Zähl Pixel
Kommentar

TA26: Harter Schlag für die ganze Region

Kommentar von Karsten Wisser.

Kommentar von Karsten Wisser.

Mindestes vier weitere Jahre ohne Autobahn, eine instabile Bahnverbindung und eine Bundesstraße mit massivem Sanierungsbedarf: Hamburg-Pendler stehen vor noch schwierigeren Zeiten. Was nun?

author
Von Karsten Wisser
Dienstag, 03.09.2024, 19:20 Uhr

Landkreis. In zwei Jahren ist die Autobahn fertig: Das klang für die Menschen, die täglich aus den Landkreisen Stade und Cuxhaven nach Hamburg fahren, nach einer Perspektive. Die Hoffnung ist jetzt verpufft. Vier Jahre - bis 2028 - wird es mindestens noch dauern, dann soll die A26 fertig sein und an die A7 in Hamburg andocken. Das ist besonders bitter zum jetzigen Zeitpunkt, weil es auch bei anderen Möglichkeiten, nach Hamburg zu pendeln, erhebliche Probleme gibt.

Wie lange hält die B 73 noch bis zu 40.000 Fahrzeuge aus?

In der Spitze sind auf der B73 am Tag mehr als 40.000 Fahrzeuge unterwegs, auf Höhe Buxtehude sind es im Bereich Immenbeck/Ovelgönne um die 30.000 Fahrzeuge. Besonders im Harburger Bereich ist der Zustand der Straße schlecht. Hält die Bundesstraße nach Hamburg diese Belastung noch vier Jahre aus?

Ein grundlegende Sanierung der B73 ist mit dem Verweis auf die Autobahn immer wieder verschoben worden. Nach der A26-Fertigstellung soll die Pendlerstrecke massiv umgebaut werden, Anwohner und andere Verkehrsteilnehmer sollen die Hauptrolle bei den Neuplanungen spielen.

Bahnstrecken und Brücken müssen saniert werden

Die Situation auf der Bahnstrecke Cuxhaven - Hamburg ist nicht besser. Schon jetzt gibt es regelmäßig Ausfälle. S-Bahn und Start-Züge kämpfen mit maroder und veralteter Technik und eigenen Problemen. Start Niederelbe muss zum Beispiel immer wieder Fahrten streichen, weil Personal fehlt. Auch hier wird es eher schlimmer in den kommenden Jahren. Der Hauptbahnhof muss erweitert, Strecken und besonders die Brücken über die Elbe müssen dringend saniert werden. Das wird die Zuverlässigkeit des Bahnverkehrs weiter senken.

In der Summe bleibt: Menschen und Wirtschaft in der Region werden von der Metropole abgekoppelt. So etwas schafft Frust und weckt Zweifel an der Kompetenz der handelnden Personen und der Politik.

Zwei Forderungen für den Süderelberaum

Daraus ergeben sich zwei Forderungen: Der neue S-Bahnchef Jan Schröder muss, wie er es ankündigte, für mehr Zuverlässigkeit auf dem Schienenweg sorgen. Zweitens müssen sich Baufachleute in Niedersachsen und Hamburg bei anstehenden Sanierungsarbeiten auf der B73 genau absprechen.

Und dann bleibt noch die Hoffnung, dass die A26 in vier Jahren wirklich fertig ist. Abwarten.

Weitere Artikel