TARD-Wahlarena: Buxtehuder beim Gipfeltreffen der Kanzlerkandidaten dabei

Jens Nübel ist Beauftragter für Menschen mit Behinderungen in der Hansestadt Buxtehude. Das ist eine ehrenamtliche Aufgabe. Foto: heike grasser
Einmal den Kanzlerkandidaten vor der Bundestagswahl von Angesicht zu Angesicht Fragen stellen können. Jens Nübel aus Buxtehude bekommt diese Chance. Das steckt dahinter.
Buxtehude. Es ist einer der medialen Höhepunkte im Bundestagswahlkampf - die ARD-Wahlarena 2025. An diesem Abend stellen sich die Kanzlerkandidaten Olaf Scholz (SPD), Friedrich Merz (CDU/CSU), Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) und die Kanzlerkandidatin Alice Weidel (AfD) 120 Minuten lang live den Fragen der Studiogäste. Der Wettstreit des amtierenden Bundeskanzlers und seiner drei Herausforderer findet am Montag, 17. Februar, ab 21.15 Uhr statt. Die ARD-Wahlarena gibt es seit 2005.
Jens Nübel ist Beauftragter für Menschen mit Behinderungen
Für die Teilnahme aufseiten der Bürger gab es die Möglichkeit, sich zu bewerben. Ein Buxtehuder ist beim Gipfeltreffen der Kanzlerkandidaten dabei: Jens Nübel, der Beauftragte für Menschen mit Behinderungen der Hansestadt Buxtehude. Das ist eine ehrenamtliche Aufgabe, die Jens Nübel seit drei Jahren wahrnimmt. Zudem ist Jens Nübel Vertrauensperson für Menschen mit Behinderungen bei einer Tochterfirma der Deutschen Telekom.
„Meine Motivation für die Anmeldung liegt auf der Hand“, sagt Jens Nübel dem TAGEBLATT. Fragen zum Thema Inklusion und zur Situation der Menschen mit Behinderungen in Deutschland kämen bisher in allen Fernsehduellen erheblich zu kurz oder fänden überhaupt nicht statt, so der Buxtehuder.
Fernsehduelle: Das Thema Behinderung ist nicht „sexy“ genug
Anscheinend sei das Thema Behinderung nicht „sexy“. Eine Partei behaupte sogar, die „Inklusion ist ein Irrweg“, so Nübel. Inklusion bedeutet, dass jeder Mensch die Möglichkeit erhalten soll, sich umfassend und gleichberechtigt an der Gesellschaft zu beteiligen.
Defekt mit Folgen
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Es gibt Gründe, das Thema Inklusion auch im Wahlkampf zu diskutieren. In Deutschland leben rund 9,6 Millionen Menschen mit einer Behinderung. Dies entspricht rund 11,7 Prozent der Bevölkerung. „Menschen mit Behinderungen sind zu wenig bei politischen Sendungen mit ihren Themen sichtbar“, sagt Jens Nübel. Aufgrund dieses Schwerpunkts sei er von der ARD auch für die Sendung ausgewählt worden.
Keine Fragegarantie für die 150 Studiogäste in Berlin
Obwohl sicher ist, dass Jens Nübel am Montag in Berlin bei der Wahlkampfarena dabei ist, gibt es keine Garantie, dass er seine Fragen in der Wahlarena stellen kann. Es gibt rund 150 Studiogäste, und nicht alle kommen dran.
Welchen Stellenwert die Sendung im öffentlich-rechtlichen Fernsehen wenige Tage vor der Bundestagswahl am 23. Februar hat, zeigt auch, dass sich die BSW-Spitzenkandidatin Sahra Wagenknecht in das spezielle Format einklagen wollte. Sie scheiterte damit vor dem Verwaltungsgericht in Köln. Es lehnte einen entsprechenden Eilantrag ab.
Deshalb ist Sahra Wagenknecht nicht dabei
Der Sender dürfe sich auf aussichtsreiche Kanzlerkandidaten beschränken, so die Begründung der Richter. Bei der Europawahl war es dem BSW dagegen gelungen, sich in die ARD-Sendung einzuklagen. Damals hatte eine Beschwerde gegen einen Beschluss der Kölner Richter vor dem Oberverwaltungsgericht Münster Erfolg.