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TGroßeinsatz in Stade: Sturm „Joshua“ weht VW Golf in die Schwinge

Von dem VW Golf ist in der Schwinge nur noch die Antenne zu sehen (li.). Taucher befestigen Taue am Fahrzeug, um den Wagen zu bergen.

Von dem VW Golf ist in der Schwinge nur noch die Antenne zu sehen (li.). Taucher befestigen Taue am Fahrzeug, um den Wagen zu bergen. Foto: Hellwig

Sturm „Joshua“ sorgt am Sonntag für weitere Einsätze im Kreis Stade. In Jork flutet der Regen eine Baugrube. In Stade versinkt ein Auto in der Schwinge.

Von Andre Hellwig Sonntag, 26.10.2025, 17:20 Uhr

Jork. Am Sonntagnachmittag wurde die Feuerwehr in Stade an den Schwingedeich alarmiert.

Dort endete ein Ausflug unerwartet: Vier Personen hatten eine Ausfahrt an die Schwinge gemacht und gegen 16 Uhr an einer Zufahrt zur Schwinge am Deich geparkt.

Windböe erfasst VW Golf

Wie die Insassen des VW Golfs berichten, stiegen sie gerade aus dem Auto, als eine heftige Windböe den Wagen erfasste. Der VW sei regelrecht in die Schwinge geschoben worden. Das Auto sank sofort unter Wasser. Nur die Antenne ragte noch aus der Schwinge.

Die Insassen wählten den Notruf. Da zunächst unklar war, ob sich noch Menschen in dem Fahrzeug befanden, alarmierte die Leitstelle ein Großaufgebot an Einsatzkräften. Feuerwehr, Rettungswagen, DLRG, Taucher der DLRG und der Feuerwehr sowie die Polizei rückten aus.

Es waren jedoch alle Insassen an Land und unverletzt geblieben. Taucher begaben sich zu dem gesunkenen VW und befestigten dicke Taue an den Rädern. Dann zog ein Rüstwagen mit einer Stahlseilwinde aus der Schwinge. An Land öffneten die Einsatzkräfte die Türen des Golfs und das Schwingewasser lief in einem Schwall hinaus.

Das Fahrzeug ist nach ersten Erkenntnissen ein Totalschaden.

Feuerwehreinsatz mitten in Jork: Regen flutet Baugrube

Die Feuerwehr Jork wurde am Sonntagnachmittag (26. Oktober 2025) gegen 14.15 Uhr alarmiert.

Der anhaltende Regen hat die Baugrube im Jorker Ortskern geflutet.

Der anhaltende Regen hat die Baugrube im Jorker Ortskern geflutet. Foto: Hellwig

Anwohner hatten die Feuerwehr gerufen, weil eine Baugrube an der Straße Osterjork / Bürgerei mit Regenwasser geflutet war, und Fußwegsteine abgesackt waren. Die Feuerwehrleute setzten umgehend zwei Tauchpumpen ein und pumpten die übergelaufene Baugrube leer.

Offene Abwasserleitung entdeckt

In der Baugrube kamen zwei offene Abwasserleitungen zum Vorschein, die offenbar das Regenwasser in die Grube beförderten. Warum die Abwasserleitungen völlig offen und nicht verbunden waren, ist nach ersten Erkenntnissen noch unklar. Ein Anwohner berichtete, dass in den vergangenen Tagen Abwasserfirmen vor Ort waren. Der Anwohner vermutete, dass es ein größeres Problem, möglicherweise sogar unter der Straße oder der anderen Straßenseite gebe.

Der Bauhof wurde alarmiert und der Fußweg an der Baugrube abgesperrt. Weitere Maßnahmen werden gegebenenfalls von Bauhof und der Gemeinde getroffen.

Auch in der Hansestadt Hamburg ist der Regen am Sonntag ein Problem:

Sturmtief „Joshua“ sorgt für Feuerwehreinsätze im Norden

Sturm „Joshua“ hat für zahlreiche Einsätze der Feuerwehr gesorgt. Ein Baum fiel bei Bad Zwischenahn auf die Gleise, die Bahnstrecke zwischen Leer und Oldenburg war stundenlang gesperrt. Auch mehrere Straßen in Niedersachsen waren durch umgestürzte Bäume blockiert. Auf der Nordseeinsel Borkum rüttelte der Sturm an einem Kirchendach.

Rund 50 Fahrgäste aus Bahn evakuiert

Eine Regionalbahn kollidierte am frühen Morgen mit einem umgestürzten Baum bei Bad Zwischenahn im Landkreis Ammerland, verletzt wurde niemand. Die rund 50 Fahrgäste wurden aus dem Zug geholt und mit Bussen nach Oldenburg gebracht. Die Feuerwehr beseitigte den Baum, die Oberleitung musste repariert werden. Der Streckenabschnitt war rund acht Stunden lang gesperrt – Fernzüge zwischen Norddeich Mole und Hannover wurden über Osnabrück umgeleitet. Auch Regionalzüge der Linie RE 1 waren betroffen, es kam zu Ausfällen und Verspätungen von bis zu 45 Minuten.

Gefährdetes Kirchendach und blockierte Straßen

Auf der Nordseeinsel Borkum hoben Sturmböen am Sonntagmorgen Teile des Daches der Christuskirche an. Einsatzkräfte sicherten die betroffenen Stellen mit Hilfe einer Drehleiter und Sandsäcken. Ob am Kirchendach Schäden entstanden sind, war zunächst unklar.

Im Heidekreis blockierten umgestürzte Bäume bei Dorfmark in der Nacht mehrere Fahrbahnen, wie die Polizei mitteilte. Die Feuerwehr räumte die Hindernisse beiseite. In mehreren Städten wurden wegen des Sturms Friedhöfe, Parkanlagen und Tiergärten geschlossen – darunter in Hildesheim und Hannover. Auch der Campener Leuchtturm im ostfriesischen Krummhörn blieb sicherheitshalber dicht. Die Weserfähre in Bremerhaven fiel wegen Hochwasser zeitweise aus.

Erster Schnee im Harz

In den Hochlagen des Harzes fiel am Sonntagmorgen der erste Schnee, die Niederschläge gingen dann jedoch in Regen über. In der Nacht zum Montag liegen die Tiefstwerte um den Gefrierpunkt, es kann laut Deutschem Wetterdienst zu weiteren Schneefällen im Harz kommen. Bis zum Dienstag erwarten die Meteorologen dann langanhaltende Niederschläge und Schauer, die in den höheren Lagen des Harzes auch als Schnee niedergehen können.

Es bleibt stürmisch zu Wochenbeginn

Nach Angaben des DWD bleibt es wechselhaft und stürmisch: An der Nordseeküste werden Sturmböen zwischen 65 und 85 Kilometern pro Stunde erwartet, in Schauernähe vorübergehend auch schwere Sturmböen um 100 Kilometer pro Stunde. Im Binnenland sind starke bis stürmische Böen möglich, in Berglagen auch schwere Sturmböen. Dazu kommen teils kräftige Schauer, vereinzelt kurze Gewitter sowie lokal Starkregen, besonders von Ostfriesland bis ins Wendland.

In der Nacht zum Montag lässt der Wind nach DWD-Angaben im Binnenland nach, an der See bleibt er stürmisch. Zu Wochenbeginn rechnet der Wetterdienst weiter mit Schauern, teils Gewittern und starkem Wind. (Hellwig/set/dpa)

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