TWiedereröffnung des Fofftein: So feiert Apensen seine Kultkneipe

Gesellige Runde bei der Eröffnung (von links): Peter Stemmann, Petra Miesner, Birgit Stemmann, Ute und Willi Horn. Foto: Laudien
Ob Motorrad-Clique, Schützen oder Spar-Club - das Fofftein war 35 Jahre als Kultkneipe in Apensen beliebt. Die Freude bei der Wiedereröffnung war daher groß.
Apensen. Die Neuigkeit, dass die Kultkneipe Fofftein diese Woche wieder öffnet, hatte sich schnell bis über die Grenzen Apensens herumgesprochen. Insbesondere viele ehemalige Stammgäste, aber auch neue Besucherinnen und Besucher kamen zur Eröffnung ab späten Dienstagnachmittag. An den sonnigen Plätzen vor der Tür und drinnen am großzügigen Tresen sowie in gemütlichen Tischrunden nahmen die vielen Gäste Platz. Sogar Blumen und kleine Geschenke hatten einige mitgebracht, wie etwa das dekorative Blechschild von Ute und Willi Horn aus Beckdorf für Fofftein-Wirt Wilhelm Albers und sein bewährtes Team mit Ehefrau Annette Albers, Marlies Hauschild-Krebs, Petra Miesner und Nadine Detloff.

Ute und Willi Horn aus Beckdorf zeigen ein dekoratives Blechschild als Eröffnungsgeschenk für das Fofftein-Team. Foto: Laudien
Das Beckdorfer Ehepaar gesellte sich zusammen mit dem befreundeten Ehepaar Stemmann aus Apensen an ihrem früheren Lieblingsplatz auf dem gemütlichen Sofa. „Alles ist wieder wie früher, selbst das herzhafte Lachen von Petra (Miesner)“, freute sich Peter Stemmann. „Wir sind hier früher immer vom Schützenverein nach der Winterrunde eingekehrt und finden es toll, dass das Fofftein jetzt wieder aufgemacht hat. Es gibt ja sonst nichts in Apensen, wo man sich treffen kann“, sagte Ute Horn.

Fofftein-Wirt Wilhelm Albers begrüßt Stammgast und gleichzeitig Namensvetter Wilhelm Albers. Foto: Laudien
Die einzige Kneipe in Apensen
Nach der Schließung des Fofftein vor zweieinhalb Jahren habe man sich in der Bahnhofsgaststätte in Apensen getroffen, die vorerst letzte Kneipe im Ort nach Schließung von inzwischen fünf Gaststätten im Laufe der letzten Jahre. Doch auch die Bahnhofsgaststätte hat wie berichtet seit Jahresanfang geschlossen und öffnet lediglich noch für gebuchte Feiern. „Das Fofftein fördert jetzt wieder das Dorfleben“, betonte Willi Horn. Früher sei er auch regelmäßig mit seiner Motorradgruppe in die Kultkneipe eingekehrt. „Ich habe jetzt bereits für Donnerstag einen Tisch für meine Frauengruppe reserviert“, erzählte Ehefrau Ute.

Handwerker, Rentner und Sparclub-Mitglieder sitzen bei der Eröffnung wieder Seite an Seite an dem großen Tresen im Fofftein. Foto: Laudien
An dem großen Tresen, der zugleich geselliger Mittelpunkt der Kultkneipe ist, genießt Holger Linke ein frischgezapftes Guinness und wartet auf seine Freunde. 20 Jahre lang traf er sich regelmäßig mit sechs Freunden im Fofftein. Mit der Eröffnung hat er nicht mehr gerechnet, erzählt der Buxtehuder. „Lange hieß es, es macht nicht wieder auf und die Fofftein-Ära ist vorbei. Nun können wir uns endlich wieder hier treffen.“
Der Spar-Club soll wieder aufleben
Auf den Plätzen am Tresen neben ihm genießen zwei Apenser ein kühles Blondes. „Alle Lokale in Apensen haben zugemacht. Wir freuen uns daher über die Eröffnung des Fofftein und können hier zu Fuß herkommen“, sagt Wolfgang Ohle. Gegenüber genießt Dirk „Karlchen“ Karkuschke sein Feierabend-Bierchen. „Das ist hier mein großes Wohnzimmer“, gesteht der direkte Nachbar vom Fofftein. Etliche Jahre gehörte er auch dem Spar-Club an, war sogar Vorsitzender.

Dirk Karkuschke (links) und Ernst Krupa suchen Mitglieder für den Spar-Club. Foto: Laudien
Nun soll der Spar-Club, der 30 Jahre existierte, wieder aufleben. Im Mai wird die erste Versammlung stattfinden. „Es ist so wichtig, einen Treffpunkt wie diese Kneipe im Ort zu haben“, sagt Karkuschke. Zudem findet er es toll, dass Wilhelm Albers als Rentner die Kultkneipe wieder aufgemacht hat. Auch sein direkter Tresen-Nachbar Ernst Krupa aus Revenahe gehörte viele Jahre dem Spar-Club an. „Ich freue mich sehr über die Eröffnung des Fofftein und die Möglichkeit, unseren Spar-Club wieder aufleben zu lassen. Wir wollen jetzt für neue Mitglieder werben und dann klimpert es endlich wieder in dem Spar-Club-Kasten, der hier immer noch an der Wand hängt.“

Regina Jöns kam früher oft nach Tennisspielen ins Fofftein. Foto: Laudien
Auch Regina Jöns hat am großen Tresen Platz genommen - gleich gegenüber von Annette Albers, die am Zapfhahn in ihrem Element ist. Die beiden Frauen waren einst Tenniskolleginnen. „Nach Punktspielen sind wir vom Tennisverein immer ins Fofftein eingekehrt“, erzählt Jöns. „Es war hier früher immer so nett und ich kenne hier noch viele Leute.“

Veronika Zaumbrecher (links) und Anne-Marie Carstensen freuen sich schon auf den Frühschoppen. Foto: Laudien
Unter den zahlreichen Eröffnungsgästen sind auch Veronika Zaumbrecher, die früher im Schwarzwald lebte, und Anne-Marie Carstensen aus Hamburg-Neuenfelde. Die beiden alleinstehenden Frauen sind erst nach der Schließung des Fofftein 2023 nach Apensen in die Nähe ihrer Kinder gezogen. „Auf der Speisenkarte stehen auch leckere Sachen zum Sattwerden für Senioren“, sagt die Schwarzwälderin. Besonders freuen sich die beiden aber auf den Frühschoppen, den es hier sonntags geben soll. „Nach der Kirche geht‘s dann in die Kneipe“, sagen die beiden lachend.

Annette Albers (links) und Petra Miesner lassen die früheren Zeiten im Fofftein wieder aufleben. Foto: Laudien