Beißer von Bassenfleth: Horneburger Polizei sucht Hundebesitzerin

Der Bassenflether Elbstrand ist ein beliebtes Ausflugsziel - auch für Hundehalter. Foto: Vasel
Immer wieder laufen Hunde am Strand von Bassenfleth frei herum. Jetzt hat ein Terrier einen anderen Hund verletzt. Doch der Beißer von Bassenfleth ist flüchtig - gemeinsam mit seinem Frauchen.
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Twielenfleth. Der Hund habe sein Opfer schwer verletzt, die Hundehalterin machte sich daraufhin aus dem Staub, teilt die Polizei mit.
Der Fall: Eine Hundehalterin aus Horneburg war am Donnerstag, 14. März, zwischen 14 Uhr und 14.30 Uhr mit ihrem Tier und einer Freundin an der Elbe unterwegs. Plötzlich sei ein anderer, nicht angeleinter Hund aufgetaucht. „Dieser hat sich in ihrem Hund verbissen“, sagt Polizeisprecher Rainer Bohmbach.
Blick elbaufwärts: Bei Ebbe führt der Priel am Bassenflether Strand kaum Wasser. Foto: Vasel
Die Halterin des Tieres folgte ihrem Hund und habe letztlich die Tiere trennen können. Doch die Frau habe sich geweigert, ihre Personalien für den Schadenersatz anzugeben. Sie habe sich aus dem Staub gemacht.
Der schwer verletzte Hund musste in einer Tierklinik operiert werden. Bei dem Angreifer handelt es sich laut Zeugenangaben „vermutlich um einen weißen Foxterrier oder ähnlich mit schwarzen Punkten“.
Hundeangriff in Bassenfleth: Polizei beschreibt Halterin
Die Halterin sei 40 bis 45 Jahre alt, sie habe eine kräftige Figur und eine tiefe Stimme. Die Frau trug eine Brille und habe gelockte, etwas mehr als schulterlange blonde Haare.
Die Polizei sucht jetzt die Terrier-Halterin und Zeugen, die zur Aufklärung des Vorfalls beitragen können. Hinweise nimmt die Horneburger Polizei entgegen unter 04163/828950.
Ordnungsamt: Hier herrscht Leinenpflicht
Die Leiterin des Ordnungsamtes der Samtgemeinde Lühe, Nele Dehmel, betont, dass auf dem Hauptdeich und im Deichvorland grundsätzlich die Pflicht bestehe, den Hund an der Leine zu führen.
Dieses Schild weist am Parkplatz in Bassenfleth auf die Leinenpflicht hin. Foto: Vasel
„Das gilt auch für den Strand“, ergänzt die Gemeindedirektorin von Hollern-Twielenfleth. Dehmel verweist auf die Schilder an den Deichtreppen entlang der Elbe.
Darum sind Hunde auf Deichen eigentlich verboten
Auch der Oberdeichrichter der I. Meile Altenlandes, Dierk König, mahnt, die Vorschriften einzuhalten. Im Grunde sei das Mitführen von Hunden auf dem Deich in Niedersachsen verboten.
An touristisch erschlossenen Deichabschnitten gestatte der Verband - in Absprache mit den Gemeinden - ein Betreten „mit striktem Leinenzwang“.
Der Deichverband der I. Meile Altenlandes hat an den Treppen zahlreiche Hinweisschilder montiert. Foto: Vasel
Die Schafe sollen geschützt werden. Auch Deichschäfer und Oberdeichrichter, wie Vasile Buza beziehungsweise Wilhelm Ulferts vom Deichverband der Zweiten Meile Alten Landes, beklagen, dass Hundehalter die Anleinpflicht ignorierten. Von freilaufenden Hunden gejagte und verschreckte Schafe sind keine Seltenheit, es kommt sogar zu Fehlgeburten. Hinzu komme: Hundekot stelle eine Infektionsgefahr für Schafe dar, dieser müsse unbedingt eingepackt und mitgenommen werden.
Außerdem könnten buddelnde Hunde die schützende Deichnarbe zerstören. Die feste Grasnarbe auf dem Kleimantel und dem Sandkern sei der Panzer der Deiche. Schafe treten mit ihren Klauen Löcher in den Deichen zu, wie sie meist durch Mäuse oder Maulwürfe verursacht werden – aber auch durch grabende Hunde. Solche Löcher könnten im Sturmflutfall zu schweren Schäden führen, Deichbrüche drohten. Deshalb hätten Schafe auf den Deichen weiterhin „Vortritt“ vor Hunden.