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Ratssitzung

TSo entscheidet Apensens Politik über fehlende Jahresabschlüsse und Bio-LNG

Die Bioenergie Geest GmbH & Co. KG und das Schweizer Unternehmen Hitachi Zosen Inova produzieren in Apensen künftig Bio-LNG aus nachhaltig erzeugtem Biogas.

Die Bioenergie Geest GmbH & Co. KG und das Schweizer Unternehmen Hitachi Zosen Inova produzieren in Apensen künftig Bio-LNG aus nachhaltig erzeugtem Biogas. Foto: Bioenergie Geest

Radweg, Open-Air-Kino, Bürgerpark - etliche Beschlüsse standen vor der Sommerpause für Apensens Rat an. Auch über das Verfahren zu den fehlenden Jahresabschlüssen wurde entschieden.

Von Susanne Laudien Montag, 24.06.2024, 08:50 Uhr

Apensen. Der Ausbau des Radweges von Apensen nach Grundoldendorf kommt langsam aber sicher voran. Die Landesbehörde habe ihre Planungsunterlagen fertiggestellt, jetzt sei Apensen am Zug, teilte Samtgemeindebürgermeisterin Petra Beckmann-Frelock in der Sitzung dem Rat der Gemeinde Apensen mit. Ausgleichsflächen müssen nun gefunden werden. Mittel in Höhe von 79.000 Euro wurden für den Ankauf samt Radweg-Ausbau eingeplant.

Auch der Bürgerpark befindet sich in der Planungsphase. Nach Bürgerbeteiligung und Entwürfen des Planers gibt es aufgrund einer kritischen Nachbarschaftssituation eine geänderte Zuwegung am Gelände des TSV Apensen entlang.

Die Kosten für den Bürgerpark, ursprünglich 150.000 Euro, belaufen sich auf 340.000 Euro. Über eine Förderung der LEADER-Region könnten Fördergelder bis zu 222.000 Euro beantragt werden, so die Verwaltungs-Chefin. Ihr Vorschlag, der Verwaltungsausschuss soll sich nach der Sommerpause um die Fördersumme kümmern, wurde einstimmig angenommen.

Defizitausgleich für das Open-Air-Kino im Park

Für das Open-Air-Kino, das am 17. August im Bürgerpark drei Kinofilme zeigt, fehlt noch Geld zu den Basiskosten von 6.000 Euro, teilte Initiator und Ratsmitglied Frederik Martens (UWA) mit. Sein beantragter Defizitausgleich in Höhe von 1.200 Euro wurde ebenfalls einstimmig bewilligt.

Einig war sich der Rat auch bei der Biogasanlage in Grundoldendorf. Wie berichtet, haben die Bioenergie Geest GmbH & Co. KG und das Schweizer Unternehmen Hitachi Zosen Inova in Apensen eine Gesellschaft für die Produktion von Bio-LNG aus nachhaltig erzeugtem Biogas gegründet.

Grüner Treibstoff made in Apensen

Der grüne Treibstoff wird dem deutschen Kraftstoffmarkt zugeführt. Die Hitachi Zosen Inova übernimmt den Betrieb der Verflüssigungsanlage in Apensen und wird dafür offiziell Betreiber. Für das Gewerbeaufsichtsamt in Lüneburg ist dazu eine Einvernehmenserklärung der Gemeinde Apensen notwendig.

Weiterhin war über zwei Bauprojekte in Apensen zu entscheiden. Der Abweichungsantrag eines Bauherrn für ein zweigeschossiges Einfamilienhaus an der Neukloster Straße/Beim Butterberg wurde bei vier Enthaltungen abgelehnt. Der B-Plan sieht hier nur eingeschossige Bauweise vor. Befürwortet wurde hingegen die erneute Bauvoranfrage für ein Bauvorhaben am Hohenfelder Weg 3. Die Baupläne wurden entsprechend geändert, nachdem es bei der letzten Bauvoranfrage Bedenken hinsichtlich einer zweireihigen Bebauung gab.

Mehrere Jahresabschlüsse fehlen

Uneinig waren die Ratsmitgllieder über die Vereinfachung der fehlenden Jahresabschlüsse 2020, 2021 und 2022. Wie berichtet, hat der niedersächsische Landtag am 7. Februar das Gesetz zur Beschleunigung kommunaler Abschlüsse beschlossen. Grund: Viele Kommunen sind seit Einführung des Neuen Kommunalen Rechnungswesens (NKR, Doppik) nicht auf aktuellem Stand.

Bei der Gemeinde Apensen werden 2019 und 2021 derzeit mit einem externen Dienstleister aufgestellt. Für 2022 wurde auf ein neues Finanzsoftwareverfahren umgestellt.

„Gerade im Hinblick auf die einstige Unruhe in der Kämmerei ist eine Überprüfung wichtig“, sagte CDU-Politiker Claus Tobaben. René Ermisch (SPD) hatte den Antrag gestellt, über jedes Jahr einzeln abzustimmen. Dagmar Wosik-Dessel sprach sich für die Überprüfung von 2022 aus. Sieben Ratsmitglieder stimmten dafür, fünf dagegen.

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