Zähl Pixel
Geschenke

TWünschebaum für Kinder: Altländer Weihnachtsaktion läuft jetzt anders ab

Udo Feindt, Beke zum Felde, Beatrice Konsulva und Claus Gerkens stehen in der Volksbank-Filiale in Jork vor einem Weihnachtsbaum mit gelben Sternen.

Udo Feindt (l.) und Claus Gerkens vom Förderverein des TuS Jork sowie Beatrice Konsulva (2.v.l.) und Beke zum Felde von der Volksbank Stade-Cuxhaven sammeln Weihnachtsgeschenke für Kinder. Foto: Meyer

Im Alten Land läuft die Aktion „Weihnachten für alle“. Sie hat Tradition. Doch im 15. Jahr ändert sich etwas, um bedürftigen Kindern noch mehr Freude zu schenken.

author
Von Thies Meyer
Donnerstag, 27.11.2025, 10:50 Uhr

Jork. „Weihnachten für alle“ ist gestartet. „Mit dieser Aktion schenken wir den Kindern richtig Freude“, sagt Udo Feindt, Förderkreis-Sprecher der Fußball-Sparte des TuS Jork. Am Dienstag startete die traditionelle Weihnachtsgeschenke-Aktion im Alten Land.

Feindt und Förderkreis-Kollege Claus Gerkens leiten die Aktion und werden dabei von der Volksbank Stade-Cuxhaven unterstützt. Zum 15. Mal sollen sich vor allem bedürftige Kinder freuen, ihr Geschenk auszupacken - in diesem Jahr anders als gewohnt.

Wünschebaum soll Arbeit erleichtern

Die Aktion lief immer erfolgreich. „Trotzdem, irgendwann mussten wir mal einen Schnitt machen“, sagt Feindt. In den vergangenen Jahren gab es ein Problem: „Man konnte nie kalkulieren, was ist wirklich unter dem Baum, was ist in den Paketen drin. Schenkst du dem Kind wirklich Freude oder ist es nur eine Lösung?“

Mehr Freude für die Kinder und weniger Stress für die Organisatoren soll eine Neuerung bringen: Kinder schreiben Wünsche auf Sterne, die in Jork und Steinkirchen am Weihnachtsbaum hängen. Menschen, die zu Wunscherfüllern werden wollen, können damit auf die Herzenswünsche der Kinder eingehen.

Feindt sagt: „Wir haben konkrete Aussagen, was sich ein Kind wünscht. So bekommen sie etwas Passendes zu Weihnachten.“ Für Feindt sei das „sinnhafter“. In der Vergangenheit haben Unterstützer auf dem Geschenk vermerkt, ob das Geschenk für ein Mädchen oder einen Jungen ist und wie alt sie oder er ist.

Die Chance steigt, Kinder mit dem richtigen Geschenk glücklich zu machen. Und für Feindt wird es weniger Zeitaufwand: In den letzten Jahren hatte der Hobby-Weihnachtsmann die Geschenke an die Haustüren gebracht. Bei seinem Arbeitgeber nahm er sich dafür freie Tage. Aber: Die leuchtenden Kinderaugen an den Haustüren, „das sind die Momente, die vergisst du nicht“, sagt Feindt.

Der Förderkreis-Sprecher beschenkt zu Weihnachten auch privat Kinder, zu denen er durch den Fußballverein, die Kirche oder Politik guten Kontakt hat.

Wie ein Geschenk vom Wunscherfüller zum Kind kommt

Kinder und Jugendliche - auch von außerhalb des Altes Landes - können bis zum 15. Dezember ihren Geschenkwunsch im Wert von bis zu 40 Euro notieren. Ihre Wünsche hängen am Wunsch-Weihnachtsbaum in den Volksbank-Filialen in Jork und Steinkirchen. Wunscherfüller können sich aussuchen, welchen Kinderwunsch sie erfüllen, den Stern mitnehmen, das Geschenk kaufen und verpackt zum Baum zurückbringen.

Die Geschenkabgabe läuft in Steinkirchen bis zum 17. Dezember und in Jork bis zum 19. Dezember in den Volksbank-Filialen. Kinder können ihre Geschenke am 22. Dezember in Jork und am 23. Dezember in Steinkirchen während der Öffnungszeiten (jeweils 9 Uhr bis 12.30 Uhr und 14 Uhr bis 16.30 Uhr) abholen.

Geschenke keine Selbstverständlichkeit

Die Weihnachtsaktion soll sich an bedürftige Kinder und Jugendliche richten. Vielen droht ein Weihnachten ohne Geschenke unter dem Baum. Oft können sich Eltern armutsgefährdeter Kinder kaum bis keine Geschenke leisten.

Die Kinderarmut hat in Deutschland zuletzt zugenommen. Aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamts belegen: 15,2 Prozent der Kinder und Jugendlichen waren 2024 armutsgefährdet, das sind 2,2 Millionen Unter-18-Jährige. Benachteiligt sind besonders Minderjährige aus einkommensschwachen Haushalten.

Sozial schwächere Kinder könnte es Überwindung kosten, ihren Stern in einer der Filialen abzugeben, sagen Feindt und Gerkens. Sie hoffen auf Mut, dass „die Schamgrenze möglichst niedrig ist“.

Copyright © 2025 TAGEBLATT | Weiterverwendung und -verbreitung nur mit Genehmigung.

Die Redaktion empfiehlt
Weitere Artikel