TAltländer wollen Abriss der alten Feuerwache in Königreich verhindern

Frauke Stölken und Peter Bey wollen mit weiteren Bürgern aus Königreich das Feuerwehrgerätehaus - nach dem Umzug in den Neubau an der K39 - in ein Dorfgemeinschaftshaus verwandeln. Foto: Vasel
Die Königreicher kämpfen für den Erhalt des Feuerwehrgerätehauses. Sie haben für das Gebäude ganz eigene Pläne.
Königreich. In zwei Jahren werden die Feuerwehrleute in den gemeinsamen Neubau der Ortsfeuerwehren Königreich und Estebrügge an der Königreicher Straße 73 umziehen. Die Gemeinde Jork will an der K39 für 4,4 Millionen Euro ein Gerätehaus mit fünf Stellplätzen errichten.
Die Planung läuft, frühestens Ende 2026 werden die Feuerwehrleute umziehen können. Damit wächst zusammen, was zusammengehört: Bereits 1903 bis 1941 gab es eine gemeinsame Wehr: die Freiwillige Feuerwehr Estebrügge-Westseite, erst 1933 umbenannt in Estebrügge-Königreich.
Königreicher wollen Abriss verhindern
Das alte, im Jahr 1970 an der Wellenstraße in Königreich erbaute Feuerwehrgerätehaus wird seine Funktion verlieren. Doch die Königreicher wollen verhindern, dass das Dorf nach dem Abriss der Gaststätte Rademacher einen weiteren Treffpunkt verliert.

Die Feuerwehr rettete das alte Rademacher-Schild. Foto: Vasel
Eine Initiative will Verkauf und Abriss verhindern. „Das Haus sollte zu einem Dorfgemeinschaftshaus umfunktioniert werden“, sagt Peter Bey.
Feuerwehrhaus als Dorfgemeinschaftshaus
Peter Bey und Frauke Stölken machen sich als örtliche Moderatoren der Dorfregion Jork - bestehend aus dem Ortskern Jork sowie Borstel, Königreich, Estebrügge, Hove und Moorende - dafür stark. An der Este fehlten nicht nur Angebote für Jugendliche und Senioren.
Vereine und Verbände könnten sich im Dorfgemeinschaftshaus in der Alten Feuerwache treffen, offene Spieletreffs sich etablieren. Das Jugendzentrum Woodstock könne sich einbringen, vielen Kindern und Jugendlichen sei der Weg nach Jork zu weit. Das Haus könne zu einem Treffpunkt der Generationen von Estebrügge über Königreich bis Cranz werden, so Stölken.

Discofever statt Blaulicht: Die Fahrzeughalle in Königreich könnte zu einem Veranstaltungsraum werden. Foto: Vasel
Die Fahrzeughallen von 1973 und 2006 könnten für Veranstaltungen - wie Disco, Konzerte, Lesungen oder Theater - genutzt werden. Der 1982 von den Feuerwehrleuten in Eigenleistung errichtete erste Aufenthalts- und Schulungsraum einer Feuerwehr in der Gemeinde könne als Mehrzweckraum dienen.
Seinerzeit steuerte die Kommune nur die Materialkosten von 75.000 Mark bei. „Ich bin überzeugt, dass viele Bürger sich einbringen“, sagt Bey. Das Dorfgemeinschaftshaus sollte auch buchbar für Familienfeiern sein.
Altes Land
T Feuerwehr an der Este in der Warteschleife
Foodtruck vor der Alten Feuerwache
Doch nicht nur Einheimische, sondern auch Ausflügler und Touristen haben die Königreicher im Blick. Diese könnten dort bei Fahrradtouren oder Spaziergängen eine Pause einlegen. An der Este fehlten öffentliche WCs. Das nächste WC sei am Friedhof Estebrügge.
Auch eine Radreparatur-Station wäre sinnvoll. Auf dem Vorplatz könnte ein Foodtruck stehen. 18 Parkplätze gebe hinter dem Feuerwehrhaus.
Damit nicht genug. Vielleicht könne der Förderverein in einer Halle auch seinen Feuerwehr-Oldtimer Hanomag Henschel F55 unterbringen. Das LF8 wird von Ehrenamtlichen in Schuss gehalten. Vielleicht stoßen weitere hinzu. Die DGH-Gruppe will ihre Pläne am Mittwoch, 5. Februar, 19 Uhr, im Gerätehaus in Königreich vorstellen und an einem Konzept arbeiten.

Blick in den Schulungsraum des Feuerwehrgerätehauses in Königreich. Foto: Vasel
Die Königreicher wollen die Chance nutzen und ihr Projekt im Dorfentwicklungsplan unterbringen. Es winken Fördergelder - sprich Zuschüsse von bis zu 500.000 Euro. Bei Privaten gibt es 35 Prozent, bei Kommunen bis zu 65 Prozent plus Leader-Bonus. Das Land will mit der Dorfregion bekanntlich auch die Dorfgemeinschaft stärken. Mit Brüggerei und Brückenbäckerei in Estebrügge wollen die Königreicher kooperieren.
In Politik und Verwaltung laufen Gespräche über einen Verkauf. In der Finanzplanung sind bei Grundstücksverkäufen ab 2027 Einnahmen in Höhe von 2,6 Millionen Euro vorgesehen. Dazu zählen auch die Gerätehäuser Königreich und Estebrügge (1958). Verwaltungsvize Arne Krüger: „Es gibt noch keinen Beschluss, die Immobilie zu veräußern.“