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Estebrügge

TNeue Vikarin naschte schon als Kind Altländer Obst

Vikarin Annika Kasten freut sich auf die Arbeit in der Gemeinde.

Vikarin Annika Kasten freut sich auf die Arbeit in der Gemeinde. Foto: Lankuttis

Annika Kasten wird rund zwei Jahre als Vikarin in der Kirchengemeinde Estebrügge arbeiten. Mit dem Alten Land ist die junge Frau bereits lange verbunden.

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Von Karin Lankuttis
Donnerstag, 14.11.2024, 08:30 Uhr

Estebrügge. „Ich freu mich, endlich praktisch aktiv werden zu können“, sagt die 25-Jährige und strahlt. Sechseinhalb Jahre hat sie in Göttingen und Greifswald Theologie studiert. Jetzt kommt der praktische Teil. Begonnen hat das Vikariat im Oktober mit einem Kurs im Predigerseminar Loccum. Da hat sie zum Beispiel geübt, wie sie die Arme beim Segnen hält. Seit kurzem begleitet die Vikarin Pastorin Agnethe Krarup zu Terminen.

Annika Kasten wohnt in Buxtehude und fährt auch bei kühlem Wetter die fünf Kilometer mit dem Fahrrad. „Ich beweg mich gerne an der frischen Luft“, sagt die junge Frau, die entspannt und unkompliziert wirkt.

Vikarin besuchte schon als Kind gerne das Alte Land

Sie stammt aus Lengede bei Salzgitter und fühlt sich dem Alten Land verbunden. „Ich war als kleines Kind mit meinen Eltern im Urlaub auf einem Obsthof. Fand ich toll und hab viel Obst gefuttert“, erzählt sie. Ihre Eltern seien gerne hier. Und zur Silberhochzeit 2019 war das Geschenk der beiden Töchter ein gemeinsamer Kurzurlaub im Alten Land. „Ich finde es ganz idyllisch, die Apfelbäume, das Fachwerk, Elbe und Este“, sagt Kasten. Die Nähe zu Hamburg ist ein Pluspunkt: Ihr Freund, der in Göttingen Geografie studiert hat, hat in Hamburg seine erste Arbeitsstelle gefunden.

„Ich hab mein Hobby zum Beruf gemacht“, sagt Kasten. Sie hat sich früher als Teamerin in der Evangelischen Jugend engagiert, beim Kindergottesdienst und in der Konfirmandenarbeit mitgewirkt.

Abschlussarbeit in feministischer Kirchengeschichte

„Wir haben Sommerfreizeiten mit etwa 40 Teenagern in Schweden und Norwegen gemacht. Da kann man viel Gemeinschaft erleben und viel lernen über sich und andere“, schwärmt sie. Die damals junge Pastorin in ihrer Heimatgemeinde ist ihr ein Vorbild geworden.

In dem anspruchsvollen Studium lernte Kasten am Anfang Altgriechisch, Hebräisch und Latein. Ihre Abschlussarbeit machte sie in feministischer Kirchengeschichte und erforschte die Geschichte von Theologinnen an der Uni Göttingen. „Frauen haben dafür gekämpft, dass sie studieren durften“, sagt sie. Auch mit Menschenrechten hat sie sich beschäftigt.

Frauen an der Fakultät in der Überzahl

Jetzt seien an der theologischen Fakultät mehr Frauen als Männer. Insgesamt nimmt die Zahl stetig ab. Sie sei mit 45 Kommilitonen angefangen an einer der größten Fakultäten in Deutschland, jetzt seien es nur noch 25 Studienanfänger, so Kasten. Ein Semester sei sie zwischendrin in Greifswald gewesen, superschön, aber mit einem begrenzten Angebot.

Als Studentin hat sie sich in der Fachschaft und im Sportverein engagiert, hat Kinderturnen und Lacrosse, das dem Hockey ähnelt, angeboten. „Ich arbeite gerne mit Menschen zusammen, besonders mit Kindern und Jugendlichen“, sagt die Vikarin. Kinder hätten einen unverbrauchten, offenen Blick auf die Welt.

Erste Predigt voraussichtlich schon beim Weihnachtsmarkt

Offenheit ist ihr auch als Pastorin wichtig, gerade angesichts vieler Nicht-Mitglieder. „Ich möchte ein Angebot machen und dazu beitragen, christliche Gemeinschaft zu spüren und Glauben leben zu können“, sagt die Theologin.

Voraussichtlich wird Annika Kasten im Gottesdienst zum Weihnachtsmarkt am 14. Dezember und an Heiligabend predigen. Das regt sie nicht sehr auf, denn sie habe schon im Praktikum und bei Unigottesdiensten gepredigt.

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