THadag-Verbindung in Gefahr: Auch Jork fordert den Erhalt der Altländer Fähre
Die Hadag-Fähre macht vor dem Este-Sperrwerk am Anleger Neuenfelde fest. Anwohner und Kommunen kämpfen für der Erhalt der Fähre im Alten Land. Foto: Vasel
Droht der Fähre zwischen Cranz und Blankenese das Aus? Neben den Einwohnern macht sich auch die Gemeinde Jork für den Erhalt der Hadad-Verbindung HBEL stark - und wird sich mit Blick auf den ÖPNV damit beschäftigen.
Jork/Cranz. Die Hadag überlegt wie mehrfach berichtet, die Linie Cranz-Blankenese einzustellen. Nur ein Schiff der Hochbahn-Tochter könne die Linie bedienen - die Altona kann allerdings mit zwei Metern Tiefgang Cranz wegen Niedrigwassers und Schlicks teilweise nicht anfahren. Anwohner berichteten auf einer Demo, dass die Fähre Cranz seit drei Monaten nicht angefahren hat.
Trotzdem sagt Jorks Bürgermeister Matthias Riel: „Die traditionsreiche Fährlinie Blankenese-Cranz ist ein wichtiger Baustein im öffentlichen Personennahverkehr.“ Sie könnte eine hervorragende Alltagsroute für Pendler, besonders für den Radverkehr, und ein touristisches Highlight sein, so Riel. „Das ist derzeit aber nicht der Fall, da eine ausreichende Besucherfrequenz nur erreicht werden kann, wenn der Fahrplan verlässlich läuft und Fahrgäste darauf vertrauen können. An diesem Vertrauen fehlt es völlig.“
Fähre fährt unzuverlässig - Fünf Passagiere pro Fahrt
Wie die Anwohner ist Riel davon überzeugt: Wäre die Zuverlässigkeit auch bei Niedrigwasser im Fahrplan einmal gewährleistet, ist mit einem Anstieg der Fahrgastzahlen zu rechnen. Dafür wäre allerdings eine „ausreichende Gewässerunterhaltung“ oder der Einsatz von Fähren mit weniger Tiefgang notwendig.
Beidem schob die Hadag auf TAGEBLATT-Nachfrage aber bereits einen Riegel vor: Die Neuanschaffung einer Fähre wäre angesichts der Passagierzahlen (im Schnitt weniger als fünf Fahrgäste) „nicht sinnvoll“. Zur Ausbaggerung der Este würden für den Bund, der für die Bundeswasserstraße Este verantwortlich ist, und die Stadt Hamburg die wirtschaftlichen Gründe nicht mehr ausreichen, den Fluss ausreichend schiffbar zu halten, erklärt eine Hadag-Sprecherin. Über ein Aus für die Fähre Cranz-Blankenese entscheide letztlich die Politik.
Riel: „Die Fähre ist für das Alte Land wichtig“
Die Gemeinde Jork unterstützt dennoch die Forderungen der Bevölkerung, dass die Fähre Cranz-Blankenese erhalten bleiben und zuverlässig im Fahrplan werden muss. „Die Fähre ist für das Alte Land wichtig, da sie als einzige Fähre ganz im Westen das nördliche und südliche Hamburger Elbufer verbindet“, sagt Riel. „Auch Hamburg könnte davon profitieren.“
Die Zukunft der Fähre wird die Gemeinde nach den Osterferien aller Voraussicht nach in der fraktionsübergreifenden Arbeitsgruppe ÖPNV beschäftigen, kündigte Riel an. Zuverlässiger Fährverkehr, ein innovativer Ausbau der Fährflotte sowie die Instandhaltung der Wasserwege seien für den Hamburger Teil des Alten Landes und das weitere Umland unerlässlich.