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TBangen vor Saisonstart: Sanierungsstau im Twielenflether Freibad

Fliesenleger Juri Horn von der Norddeutschen Bausanierung bessert die beschädigten Bereiche im großen Schwimmbecken des Freibads Twielenfleth aus.

Fliesenleger Juri Horn von der Norddeutschen Bausanierung bessert die beschädigten Bereiche im großen Schwimmbecken des Freibads Twielenfleth aus. Foto: Vasel

Im Mai will Samtgemeindebürgermeister Timo Gerke in die Freibadsaison starten. Aktuell wird das 50-Meter-Becken in Twielenfleth saniert. Doch das ist nicht die einzige Baustelle.

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Von Björn Vasel
Mittwoch, 09.04.2025, 05:50 Uhr

Twielenfleth. Juri Horn ist aktuell mit Fliesenarbeiten beschäftigt. Mehrere beschädigte Bereiche hat der Handwerker der Norddeutschen Bausanierung aus Stade komplett „neu gefliest und verfugt“. Der Boden hat sich zum Teil abgesenkt. Außerdem habe er die abgebröckelten Fliesenfugen erneuert und ausbessert. „Das läuft gut“, sagt der Bürgermeister der Samtgemeinde Lühe, Timo Gerke (parteilos). Allerdings bereite ihm das Dach des Eingangsgebäudes mit dem Einschwimmbecken, der Kasse, den Umkleiden sowie den Technik- und Sanitärräumen zurzeit Sorgen. Das Dach ist nicht ganz dicht. Ein Dachdecker muss beauftragt werden.

Bürgermeister setzt sich für Sanierungsprogramm ein

Des Weiteren müssen noch einige Rohre des im Mai 1974 eingeweihten Freibads erneuert oder geschweißt werden. Die Leitungen sind in die Jahre gekommen. Gerke verweist auf den Wasserrohrbruch im vergangenen Jahr. Damit nicht genug: Aufgrund von Sicherheitsauflagen muss der Chlorgasraum für 20.000 Euro umgebaut werden, ein weiterer Rettungsweg muss her. Der neue Zaun und das neue Tor werden mit 12.000 Euro zu Buche schlagen. Der Kiosk benötigt ein einbruchssicheres Schiebefenster (8000 Euro). Diese Extra-Posten bereiten ihm „Kopfzerbrechen“. 142.000 Euro sind für die laufende Unterhaltung und für die Investitionen im Haushalt 2025 eingeplant - teils von der Politik noch mit einem Sperrvermerk versehen.

Bauzäune sichern das Sprungbecken ab.

Bauzäune sichern das Sprungbecken ab. Foto: Vasel

Der Bürgermeister will sich weiter für einen Sanierungsfahrplan (150.000 Euro) starkmachen. Ein Baugutachter soll die Substanz unter die Lupe nehmen. Mit einem Mehrjahresplan soll das Freibad modernisiert werden. 2024 hatten die Altländer 350.000 Euro vor Saisonbeginn unter anderem in neue Düsen und die Abwasserleitung investiert, um Auflagen des Kreis-Gesundheitsamtes erfüllen zu können.

„Jedes Jahr wissen wir nicht, ob wir pünktlich oder überhaupt eröffnen können. Diese Unsicherheit muss ein Ende haben“, sagt Gerke. Er habe eine Fürsorgepflicht gegenüber dem Team, außerdem hätten die Bürgerinnen und Bürger das Bad beim Leitbild auf Platz 1 gesetzt. Mit Blick auf Tourismus, Naherholung, (Gesundheits-)Sport sowie Schwimmausbildung für Kinder und Jugendliche habe diese „freiwillige Leistung“ für ihn „den Stellenwert einer Pflichtaufgabe“. Das habe er auch gegenüber dem Förderverein deutlich gemacht. Er lobt das Engagement der Ehrenamtlichen.

Schwimmbadsaison soll spätestens Mitte Mai starten

Zurzeit sucht die Kommune noch eine Reinigungskraft. Wenn auch alle drei Fachangestellten für Bäderbetriebe an Bord sind, werde das Schwimmbad sieben Tage die Woche öffnen, die Öffnungszeiten blieben unverändert. Bei Personalnot werde es einen Schließtag geben müssen, um Arbeitszeiten einhalten zu können. Ende April soll der Öffnungstermin („Anfang oder Mitte Mai“) feststehen - abhängig vom Stand der Sanierung. Zehn Tage vor der Eröffnung soll der Saisonkarten-Vorverkauf starten.

Rund 125.000 Euro nimmt das Bad in der Saison ein. Das Defizit liegt im Schnitt bei 300.000 Euro. Über die neue Übernachtungssteuer wollen die Altländer auch die Touristen an den Kosten beteiligen, sie rechnen mit 40.000 Euro im Jahr. 2024 gab es „aufgrund des Wetters“ lediglich 34.715 Badegäste, 2023 packten 37.317 ihre Badehose oder ihren Badeanzug ein.

Das Bad soll schöner werden. In den Osterferien werden die Sprungtürme grundiert (5000 Euro). Die Jugendpflege plant ein Graffiti-Projekt. Ende April soll auch ein neuer Pächter für den Kiosk im nicht öffentlich tagenden Samtgemeindeausschuss bestimmt werden. Es gibt drei Bewerber.

Blick auf das 1974 eröffnete Freibad von Hollern-Twielenfleth.

Blick auf das 1974 eröffnete Freibad von Hollern-Twielenfleth. Foto: Vasel

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