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Verkehr

TGenervte Anwohner und Autofahrer: Stau-Ampel in Jork wird zur Baustelle

Stau an der Königreicher Straße: Jetzt will die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr die Ampel-Anlage reparieren.

Stau an der Königreicher Straße: Jetzt will die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr die Ampel-Anlage reparieren. Foto: Vasel

Immer wieder staut sich der Verkehr auf der L140 vor der großen Kreuzung in Königreich. Die Ampel wurde von Fachfirmen wiederholt umprogrammiert - ohne großen Erfolg. Jetzt rücken Bauarbeiter an.

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Von Björn Vasel
Sonntag, 26.11.2023, 07:50 Uhr

Jork. Seit 2021 wird die K39 am Elbdeich in Jork-Borstel auf einer Länge von sechs Kilometern - verteilt auf drei Bauabschnitte - zwischen Borsteler Mühle und Landesgrenze erneuert. Im Juni 2024 soll das Zwölf-Millionen-Projekt abgeschlossen sein, aktuell wird im Bereich Hinterbrack gearbeitet.

Die Vollsperrung hat Folgen: Rund 11.500 Fahrzeuge weichen auf die A26 und die L140 aus. Immer wieder kommt es in Königreich zu Rückstaus - bis zum Stilmöbelladen in Osterjork und auf der Königreicher Straße. Anlieger des Obstmarschenwegs beschweren sich regelmäßig im Rathaus und im Kreishaus, aber auch bei der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr.

Abbiegespur und Grünphase in Richtung Hamburg-Cranz sind kurz

Lärm und Abgase nerven, in der Rushhour ist es schwierig, sich in den fließenden Verkehr einzufädeln. Nachts wird gerast, so eine Anwohnerin. Wiederholt hat das Land die Ampel-Schaltung optimieren lassen, sagt Behördenleiterin Friederike Wöbse. Hinzu kommt: Abbiegespur und Grünphase in Richtung Hamburg-Cranz sind kurz, dadurch kam es bereits bei den Bauarbeiten im ersten K-39-Abschnitt 2021 zu Verkehrsbehinderungen.

Allerdings hielten sich laut Wöbse „zu viele“ Autofahrer nicht an die offizielle Umleitung. Viele nutzen die Wellenstraße - und hemmen so letztlich den Verkehrsfluss auf der L140/K39. „Auch uns haben Bürgerbeschwerden zur Verkehrssituation erreicht“, sagt Kreissprecher Daniel Beneke. Auf Initiative der Kreis-Straßenverkehrsbehörde habe das Land die Ampelschaltung an der Königreicher Kreuzung in der ersten November-Hälfte anpassen lassen. „Rückmeldungen von Anwohnern bestätigen, dass sich die Situation dadurch verbessert hat“, so Beneke.

Induktionsschleifen der Ampel sind kaputt

Doch die Probleme lagen offenbar nicht nur am gestiegenen Verkehr. Ein weiteres Problem schlummert im Asphalt. Induktionsschleifen in der Fahrbahn sind kaputt, sagte Wöbse dem TAGEBLATT auf Nachfrage. Durch die Schleifen fließt Wechselstrom, der ein wechselndes Magnetfeld erzeugt. Auswertelektronik registriert die Fahrzeuge und liefert Daten für die Steuerung der Ampelanlage.

Das Land will im Dezember die Schleifen erneuern - auch, um einen Schlusspunkt unter das Kapitel „erhöhtes Rückstauaufkommen“ zu setzen. Doch jetzt gibt es Probleme: Ursprünglich sollten die Straßenbauer und Techniker an diesem Wochenende loslegen. Die Arbeiten sind am Freitagnachmittag abgesagt worden. „Aufgrund krankheitsbedingten Personalausfall seitens der beauftragten Firma werden die Arbeiten an der Ampelanlage in Königreich auf das Wochenende vom 2./3. Dezember verschoben“, sagt Carolin Selle von der Außenstelle in Stade.

Die Arbeiter werden ganztägig an der Ampelanlage arbeiten. Der Verkehr werde die Baustelle jederzeit passieren können. Die Behörde bittet mit Blick auf die Sicherheit der Arbeiter um erhöhte Aufmerksamkeit. Eine Umleitung sei mit Blick auf das geringere Verkehrsaufkommen am Sonnabend und am Sonntag „nicht notwendig“. Witterungsbedingte Verzögerungen im Bauablauf seien nicht auszuschließen.

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