TEnkeltricks: Betrüger scheitern im Kreis Stade an aufgeklärten Senioren

Farina Stinski, Präventionsbeauftragte der Stader Polizei, hat in diesem Jahr 600 Vortragsteilnehmer über gängige Betrugsmaschen aufgeklärt. Foto: Beneke
Schockanrufe, Enkeltricks und Telefonate falscher Polizeibeamter nehmen im Landkreis Stade zu. Die gute Nachricht ist: Sie scheitern immer öfter.
Landkreis. Um ältere Leute um ihr Hab und Gut zu bringen, versuchen Betrüger vieles. Oft geben sie sich bei meist älteren und allein lebenden Personen als Verwandte, Enkel oder gute Bekannte in einer Notlage aus und bitten kurzfristig um Bargeld oder Schmuck. Auch Anrufe falscher Polizeibeamter kommen oft vor. Der Polizeiinspektion Stade sind in den vergangenen drei Jahren etwa 600 solcher Betrugsversuche bekannt geworden, die Dunkelziffer dürfte noch wesentlich höher sein, berichtet Polizeipressesprecher Rainer Bohmbach.
Erst kürzlich machte eine Horneburgerin Schlagzeilen, die der Anrufsmasche nicht auf den Leim ging. Sie erzählte ihre Geschichte, um andere zu warnen. Dieses Beispiel ist laut Polizei kein Einzelfall: Gut informierte Senioren machen es den Tätern zunehmend schwer. In 90 Prozent der bekannt gewordenen Fälle entlarvten sie die Betrugsmasche während des Gesprächs.
Warum Betrüger öfter auffliegen
„Dies ist neben der öffentlichen Berichterstattung auch vor allem der Präventionsarbeit der Polizei zu verdanken“, sagt Bohmbach. Das sei auch das Verdienst von Oberkommissarin Farina Stinski: Die Beauftragte für Kriminalprävention hat allein in diesem Jahr bei 25 Vorträgen insgesamt 600 Teilnehmende begrüßen dürfen.
Zu ihren Ratschlägen gehört es, sich bei unbekannten Telefonnummern nicht mit Namen zu melden. Auch sei zu überlegen, ob der volle Name im Telefonbuch stehen sollte. Frauen werden übrigens bevorzugt angerufen.
Bei falschen Polizeianrufen nutzten die Täter oft eine spezielle Technik, die auf der Telefonanzeige die Polizei-Notrufnummer 110 erscheinen lässt. Wenn der Angerufene zurückruft, landet er bei dem Betrüger. „Bei Unsicherheit rufen Sie die 110 ohne Vorwahl oder ihre örtliche Polizeidienststelle an“, sagt Farina Stinski.
Wer aufgeklärt ist, wird zum Multiplikator sagt die Polizei: „Und die sorgen in der Regel dafür, dass auch Familie und Bekannte in die Tricks der betrügerischen Anrufer eingeweiht werden.“

Farina Stinski, Präventionsbeauftragte der Stader Polizei, hat in diesem Jahr 600 Vortragsteilnehmer über gängige Betrugsmaschen aufgeklärt. Foto: Beneke