gewannen in der Bezirksliga alles. Sie sind der Favorit. Bei A/O/B/H/H könnten auch die Talente Anna Tobaben und Ida Brugner mitspielen. Tobaben machte schon Länderspiele für die DFB-Juniorinnen und Brugner nahm mit einer Niedersachsenauswahl am Länderpokal teil.

Wenn der VfL Güldenstern Stade II und TuSV Bützfleth bei den A-Junioren um den Kreispokal kämpfen (14 Uhr), trifft Bezirks- auf Kreisliga, U18 auf U19. Wegen des Ligenunterschied sind die Bützflether der Außenseiter.

Alle sechs Kreispokalfinals in Mulsum am 28. Juni im Überblick.

Alle sechs Kreispokalfinals in Mulsum am 28. Juni im Überblick. Foto: NFV (nomo)

Wo NFV und DFB den meisten Nachwuchs verlieren

Frank von Bargen, Vorsitzender des Kreisjugendausschusses, schickt eine gute Nachricht vorweg. Er bescheinigt der dem Jugendfußball im Kreis eine positive Entwicklung. Stade blieb und bleibt von Negativentwicklungen wie dem Rückgang an Juniorenmannschaften verschont. Denn der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat ein Jugendproblem. Die beliebteste Sportart der Deutschen zieht bei vielen Jugendlichen nicht mehr.

Von Bargen erzählt von einem Treffen mit Vertretern aus dem bayrischen Jugendfußball. In Bayern spiele jede(r) vierte Sechs- bis Achtjährige Fußball. „Ab der C-Jugend verlieren die 47 Prozent“, sagt von Bargen. 15- bis 18-jährige Jungs verlieren die Lust am Fußball.

2024 gab es in Deutschland 13.625 A- und B-Juniorenteams und damit 2391 weniger als noch 2014. Jede fünfte Mannschaft in Niedersachsen wurde in diesem Zeitraum abgemeldet oder zusammengelegt. Von Bargen: „Diesem Trend konnten wir im Kreis Stade entgegenwirken. Aber klar würden wir uns mehr Teams wünschen.“

Bei den bis 14-Jährigen gibt es bundesweit einen Zuwachs von 76.466 auf 78.217 Mannschaften. Und eine weitere Entwicklung falle auf, so von Bargen: Jugendliche, die auf Kreisebene spielen, hören eher mit dem Fußball auf. Leistungsorientiertere Fußballer, die mindestens auf Bezirksebene spielen, bleiben diesem Hobby treu. „Die Verlässlichkeit, dass Jugendliche für Fußball brennen, hat sich verändert“, sagt von Bargen.

Frank von Bargen lächelt.

Frank von Bargen kümmert sich beim NFV Stade um den Jugendfußball im Kreis. Foto: Berlin

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