Nach Zug-Unglück am Hauptbahnhof: S-Bahnverkehr ist am Samstag weiterhin eingeschränkt

Der S-Bahnverkehr rund um den Hamburger Hauptbahnhof ist auch am Samstag weiter eingeschränkt. Foto: Steven Hutchings/dpa
Mehrere Menschen werden durch ein Zugunglück am Hamburger Hauptbahnhof verletzt. Der S-Bahnverkehr ist auch am Samstag weiterhin eingeschränkt. Zwischen Harburg und Hauptbahnhof dürfen Fahrgäste Fernzüge mitbenutzen
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Hamburg/Landkreis Stade.
(Update: 12 Uhr)
Nach einem Unfall mit einem Bauzug unter einer Brücke in Hamburg können am Samstagmorgen noch immer keine S-Bahnen den Hauptbahnhof anfahren. Der Regional- und Fernverkehr sei hingegen regulär angelaufen, teilte ein Sprecher der Deutschen Bahn mit.
Noch sei unklar, wie lange der Bahnhof für den S-Bahnverkehr unzugänglich bleibe. „Das hängt davon ab, wie schnell die Aufräumarbeiten vorangehen“, sagte der Sprecher. Am Bauwerk der betroffenen Brücke sei nach der Einschätzung eines Brückenstatikers kein Schaden entstanden.
Zwischen Harburg und Hauptbahnhof dürfen Fernzüge mitbenutzt werden
Wie die S-Bahn am Samstag, gegen 10.26 Uhr, mitteilte, soll aus und in Richtung Harburg und Neugraben zwischen Elbbrücken und Jungfernstieg beziehungsweise Hauptbahnhof die U4 in Richtung Burgstraße ausgewichen werden.
Zwischen Harburg und Hauptbahnhof dürften ab sofort die Züge des Fernverkehrs mitbenutzt werden. Es wird darum gebeten U-Bahnen und Busse zu nutzen.
So fahren die S-Bahnen
- S1: Zwischen Stadthausbrücke und Blankenese/Wedel sowie zwischen Berliner Tor und Airport. Zwischen Ohlsdorf und Poppenbüttel den SEV nutzen (Bauarbeiten).
- S2: Zwischen Berliner Tor und Bergedorf/Aumühle sowie zwischen Altona und Sternschanze (Messe)
- S3: Zwischen Pinneberg und Altona, sowie Hammerbrook und Neugraben
- S5: Zwischen Neugraben und Buxtehude/Stade
Bauzug gerät am Hamburger Hauptbahnhof in Schräglage
Sieben verletzte Arbeiter und Zug-Chaos am Hamburger Hauptbahnhof: Weil dort ein Bauzug der Deutschen Bahn unter einer Brücke in Schräglage geriet, musste der Bahnhof am Freitag für mehr als zwei Stunden gesperrt werden. Züge konnten den Hauptbahnhof weder anfahren noch verlassen, so dass es zu zahlreichen Verspätungen kam.
S-Bahnen mussten evakuiert werden. Sie konnten den Bahnhof auch am frühen Samstagmorgen noch nicht wieder anfahren.
Weil der Fahrstrom abgeschaltet werden musste, mussten mehrere Züge auf freier Strecke anhalten, wie die Feuerwehr mitteilte. Vier Züge im Bereich des Hauptbahnhofs und drei weitere Züge an der Bahnstrecke wurden mit Hilfe von Bundespolizei, Feuerwehr und Bahnpersonal evakuiert - rund 1600 Fahrgäste waren betroffen.
Die Feuerwehr rückte nach dem Unfall mit einem Großaufgebot an. Sie rettete einen schwer verletzten Arbeiter per Drehleiter und mit der Unterstützung von Höhenrettern auf die Brücke, die sich am nördlichen Ende des Hauptbahnhofs befindet. Von dort aus wurde er in ein Krankenhaus gebracht. Sechs weitere Arbeiter wurden nach Angaben der Feuerwehr leicht verletzt - und ebenfalls in Krankenhäuser gebracht.
Nach Angaben der Bahn war der Bauzug unter der Ernst-Merck-Brücke in Schräglage geraten, weil er mit seinen Aufbauten an die Brückendecke stieß. Polizei und Feuerwehr hatten zunächst davon gesprochen, dass der Zug entgleist sei. Wie es zu dem Unglück kommen konnte, war noch unklar. Die Feuerwehr teilte mit, sie sei mit 120 Kräften rund sechs Stunden im Einsatz gewesen.
Das Auswirkungen des Bahnunglücks trafen auch die SPD-Abgeordnete Corinna Lange aus Deinste. Auf ihrem Weg vom Landtag in Hannover nach Hause steckte sie in einem Zug in Uelzen fest. Ihre Bahn setzte sich um kurz nach 18 wieder in Bewegung setzen. (fe/vdb/dpa/ing)