TReetdachhaus brennt in Stade: Polizei schließt Brandstiftung nicht aus

Die Stader Feuerwehr löscht mit der Drehleiter einen Reetdachhausbrand an der B73 in Wiepenkathen. Foto: Hellwig
Bereits zum zweiten Mal brannte ein Gebäudekomplex in Stade-Wiepenkathen. Die Bundesstraße 73 war zeitweise voll gesperrt, es gab Rückstaus.
Stade. Am Samstag feierte die Stader Feuerwehr einen „Tag der offenen Tür“. Während einer Übung der Jugendfeuerwehr am Nachmittag trat dann der Ernstfall ein. Um 14.32 Uhr wurden Zug I und II als auch die Ortswehr Wiepenkathen alarmiert.
Ein aufmerksamer Zeuge habe laut Polizei mitgeteilt, dass Rauch aus dem Reetdach eines baufälligen Hauses im Gravenhorst-Weg in Stade aufsteigt.
Rauchwolke über der Bundesstraße 73
An der Einsatzstelle drang dichter Rauch aus einem Reetdachhaus an der Bundesstraße 73, gegenüber des Lerchenwegs in Hahle.
Da das verlassene Grundstück erheblich zugewachsen ist, mussten die Einsatzkräfte Bäume fällen, um an den Brandherd zu gelangen. Anschließend löschten sie das Reet und bedeckten es mit einem speziellen Wasser-Schaum-Gemisch. Es könne besser ins Reet eindringen und eventuelle Glutnester unschädlich machen, erklärt der Feuerwehrsprecher.
„Bereits am 22. August dieses Jahres war in dem Gebäude schon einmal ein Feuer ausgebrochen“, sagt Polizeisprecher Rainer Bohmbach.
Warnzentrale gibt Meldung heraus
Die Warnzentrale Niedersachsen wies auf eine starke Rauchentwicklung hin. Im Bereich Hahle und B73 sollten Fenster und Türen geschlossen bleiben, Lüftungen und Klimaanlagen abgeschaltet werden.
Die B73 musste für mehrere Stunden voll gesperrt werden, der Verkehr wurde über die B74 geleitet. Rund um die Einsatzstelle kam es zu erheblichen Staus.
Den Schaden schätzt Bohmbach auf mehrere tausend Euro. Polizeibeamte und Tatortermittler haben noch vor Ort die ersten Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. „Eine Brandstiftung lässt sich nach dem derzeitigen Ermittlungsstand nicht ausschließen“, so der Stader Polizeisprecher.
Genaue Ergebnisse werden aber erst nach den Recherchen der Brandexperten der Polizeiinspektion Stade erwartet, die in den kommenden Tagen anlaufen werden.
Die Polizei sucht Zeugen, die sachdienliche Hinweise zu beiden Bränden in dem Haus geben können. Diese werden gebeten, sich unter 0 41 41/10 22 15 bei der Stader Polizei zu melden.

Der Einsatzort war schwer zugänglich, die Feuerwehr fällte Bäume. Foto: Hellwig
Im April 2024 hatte bereits die Scheune auf dem Grundstück am Gravenhorst-Weg in Wiepenkathen in Flammen gestanden. Im Einsatz war damals die gesamte Feuerwehr aus Stade: Die Ortsfeuerwehr mit Zug 1 und Zug 2, die Feuerwehr aus Wiepenkathen, aus Bützfleth und Hagen - insgesamt 150 Einsatzkräfte standen mit 20 Fahrzeugen vor Ort bereit.
Anwohner erinnern sich an früher
Die Anwohner, die die Löscharbeiten im vergangenen Jahr beobachtet, hatten, kamen miteinander ins Gespräch. „Es war früher richtig toll da“, sagte Sibylle Gierz. Sie ist in der Gegend aufgewachsen. Für sie gehe gerade eine Kindheitserinnerung in Flammen auf.
„Der frühere Besitzer Heinz Peters hat im Winter sogar Wasser ausgekippt, damit wir da Schlittschuh laufen konnten“, sagte sie. Es sei Kult gewesen; der Besitzer ist schon lange verstorben.

Die Scheune stand im April 2024 schon einmal in Brand. (Archivbild) Foto: Polizei
Spekulationen gab es in den vergangenen Jahren einige. Gerüchten nach sollen sich in der Scheune immer wieder mal Menschen aufgehalten haben. Das Gebäude hatte laut Feuerwehr weder Strom noch Wasser.

Das seit mehr als zehn Jahren leerstehende Reetdachhaus blieb im Jahr 2024 noch vom Feuer verschont. Foto: Bisping
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel wurde am 31. August um 15.32 Uhr aktualisiert.