T2500 Kilometer in 7 Tagen: Paar fährt im alten Volvo „Viking Sun“-Rallye

Sabine und Gerald Zinn starteten 2021 mit Hündin Bruni und ihrem Volvo bei einer Deutschland-Rallye. Nun soll es durch Skandinavien gehen. Foto: Privat
Sabine und Gerald Zinn gehen bei der „Viking Sun“-Rallye an den Start. Ihr Ziel: Sie wollen Geld für das geplante Stationäre Hospiz in der Wesermarsch sammeln. Im Vorfeld der Rallye veranstalten sie eine Spenden-Party. Wo wird die steigen?
Nordenham. 2500 Kilometer an sieben Tagen, kein Navi, keine Autobahnen und Schnellstraßen und ein Auto, das mindestens 20 Jahre alt sein muss - das sind die Spielregeln für die „Viking Sun“-Rallye.
Teilnehmen werden in diesem Jahr auch die Nordenhamer Sabine und Gerald Zinn. Sie starten für einen guten Zweck: das stationäre Hospiz, das in der Wesermarsch entstehen soll.
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Corona verhinderte ersten Anlauf
Die Superlative Adventure Club GmbH, kurz SAC, mit Sitz in Hamburg ist ein renommierter Veranstalter von Rallyes. Im Programm hat SAC unter anderem die „Baltic Sea Circle“-Rallye, die an 16 Tagen über 7500 Kilometer durch neun Länder führt.
Sabine und Gerald Zinn hatten sie 2020 fahren wollen und sich dafür eigens das passende Auto angeschafft: einen weißen Volvo 850, Baujahr 1996. Doch Corona kam dazwischen. So wurde es nichts mit dem „Baltic Sea Circle“.
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Hündin Bruni liebt den alten Volvo
2021 nahmen der Arzt und die gelernte Krankenpflegerin, die sich als Vorsitzende im Kreisverband der Malteser und darüber hinaus im Förderverein für das Stationäre Hospiz engagiert, stattdessen an einer von SAC organisierten Deutschland-Rallye teil.
Mit dabei: Bruni. Die Golden-Doodle-Hündin der Zinns liebt das Leben „on the Road“ und ganz besonders den Volvo, den sie auf der Deutschland-Rallye sogar mal gegen einen anderen Hund verteidigt hat. Der hatte sich erdreistet, an den Reifen zu schnüffeln. Bruni fand diese Revier-Verletzung gar nicht lustig und zeigte dem Kontrahenten die Grenze auf.

Golden-Doodle-Hündin Bruni liebt den Volvo 850, Baujahr 1996. Bei der Deutschland-Rallye hat sie ihn sogar mal gegen einen anderen Hubnd verteidigt. Foto: Privat
„Viking Sun“-Rallye: Bis zu 80 Teams am Start
Nun soll es also erneut auf große Tour gehen. Am 22. Juni werden Sabine und Gerald Zinn zusammen mit zwischen 60 und 80 anderen Teams in Hamburg an den Start gehen. Ziel ist sieben Tage später die norwegische Stadt Kristiansand. Die Route führt über Dänemark nach Schweden, dort mitten durchs Land immer weiter gen Norden.
Der nördlichste Punkt, den die Nordenhamer ansteuern werden, ist das norwegische Trondheim. Der Rückweg wird über eine faszinierende Küstenstraße an die norwegische Südspitze führen, vorbei an spektakulären Fjorden und Gletscherlandschaften.

Das ist die Route der Viking Summer Rallye. Foto: Karte: Mapcreator.io | OSM.org
Punkte sammeln via Fahrtenbuch
„Navigiere mit Karte und Kompass entlang der schönsten Nebenstraßen“, lautet eine Anweisung von SAC. Während Navis also klipp und klar ausscheiden, lässt der Veranstalter den Rally-Teilnehmern bei der Wahl der Übernachtungsquartiere freie Hand.
Die Zinns werden sicherlich die eine oder andere Nacht in ihrem Dachzelt verbringen. Das hat ihnen bereits bei der Deutschland-Rallye gute Dienste geleitet.
Teams müssen Aufgaben lösen: „Komme in regionale Presse“
Unterwegs wird das Nordenhamer Ehepaar ein Roadbook führen, ein Fahrtenbuch. In dem können die Zinns fleißig Punkte sammeln, denn unterwegs gilt es verschiedene Aufgaben zu lösen. Eine davon: Die Nordenhamer müssen es unterwegs irgendwie schaffen, in die örtliche Presse zu kommen. Kreativität ist also gefragt.
Vielleicht ist Bruni ein guter Aufhänger. Auf jeden Fall wird die Hündin auch bei diesem erneuten Abenteuer nicht zu Hause bleiben müssen. Und natürlich werden Sabine und Gerald Zinn wieder ihren Volvo 850, der passend zu Bruni übrigens Bruno heißt, nutzen.

Für den Volvo gibt es ein Dachzelt, das Sabine und Gerald Zinn auch bei der „Viking Sun"-Rallye wieder nutzen werden. Das Foto entstand bei Berchtesgaden am Fuß des Watzmanns. Foto: Privat
Rallyes sind Charity-Fahrten
Die Rallyes des SAC sind immer auch Charity-Fahrten: Die Teams müssen nicht unbedingt für einen guten Zweck starten, es wird aber gerne gesehen. Und Sabine und Gerald Zinn nehmen diese Einladung gerne an.
Das stationäre Hospiz, das in der Wesermarsch entstehen soll, ist laut Sabine Zinn auf einem guten Weg. Sie hofft, dass es 2025, spätestens 2026 realisiert werden kann. Der Förderverein, in dessen Vorstand die Nordenhamerin für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist, zählt inzwischen mehr als 100 Mitglieder und hat bereits eine sechsstellige Summe an Geldern eingeworben.
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Lutherplatz-Fest wird zur Spenden-Party
Sabine und Gerald Zinn möchten nun dazu beitragen, dass diese Summe weiter wächst. Nicht nur, indem sie während der Rallye versuchen werden, Geld für das Hospiz einzusammeln, sondern auch mit einer Veranstaltung im Vorfeld. Das Ehepaar wohnt am Lutherplatz. In dem kleinen Park findet schon seit 30 Jahren alljährlich ein Nachbarschaftsfest statt. In diesem Jahr soll es zu einer Spenden-Party werden.
Die findet am Freitag, 7. Juni, in der Zeit von 17 bis 21 Uhr statt. Eingeladen sind wieder die Nachbarn aus den umliegenden Straßen, darüber hinaus aber auch Freunde und Bekannte. Die Einnahmen aus dem Verkauf von Speisen und Getränken werden vollständig dem Stationären Hospiz zugutekommen. Alle Gäste sind darüber hinaus eingeladen, zusätzlich Geld für die gute Sache zu geben.
Kalkulierte Kosten für Hospiz zwischen 3 und 4 Millionen Euro
Das Hospiz ist laut Sabine Sinn mit Kosten zwischen 3 und 4 Millionen Euro kalkuliert. Der Verein hat bereits mögliche Immobilien und Grundstücke angeboten bekommen. Wo das Hospiz genau entstehen wird, steht aber noch nicht fest. Vorgesehen ist ein möglichst zentraler Ort in der Wesermarsch.