TWieder Tauchunfall im Kreidesee Hemmoor

Ein Rettungshubschrauber rückte nach Hemmoor aus: Er flog einen verletzten Taucher in eine Klinik. Foto: Hellwig
Bei einem Tauchgang im Kreidesee Hemmoor (Kreis Cuxhaven) sind am Sonntag zwei Menschen verletzt worden. Ein Rettungshubschrauber war im Einsatz.
Hemmoor. Zu dem Unfall kam es am Sonntagmittag gegen 12.20 Uhr, wie die Polizei Cuxhaven am Abend mitteilte. Ein 56-Jähriger aus dem Landkreis Leer und seine 53-jährige Begleiterin hatten einen Tauchgang im Kreidesee Hemmoor unternommen.
In einer Tiefe von ungefähr 24 Metern habe der Mann einen unkontrollierten Notaufstieg ausgeführt und sei verunfallt, berichtet Polizeisprecherin Nicole Spielmann.
Seine Tauchpartnerin sei ihm gefolgt und ebenfalls verunfallt. Der Notaufstieg erfolgte laut Polizei in zu großer Geschwindigkeit.
Rettungshubschrauber fliegt Taucher in eine Klinik
Während beide Taucher zunächst ansprechbar gewesen seien, habe sich der Gesundheitszustand des Mannes zunehmend verschlechtert.
Der 56-Jährige sei zunächst rund eine Stunde vor Ort erstversorgt und anschließend mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik in Halle an der Saale (Sachsen-Anhalt) geflogen worden.
Seine Begleiterin kam zur Behandlung ins Elbe Klinikum Stade. Zwei Rettungswagen, ein Notarzt aus dem Kreis Cuxhaven sowie die Polizei waren in Hemmoor im Einsatz.
Immer wieder Tauchunfälle im Kreidesee
Die Tauchunfälle im Kreidesee Hemmoor häufen sich. Zuletzt war eine 60-Jährige im Juni nach einem Notaufstieg schwer verletzt worden; im Mai starb ein 34-jähriger Niederländer nach einem Notaufstieg. Ende April hatte sich ein 58-jähriger Taucher aus Belgien vermutlich aufgrund eines Tauchfehlers beim Aufstieg schwer verletzt.
In Tauchkreisen gilt der Kreidesee Hemmoor als eines der anspruchsvollsten, aber auch faszinierendsten Süßwasserreviere Deutschlands.
Autos, Wohnwagen und ein Flugzeug unter Wasser
Jährlich kommen mehr als 30.000 Menschen aus der ganzen Welt. Für die Taucherinnen und Taucher wurden Attraktionen wie Autos, Wohnwagen und ein Flugzeug versenkt.
Die Sichtweiten unter Wasser sind außergewöhnlich - teils mehr als 30 Meter. Das liegt daran, dass dort einst Kreide für die Zementherstellung abgebaut wurde. Die Tiefe von bis zu 60 Metern macht den See auch für technische Taucher attraktiv.
Hinweise der Redaktion:
- Dieser Artikel wurde um 19.22 Uhr aktualisiert.
- Bei den Tauchern handelt es sich um einen Mann und eine Frau.
- Der Mann ist 56, nicht 57 Jahre alt - die Altersangabe wurde korrigiert.