TVon Apensen bis Nordkehdingen: Bürgermeister schmieden Zukunftspakt
Stehen jetzt Seite an Seite: Bürgermeister unterzeichneten in Apensen eine Absichtserklärung. Foto: SG Apensen
Fachkräftemangel und Bürokratie - das sind nur zwei Herausforderungen für Kommunen. Eine engere Zusammenabeit soll Ressourcen und Kompetenz bündeln. Was geplant ist.
Apensen. In Apensen wurde kürzlich eine engere Zusammenarbeit auf Gemeindeebene besiegelt. Bürgermeister und Bürgermeisterinnen der Samtgemeinden Apensen, Fredenbeck, Harsefeld, Horneburg, Lühe, Nordkehdingen, Oldendorf-Himmelpforten und der Gemeinden Drochtersen, Jork sowie auch Neu Wulmstorf aus dem Landkreis Harburg haben eine Absichtserklärung unterzeichnet. Ziel: eine engere Zusammenarbeit.
„Wir alle stehen vor ähnlichen Herausforderungen: vom Fachkräftemangel über die Digitalisierung bis hin zu steigenden Anforderungen in Verwaltung und Bürgerservice. Indem wir enger zusammenarbeiten, schaffen wir die besten Voraussetzungen, um unsere Kommunen zukunftssicher und bürgernah aufzustellen“, betonte die gastgebende Samtgemeindebürgermeisterin Petra Beckmann-Frelock.
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Die Vereinbarung verfolgt das Ziel, die kommunale Handlungsfähigkeit langfristig zu sichern. Dazu sollen Ressourcen und Kompetenzen gebündelt, gute Lösungen ausgetauscht, Projekte gemeinsam entwickelt und die Qualität der Verwaltungsarbeit gesichert und weiterentwickelt werden.
Strukturierte Zusammenarbeit - praxisnah verankert
Während die Bürgermeister den politischen Rahmen setzen und diesen ausdrücklich unterstützen, liegt die konkrete Umsetzung bei den Hauptamtsleitungen und Verantwortlichen der Kommunalverwaltungen.
Die Vertreter der beteiligten Gemeinden und Samtgemeinden treffen sich künftig zweimal jährlich zu einem gemeinsamen Austausch. Weitere Kommunen können sich beteiligen.
Schon jetzt bestehen erste Arbeitsgruppen zu ausgewählten Themenfeldern, in denen praxisnah zusammengearbeitet, Erfahrungen geteilt und gemeinsame Lösungen entwickelt werden.
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Die Vereinbarung unterstreicht die Freiwilligkeit und Offenheit der Zusammenarbeit. Jede Kommune entscheidet selbst, in welchem Umfang sie sich beteiligt. Neue Projektgruppen können jederzeit initiiert werden, ein späterer Beitritt nicht teilnehmender Kommunen in bestehenden Arbeitsgruppen ist ausdrücklich gewünscht.
Rechtliche oder finanzielle Verpflichtungen entstehen durch die Absichtserklärung nicht. Sie ist vielmehr ein klares Bekenntnis, gemeinsam stärker zu sein und sich gegenseitig zu unterstützen - getragen von Vertrauen, Respekt und partnerschaftlichem Miteinander.
Blick in die Zukunft
„Es geht nicht darum, Doppelstrukturen zu schaffen, sondern Stärken zu bündeln und voneinander zu profitieren. Schon jetzt zeigt sich: Wenn wir unsere Erfahrungen teilen, gewinnen alle“, kommentiert Edgar Rot, Allgemeiner Stellvertreter der Samtgemeindebürgermeisterin und Vertreter in der Arbeitsgruppe.
Der kommunale Zusammenschluss ist ganz im Sinne von Bundeskanzler Friedrich Merz. In seiner Rede beim Kommunalkongress des Städte- und Gemeindebundes im Juni betonte er die zentrale Rolle der Städte und Gemeinden und plädierte zu ihrer Stärkung für mehr Digitalisierung, Wohnungsbau und Entlastungen und weniger Bürokratie. Ziel ist es unter anderem, dass Behördengänge künftig fast vollständig digital möglich sind. Dazu gehören einheitliche Softwarelösungen, KI-gestützte Genehmigungsverfahren und das Once-Only-Prinzip, also Bürger und Unternehmen müssen ihre Daten und Nachweise nur einmal bei der Verwaltung einreichen.
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