TGeldsegen und Bürokratie-Bremse: So steht es um diese Leader-Projekte
Seit Ende September erstrahlt der Twielenflether Leuchtturm wieder in alter Pracht. Machbar war dies mit Hilfe von Leader-Fördermitteln. Foto: Buchmann
Dank Fördermitteln wie Leader konnten die Twielenflether ein Altländer Wahrzeichen vor dem Zerfall retten. In Horneburg hingegen gerät ein Projekt jetzt ins Stocken.
Horneburg, Altes Land. Historische Mühlen sanieren, Spielplätze im Kirchengarten anlegen oder Trinkbrunnen für kostenloses Wasser aufstellen: Von den Fördermitteln aus dem EU-weiten Leader-Programm profitieren etliche regionale Projekte.
Rund 800.000 Euro konnten Kommunen, Vereine und andere Projektträger in der Leader-Region Altes Land und Geestrand in den letzten zwei Jahren aus dem Fördertopf schöpfen.
Bei der letzten Jahressitzung der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Anfang November im Horneburger Schützenheim konnten sich zwei Projekte über bewilligte Fördermittel freuen. Aktuell planen die Gemeinde Jork und der Verein Borsteler Hafen, den Hafenkopf am Borsteler Hafen zu sanieren und für Touristen als „Freiluftwohnzimmer“ umzubauen.
Weitere Projekte rund um Borsteler Hafen geplant
Dafür müssen zunächst abgängige Dalben und Teile der Spundwand saniert werden. Im vorderen Bereich an der Straße Am Elbdeich ist ein Platz mit einer Sitztribüne sowie einem Stellplatz für einen Foodtruck angedacht. Über neue Infotafeln sollen sich Besucher die Geschichte des Hafens anlesen können.

Die Gemeinde Jork und der Verein Borsteler Hafen wollen die historische Hafenanlage grundlegend sanieren und touristisch attraktiver machen. Foto: Vasel
Für diesen ersten Bauschritt kalkuliert die Gemeinde aktuell mit 180.000 Euro Kosten. 117.000 Euro bewilligte die LAG für das Projekt am Hafenkopf.
Weitere Projekte etwa zum Bau eines maritimen Museums und dem Ausbau des Hafenwegs bis zum Aussichtspunkt an der Binnenelbe sollen bis spätestens 2030 umgesetzt werden.
Neues Flutlicht für SG Lühe
Die SG Lühe darf sich über 14.000 Euro aus dem Leader-Programm freuen. Der Sportverein plant, eine neue Flutlichtanlage am Sportplatz Striep zu installieren. Anlass ist ein Lichtgutachten, bei dem festgestellt wurde: Das alte Flutlicht streut zu stark.
Der Verein will jedoch lediglich die Strahler und die elektrische Steuerung modernisieren, die alten Masten dürfen stehenbleiben. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 33.100 Euro.
Der Eigenanteil für die SG Lühe liegt bei 3000 Euro, der Rest summiert sich aus verschiedenen Fördertöpfen etwa des Landessportbunds und einem Zuschuss der Gemeinde. Seit über einem Jahr dürfen die Fußballer den Sportplatz jedoch wegen einer fehlenden Genehmigung nicht benutzen.
Twielenflether Leuchtturm frisch saniert
Joachim Steffens von der Bürgerschaft Twielenfleth freut sich derweil über den frisch sanierten Leuchtturm. Ab Ende August stand das 1984 erloschene Leitfeuer in einem Gerüstkäfig gefangen.
Wind und Wetter hatten Löcher in die Eisenhülle gerissen, der Rost machte sich sichtbar breit. Ein Handwerkertrupp hatte den 13 Meter hohen Eisenturm zunächst per Sandstrahler bearbeitet. Eingeschweißte Metallplatten und ein frischer Anstrich sollen dem Turm noch ein langes Leben bescheren.

Die schwarzen Rußspuren zeigen, wo die Handwerker neue Metallbleche einschweißen mussten. Foto: Buchmann
„Man kann alte Sachen nicht neu bauen“, sagt Sebastian Ipach, der stellvertretend für die LAG den fertigen Turm besuchte. Aus dem Leader-Topf flossen etwa 9900 Euro in die Turmsanierung, die Gesamtkosten kletterten zwischenzeitlich auf satte 30.000 Euro.
Das Gerüst musste wegen der Metallarbeiten länger stehen als geplant, sagt Joachim Steffens. Er sei jedoch froh, dass dieser wichtige Schritt jetzt geschafft ist. Seit Ende September erstrahlt der Leuchtturm wieder in frischem Schwarz-Weiß.
Bürokratie bremst Horneburger Schützen aus
Dass bei Leader-Förderungen nicht immer alles wie geplant läuft, zeigt das Projekt des Schützenvereins Horneburg. „Der Projektbeginn verzögert sich“, sagt Vereinsvorsitzender Wilfried Peters bei der LAG-Sitzung im Schützenheim.
Die Horneburger wollen den alten Luftgewehrschießstand sanieren und in einen Multifunktionsraum verwandeln. 40.000 Euro bewilligte die LAG dem Verein als Zuschuss, die Gesamtkosten sollen bei etwa 110.000 Euro liegen.Schuld an der Verzögerung hätten zusätzliche bürokratische Auflagen wie etwa ein Bauantrag, sagt Peters. Eigentlich wollten die Schützen bereits im Oktober mit den Arbeiten begonnen haben. Auch die Höhe der Projektkosten könnte sich noch mal ändern, da die bereits eingeholten Angebotspreise wahrscheinlich nicht gehalten werden können, erklärt Peters.
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