Toter im Zelt vor Harburger Drogenhilfe gefunden

Rettungskräfte konnten nur noch den Tod des in Harburg gefundenen Mannes feststellen. (Symbolbild) Foto: Sebastian Gollnow/dpa
Es ist ein Ort, wo Obdachlose regelmäßig campen. Das wird offenbar geduldet. Jetzt ist ein Mann verstorben.
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Hamburg. In der Schwarzenbergstraße in Hamburg-Harburg ist die Leiche eines Mannes gefunden worden. Zur Identität oder zu den Todesumständen sagte eine Polizeisprecherin zunächst nichts. Nach Informationen der „Hamburger Morgenpost“ lag der etwa 40 Jahre alte Tote in einem Zelt in der Nähe einer Drogenhilfeeinrichtung.
Drei Menschen hätten vergeblich versucht, ihn zu reanimieren. Rettungskräfte hätten nur noch den Tod feststellen können. Anzeichen äußerlicher Gewaltanwendung hätten bislang nicht festgestellt werden können.
3.800 Obdachlose in Hamburg
Nach dem neuen Wohnungslosenbericht der Bundesregierung haben in Hamburg 3.787 Menschen keine Unterkunft. Demnach leben in der Hansestadt mehr Menschen auf der Straße als in ganz Baden-Württemberg (3.505), das etwa sechsmal so viele Einwohner hat.
Das Diakonische Werk der Nordkirche beklagte eine Verdoppelung der Obdachlosenzahl seit 2018. Damals waren 1.910 Menschen ohne Unterkunft gezählt worden. „Die Zahlen zeigen eindringlich, wie wichtig es ist, obdachlose Menschen mit Wohnraum zu versorgen, zum Beispiel durch einen bedarfsgerechten Ausbau von Housing-First-Maßnahmen“, sagte der Sozialexperte der Diakonie, Dirk Hauer.
Die Sozialbehörde versicherte dagegen: „In Hamburg muss grundsätzlich niemand auf der Straße schlafen.“