TWarum 1400 Haushalte Mahnschreiben vom Landkreis erhalten

Nicht nur Öffnungen in den Deichen, sondern auch Türen und Fenster der Häuser im Außendeichsbereich sollen mit Schotts/Dammbalken gesichert werden. Foto: Vasel
Die Mahnung geht raus: Das weihnachtliche Hochwasser hat an der Lühe ein Nachspiel. Was das Kreisbauamt von Anwohnern verlangt.
Landkreis/Steinkirchen. Der Landkreis Stade wird 1400 Haushalte an der Lühe anschreiben, um die Altländer unterhalb der Brücke zwischen Horneburg und Neuenkirchen auf die Eigenvorsorge beim Schutz vor Hochwasser hinzuweisen.
Das hat Kreisbaurätin Madeleine Pönitz angekündigt. Im Blick hat sie insbesondere die Hauseigentümer, deren Immobilien an oder auf dem Deich im Außendeich-Bereich im Überschwemmungsgebiet liegen. Die Eigentümer müssen ihre Häuser und Keller bis zu einer Höhe von 2,60 Meter über Normalhöhennull (NHN) im Überschwemmungsgebiet baulich - mit einem Schott vor den Fenstern und den Türen - sichern und selbst Pumpen oder Sandsäcke vorhalten.
Pönitz verweist auf die Sorgfaltspflichten im Wasserhaushaltsgesetz. Laut Paragraf 5 (2) „ist jede Person, die durch Hochwasser betroffen sein kann, im Rahmen des ihr Möglichen und Zumutbaren verpflichtet, geeignete Vorsorgemaßnahmen zum Schutz vor nachteiligen Hochwasserfolgen und zur Schadensminderung zu treffen“.

Staustufe: Blick auf die Brücke („Neubrück“) zwischen Guderhandviertel und Neuenkirchen. Foto: Vasel
Landkreis Stade will Hochwasser-Mahnschreiben an Altländer verschicken
Mit dem Hinweis will die Untere Deichbehörde auch die Feuerwehr entlasten, diese musste unter anderem bei den Winterhochwassern 2022 und 2023 viele ungeschützte Keller auspumpen. Zur Einordnung: Der Wasserstand lag an der Oberen Lühe während des Hochwasser-Alarms über die Weihnachtsfeiertage 2023 in der Spitze zwischen 2,30 Meter und 2,42 Meter über Normalhöhennull.
Lühe und Schwinge
T Hochwasser: Sperrwerkswärter machten Extraschichten
Nicht nur Heizöltanks sollten vor Auftrieb gesichert werden, das gelte auch für Gartenspielgeräte oder Obst-Anlagen, ein Netz hatte das Schließen eines der beiden Stemmtore des Lühe-Sperrwerks im Januar verhindert. Der Kreis verweist auf Hochwasser-Tipps auf seiner Homepage. Des Weiteren wird der Landkreis in dem Schreiben noch einmal deutlich machen, dass ungenehmigte Bodenaufschüttungen (Schwarzdeiche) in dem Überschwemmungsgebiet verboten sind. Diese nehmen dem Fluss weiteren Stauraum.
Außerdem soll die Zusammenarbeit von Feuerwehr- und Rettungsleitstelle, Feuerwehren, Deich- und Wasserverbänden sowie Land weiter verbessert werden. Im März gibt es ein Treffen.