TA/O siegt im Derby: Warum der Kapitän nicht lange feierte - So geht’s dem TuS-Trainer

A/O-Kapitän Timo von Holt im Zweikampf mit TuS-Stürmer Pascal Schawaller, der für die 2:1-Führung der Harsefelder sorgte. Foto: Struwe
Im Derby hat Timo von Holt alles gegeben und die SV Ahlerstedt/Ottendorf zum 3:2-Sieg über den TuS Harsefeld angetrieben. Lange feiern konnte er mit der Mannschaft aber nicht. Und für TuS-Trainer Julian Geils war es so etwas wie ein Comeback.
Ahlerstedt. Es gibt Spiele, die sind für bestimmte Fußballer wie gemacht. Das Derby am Freitagabend ist so ein Spiel für A/O-Kapitän Timo von Holt. „Emotionen, Zweikämpfe, Flutlicht, nasser Rasen“, zählt Timo von Holt auf, um dann zu bestätigen: „Ja, solche Spiele sind schon was für mich.“
Gleich in der zweiten Minute hat der A/O-Kapitän einen Ballgewinn durch eine Grätsche auf dem rutschigen Rasen im Auetal-Stadion. „Da war ich direkt gut drin“, sagt er. Solche frühen, guten Aktionen seien gut für das Selbstvertrauen, so von Holt.
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„Das zeichnet uns aus“
Der Zweikämpfer und Anpeitscher führte in dem Derby unzählige Duelle mit den Harsefeldern. Er rieb sich auf und gewann fast alle Zweikämpfe. Mit Thore Nissen hatte er einen starken Verteidiger an seiner Seite.
Die beiden Gegentore zum zwischenzeitlichen 1:2-Rückstand habe A/O selbst verschuldet, ärgert sich Timo von Holt. Ein Fehlpass und ein schlecht verteidigter Ball waren Einladungen für TuS-Stürmer Pascal Schawaller.
„Aber das zeichnet uns aus“, sagt Timo von Holt, der seine Mannschaft nach dem Rückstand angetrieben hat. „Wir können mit solchen Situationen umgehen.“ A/O habe schon viele Spiele in dieser Saison gedreht oder in Unterzahl noch spät gewonnen.
Nach dem Sieg musste Timo von Holt schnell los. Das Wochenende genoss er mit seiner Freundin und deren Familie im Center Park.
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Am 10. Februar beim 8:0 gegen Etelsen war Julian Geils das letzte Mal bei einem Spiel seiner Mannschaft. Fünf Spiele verpasste er. Das Derby war sein Comeback an der Seitenlinie.
Ende Januar bekam der 40-Jährige einen „hartnäckigen Reizhusten“. Seine Lunge war leicht belegt. Geschont hat er sich nicht. An einem Freitagabend bekam er dann über 40 Grad Fieber. An dem Wochenende spuckte er sogar Galle.
Seine Entzündungswerte waren erschreckend hoch. Geils hatte sich eine schwere Lungenentzündung einhergehend mit einer Sepsis zugezogen. Sechs Tage im Krankenhaus folgten. „Zum Glück hat das Antibiotikum sofort gut angeschlagen“, sagt er.
Seine Hausärztin sagte ihm nach der Genesung: „Nun kann ich es ihnen ja sagen. Ein Nachbar von mir ist mit solchen Werten wie ihren kürzlich mit 43 gestorben.“ Geils sagt: „Ich habe daraus meine Lehren gezogen.“

Julian Geils stand nach mehreren Wochen wieder an der Seitenlinie beim TuS Harsefeld. Er ist aber noch nicht wieder bei vollen Kräften und musste sich oft in den mitgebrachten Stuhl setzen. Foto: Struwe
Das Derby ist noch anstregend für ihn
Geils ist noch nicht bei vollen Kräften. Er ist noch kurzatmig. Beim Spiel sitzt er viel in seinem mitgebrachten Stuhl. „Zur Halbzeit war ich ehrlich gesagt schon ziemlich fertig“, sagt Geils. Es werde noch dauern, bis er wieder auf dem Stand ist, auf dem er vor der Krankheit war.
Seiner Mannschaft wirft er nach der Niederlage nichts vor. „Das war ein intensives Spiel, so macht Derby Spaß“, sagt Geils. Der TuS habe alles gegeben.
Seine Frau ist mit den Kindern für eine Woche nach Dänemark gefahren. Er hat noch eine Woche frei, um sich zu erholen. Ist aber Zuhause geblieben, weil er das Training leiten muss.
Nach der Saison ist bekanntlich erst mal Schluss für Julian Geils als Trainer, er hatte nach vier Jahren auf eine Vertragsverlängerung verzichtet. „Ich hatte einige Angebote, auch aus der Oberliga“, sagt er. Er brauche aber eine Pause. Unabhängig von seiner jetzigen Leidenszeit. Er will mehr Zeit für seine kleinen Kinder und seine Frau haben.