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Kommunalpolitik

TL140-Ausbau in Steinkirchen: So könnte die neue Straße aussehen

Vision: Visualisierung der L140 in der Ortsdurchfahrt Steinkirchen.

Vision: Visualisierung der L140 in der Ortsdurchfahrt Steinkirchen. Foto: Landesbehörde für Straßenbau

Das Land hat eine Projektseite für die Sanierung der L140 freigeschaltet. Aus der Bürgerinitiative ist ein Verein geworden. Dieser setzt jetzt auf Konsens statt Kriegsbeil.

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Von Björn Vasel
Montag, 24.11.2025, 05:50 Uhr

Steinkirchen. Die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr hat auf ihrer Projektseite erste Visualisierungen der geplanten Grundsanierung der Landesstraße L140 in Steinkirchen vorgestellt. „Diese beinhaltet neben der grundlegenden Sanierung von Asphaltdecke bis Entwässerungskanal vor allem auch eine zeitgemäße und zukunftsgerichtete Anpassung der Straßenraumaufteilung“, so Carolin Selle von der Geschäftsstelle Stade. Die L140 soll auf einer Länge von 2300 Meter in den Ortsdurchfahrten Steinkirchen und Grünendeich erneuert werden.

Land Niedersachsen / Landesbehörde für Straßenbau und VerkehrGeschäftsbereich Stade

Land Niedersachsen / Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr Geschäftsbereich Stade Foto: Vision: Visualisierung der L140 in der Ortsdurchfahrt Steinkirchen.

„Vor 2030 wird vermutlich nicht begonnen“, sagt Steinkirchens Bürgermeisterin Sonja Zinke. Der Abwasserzweckverband hat seine Sanierungspläne auf Eis gelegt - und wartet auf den Baustart.

Land plant Querungshilfe an der Hogendiekbrücke

Der aktuelle Entwurf sieht eine Fahrbahnbreite von fünf Metern vor. Insgesamt kommt die Fahrbahn mit den Fußwegen sowie den Fahrrad- und Sicherheitsstreifen auf eine Breite von 12,60 Metern - abgesehen von Engstellen.

In den ersten Planungen war noch von einer Ausbaubreite von 14,2 Metern die Rede - das scheint jetzt passé zu sein. Schätzungen gingen 2024 von Kosten in Höhe von bis zu sechs Millionen Euro aus. Dieser Preis wird heute nicht mehr zu halten sein.

Vision: Visualisierung der L140 auf Höhe der Hogendiekbrücke in Steinkirchen.

Vision: Visualisierung der L140 auf Höhe der Hogendiekbrücke in Steinkirchen. Foto: Landesbehörde für Straßenbau

Vorgesehen ist ein Schutzstreifen für den Radverkehr von 1,5 Metern Breite auf der Fahrbahn in beide Fahrtrichtungen. So werde die Sicherheit der Fahrradfahrer erhöht, die heute noch ohne den Schutzstreifen auf der Straße unterwegs sind oder den Fußweg nutzen. Bei den Straßeneinengungen werden diese Streifen unterbrochen.

Niedersachsen nehme Rücksicht auf die individuellen Bedürfnisse des Ortes, sofern es die Baurichtlinien zulassen.

Auf Höhe der Hogendiekbrücke seien weiterhin eine Querungshilfe und eine Bushaltestelle vorgesehen. Die Fußwege sollen barrierefrei umgebaut werden und hätten an den Stellen, an denen es möglich ist, eine Breite von 1,80 Metern.

Das Land verweist auf Gespräche mit Rat und Verwaltung, Workshops, Ortsbegehungen, auch mit Tourismusverband und Bürgerinitiative. Die Entwurfspläne werden aktuell überarbeitet, um die auf dem Info-Markt in Steinkirchen vom 2. September gesammelten Anmerkungen ergänzt und nach der Fertigstellung hochgeladen.

Zinke und Fachbereichsleiter Falk Salomon von der Landesbehörde für Straßenbau betonen, dass die Pläne der Vorbereitung der öffentlichen Beteiligung dienen. Die Beteiligung der Öffentlichkeit und der Träger öffentlicher Belange wie Natur- und Denkmalschützer in den Verwaltungen, Versorger wie EWE und AZV oder Verbände wie der BUND hat noch nicht begonnen. „Es ist noch nichts in Stein gegossen“, so Bürgermeisterin Zinke. Weitere Infos gibt es in der Orts-App.

Bürgerinitiative in Steinkirchen gründet Verein

Aus der Arbeitsgemeinschaft Bürgerei Steinkirchen ist jetzt ein Verein hervorgegangen. „Unser Anliegen ist es, weiter sämtliche Belange, die sich aus dem Straßenumbau ergeben könnten, im Blick zu behalten, die Bürger zu informieren sowie den Kontakt zu Planern und Politik zu halten“, sagt der Vorsitzende Heino Eckerich und betont: „Es geht uns um die beste Lösung für unsere Dörfer.“

Vereinsvorstand des Arbeitsgemeinschaft Bürgerei Steinkirchen: Heino Eckerich, Birgit Reyer, Frank Schlichting und Christiane Vaßen (von links).

Vereinsvorstand des Arbeitsgemeinschaft Bürgerei Steinkirchen: Heino Eckerich, Birgit Reyer, Frank Schlichting und Christiane Vaßen (von links). Foto: Tiedemann

„Wir sind offen für einen neuen Dialog“, sagt Eckerich im Gespräch mit dem TAGEBLATT. Anfang 2026 wollen sie wieder in den Austausch mit den Räten der Gemeinde Steinkirchen und Grünendeich treten. Eine Klage sei eine Option, Ziel sei allerdings eine Lösung im Konsens.

Es gelte, den Charakter des Dorfs zu erhalten. Nicht ohne Grund sei Steinkirchen unlängst vom ADAC zu einem der 15 schönsten Dörfer Deutschlands gekürt worden.

Birgit Reyer, Frank Schlichting und Christiane Vaßen komplettieren neben Eckerich den Vorsitz. Der gemeinnützige Verein wolle den Informationsaustausch fördern. Eine Informationsveranstaltung in der Fernsicht ist geplant. Doch nicht nur die L140, auch Denkmal- und Umweltschutz im Alten Land seien Ziele.

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