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Gedenken

80. Todestag von Robin Tudsbery: Robin Chapel Choir singt in Mulsum und Sandbostel

Robin Tudsbery vor einem Panzer im Sommer 1943 in Perth.

Robin Tudsbery vor einem Panzer im Sommer 1943 in Perth. Foto: Robin Chapel Edinburgh

Robin Tudsbery starb am 30. April 1945 in Kutenholz. Anlässlich des 80. Todestages singt der Chor der Robin Chapel aus Edinburgh in Mulsum und in der Gedenkstätte in Sandbostel.

Von Redaktion Montag, 07.04.2025, 00:32 Uhr

Kutenholz/Edinburgh. Lieutenant Robin Tudsbery starb im Alter von 25 Jahren am 30. April 1945, kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs, gemeinsam mit zwei Kameraden in Kutenholz, als sein Panzerspähwagen über eine Mine fuhr. Seine Eltern Sir Francis und Lady Isabella Tudsbery errichteten ihm zu Ehren im heimischen Edinburgh die Robin Chapel. Der Grundstein wurde 1950 von Königin Elizabeth (später: Queen Mum) gesetzt. Begleitet wurde sie von ihren Töchtern Prinzessin Elisabeth und Prinzessin Margaret. 1953 wurde die Kapelle von der Königin eingeweiht.

Eltern gründeten den Robin Chapel Choir

Als Teil ihres Vermächtnisses gründeten die Eltern zudem einen professionellen Chor. Der Robin Chapel Choir aus Edinburgh gilt als einer der führenden Chöre in Schottland. Sein wachsender Ruf führte zu ausverkauften Veranstaltungen im Holyrood Palace (Residenz des Königs in Edinburgh), im Falkland Palace (Palast der schottischen Könige) und im Perth Museum.

Robin Tudsbery diente während des Zweiten Weltkrieges eine Zeit lang als Leibwächter der britischen Königsfamilie. Die Verbindung zum Königshaus hält bis heute an, und so sang der Robin Chapel Choir auch während der Feierlichkeiten zur Krönung von König Charles - als der Krönungsstein vom Edinburgh Castle nach London gebracht wurde.

Zum 80. Todestag reist der schottische Chor der Robin Chapel nun nach Deutschland und besucht die Orte, die mit dem Tod von Robin Tudsbery in Verbindung stehen. Der Chor, der auf Deutsch und Englisch singt, wird am Sonntag, 13. April, 10 Uhr, den Gottesdienst in der St.-Petri-Kirche in Mulsum begleiten.

Konzert in der Gedenkstätte Lager Sandbostel

Ein Konzert mit englischen und deutschen Liedern gibt der Chor am Sonntag, 13. April, 18 Uhr, in der Gedenkstätte Lager Sandbostel, Greftstraße 7. Anlass sind die Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag der Befreiung der Kriegsgefangenen und der KZ-Häftlinge im Stalag X B Sandbostel. Das Konzert findet in der ehemaligen Lagerküche statt. Der Eintritt kostet 10 Euro (nur Abendkasse). Das Geld wird zur Finanzierung der Reise genutzt.

Am Vortag findet auf dem Soldatenfriedhof Becklingen am Grab von Robin Tudsbery und seinen Kameraden eine kleine Gedenkzeremonie anlässlich des 80. Todestages in Zusammenarbeit mit der Royal British Legion Bergen-Hohne statt.

Für den Besuch des Chores kommt der Großcousin von Robin Tudsbery gemeinsam mit seiner Frau aus England nach Deutschland. Julian und Penny Tudsbery waren auch schon bei der Einweihung der Gedenkstelen im Mai 2022 nach Kutenholz gereist.

Debbie Bülau erforschte Robins Geschichte

Mit dabei ist auch Debbie Bülau aus Aspe, die umfassend zu der Geschichte von Robin Tudsbery und seinen Kameraden geforscht hat - und darüber ein Buch veröffentlicht hat. Sie pflegt ein freundschaftliches Verhältnis zu den Vertretern der Robin Chapel und zur Familie Tudsbery. Die gelernte Erzieherin, die mit ihrer Familie einen Milchviehbetrieb bewirtschaftet, befasst sich in ihrer Freizeit mit der Heimatforschung und gehört zum Team der ehrenamtlichen Mitarbeiter der Gedenkstätte.

Bei der Recherche für ein Gedenkprojekt zu verschiedenen Opfergruppen des Krieges in der Gemeinde Kutenholz waren die Heimatforscher auf die Geschichte von Robin Tudsbery gestoßen. Regelmäßig reisen sie zum Remembrance Day nach Edinburgh und nehmen dort am Gedenkgottesdienst in der Robin Chapel teil. (sal)

Der Robin Chapel Choir in der Westminster Abbey.

Der Robin Chapel Choir in der Westminster Abbey. Foto: Paul Gudgin

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