TInvestor steigt aus: Hotel-Planern im Alten Land läuft Zeit davon

Blick auf die Visualisierung des geplanten Hotels bei Bassenfleth in der Gemeinde Hollern-Twielenfleth. Foto: TSSB architekten.ingenieure
Nach TAGEBLATT-Informationen hat sich der Immobilienentwickler Hanseatic Group aus dem Hotel-Projekt in Twielenfleth verabschiedet. Die Projektentwickler hoffen jetzt auf neue Geldgeber. Doch die Uhr tickt.
Twielenfleth. Die Hildesheimer Hanseatic Group investiert bundesweit in Hotels, unter anderem auf Sylt und in Scharbeutz. Vertriebsmanager Thomas Malezki wollte sich am Freitag nicht gegenüber dem TAGEBLATT äußern. Zuletzt hatte die Firma im November 2022 in einer nicht öffentlichen Stellungnahme gegenüber Rat und Verwaltung versichert, weiter als Co-Investor auftreten zu wollen.
Bauvorhaben wurde zu teuer
Im Juli 2023 hatten die Investoren Hanseatic Group aus Hildesheim und Upstalsboom aus Emden das Projekt - angesichts steigender Preise bei Baumaterialien und -zinsen - erst einmal auf Eis gelegt. Der Kostenrahmen, von rund 27 Millionen Euro war in der Planungsphase die Rede gewesen, war nicht mehr zu halten, hieß es. Udo Krause von der Hotel-Kette Upstalsboom sprach seinerzeit von einer Verteuerung um 30 Prozent.
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Die Hanseatic Group hatte sich den Zugriff auf das Obstbau-Grundstück am Elbdeich in Twielenfleth bis Ende 2023 sichern können. Doch es kam nicht mehr zu einem Kaufabschluss. Diese Frist sei „abgelaufen“, bestätigt auch der ehrenamtliche Bürgermeister der Gemeinde Hollern-Twielenfleth, Dirk Thobaben (CDU). Die Hotel-Befürworter innerhalb des Rates hoffen jetzt, dass andere Investoren in die Bresche springen, um das Vorhaben mit Upstalsboom doch noch realisieren zu können.
Samtgemeindebürgermeister will Hotelprojekt nicht aufgeben
Samtgemeindebürgermeister Timo Gerke (parteilos) hat Banken und Sparkassen eingeschaltet, potenzielle Geldgeber aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und aus Spanien seien bereits angesprochen worden. Doch die Uhr tickt. Der Grundstückseigentümer hat den Projektentwicklern bei Upstalsboom laut Thobaben eine Fristverlängerung bis zum 31. März 2024 eingeräumt, das Bebauungsplanverfahren liegt auf Eis. Gerke will weiter für das Hotel kämpfen, um den Tourismus im Alten Land zu stärken.

Eigentlich sollte auf dieser Obstplantage am Elbdeich in Twielenfleth - einen Steinwurf vom Bassenflether Strand entfernt - längst ein Hotel stehen. Foto: Vasel
Auch die Hotel-Kette halte an dem Projekt fest. Kurzfristig werde es allerdings keinen Spatenstich geben. Die Finanzierung sei offen, Geldgeber fehlten. Udo Krause von Upstalsboom hofft, dass die Zentralbanken die Leitzinsen im Laufe dieses Jahres reduzieren, mit sinkenden Bauzinsen könnte das Vorhaben wieder Fahrt aufnehmen.
Bedarf für weitere Übernachtungsmöglichkeiten im Alten Land
Geplant ist ein 3,5-Sterne-Haus mit 80 Doppelzimmern, ergänzt um Café mit Garten, Wellnessbereich mit Saunen und Naturbadeteich sowie Bar mit Erlebnisdestillerie. Der Bedarf im Alten Land sei vorhanden, ist Krause überzeugt. Sollte sich das Hotel nicht auf dem Grundstück in Twielenfleth realisieren lassen, werde sein Unternehmen auch alternative Standorte suchen und prüfen.