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Gymnasium Süd

TAbenteuer Austausch: Was diese Buxtehuder Schülerin dabei alles erlebt

Emily und María stehen am Herd und rühren gemeinsam im Suppentopf

Austausch am Gymnasium Süd: Emily und María haben Spaß beim gemeinsamen Kochen in der Schulküche. Foto: Weselmann

Europa verbindet - am Gymnasium Süd wird dieser Gedanke ganz konkret mit Leben gefüllt. Dabei sind Buxtehuder Schüler auf besondere Weise gefordert.

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Von Fenna Weselmann
Sonntag, 30.11.2025, 05:50 Uhr

Buxtehude. Im Alltag ist es hier meist still. Doch vergangene Woche war in der selten genutzten Schulküche am Gymnasium Süd in Buxtehude richtig was los. Das Kochergebnis spielte dabei aber eher eine Nebenrolle.

Eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern schnippelt Kürbis, Karotten und Kartoffeln. Zum Suppenduft wabert ein wilder Mix aus Spanisch, Deutsch und Englisch durch den Raum. Mittendrin rühren Emily Messerschmidt und María Esteban im Topf.

Für die Buxtehuderin ist es der zweite Schüleraustausch

Die beiden 14-Jährigen bilden ein Duo beim Spanisch-Austausch zwischen dem Buxtehuder Gymnasium und der Partnerschule aus Cambrils. Mit María hat Emily bereits die zweite Austauschschülerin bei sich in der Familie zu Gast. In der 8. Klasse war sie schon Teilnehmerin des Spanien-Austauschs mit Batea.

Die Buxtehuderin ist begeistert von der Erasmus+-Förderung. Durch den Austausch fällt es ihr nun leichter, im Spanisch-Unterricht zu sprechen. Das ist aber nicht ihre erste und einzige Motivation. „Es ist einfach spannend, andere Kulturen kennenzulernen“, sagt die Neuntklässlerin.

Emily findet es toll, abseits von touristischen Orten richtig ins Leben einzutauchen. Sie hat ohnehin eine besondere Beziehung zu dem Land: Ihre Stiefmutter stammt aus Spanien. Vor ihrem ersten Austausch war Emily aufgeregt. „Ich kann nicht so gut bei anderen Leuten schlafen und hatte Angst, dass ich mich mit der Austauschpartnerin vielleicht nicht verstehen würde“, so ihre anfängliche Sorge.

Das volle Programm schweißt die Schüler zusammen

Stattdessen hat Emily ihren Aufenthalt in Batea in bester Erinnerung: „Es war mega. Wir hatten super viel Spaß.“ Zu ihren Highlights gehörte ein Spieleabend mit der Austauschpartnerin auf dem Balkon und die Wanderung in der Natur. Beim Gastaufenthalt in Spanien hat sie aber auch manches überrascht. Dass sehr laut geredet wird, zum Beispiel. „Und ich war erstaunt, wie spät alle ins Bett gehen.“

Austauschpartnerin María ist das erste Mal in Deutschland und die Sprache ist ebenso Neuland. „Ich würde später gerne ein Auslandsjahr machen oder Work & Travel. Der Schüleraustausch ist da eine gute Vorbereitung“, erzählt die Spanierin auf Englisch. Sie und Emily sind auf einer Wellenlänge. Das ist sofort zu spüren. Überhaupt ist gute Stimmung in der Gruppe. Eine Woche voll Programm schweißt zusammen.

Für die Austauschgruppe gibt es eine Woche voller Programm: Dazu gehörte der Einkauf regionaler Produkte auf dem Buxtehuder Wochenmarkt für ein gemeinsames Kochen.

Für die Austauschgruppe gibt es eine Woche voller Programm: Dazu gehörte der Einkauf regionaler Produkte auf dem Buxtehuder Wochenmarkt für ein gemeinsames Kochen. Foto: Gymnasium Süd

Umweltrallye durch Hamburg, Besuch im Obstbauzentrum Esteburg, Kochen mit regionalen Produkten vom Wochenmarkt - die Woche ist erfüllt von gemeinsamem Erleben und Lernen. Vorbereitet wird all das von jeweils zwei begleitenden Lehrkräften wie Anna Linn Janßen.

Die Reisen reichen von Skandinavien bis ans Mittelmeer

Die Lehrerin für Spanisch und Französisch ist seit 2023 mit Erasmus+ unterwegs. Dadurch möchte sie den Spanischschülern reale Begegnungen ermöglichen. „Das sind unvergessliche Erlebnisse und Erfahrungen für das ganze Leben“, sagt sie. In einem fremden Land und einer anderen Kultur zurechtzukommen, stärke die Persönlichkeit und das Selbstvertrauen. Gleichzeitig schaffe es einen ganz anderen Blickwinkel auf die eigene Kultur.

Gemeinsam kochen verbindet: Lehrerin Anna Linn Janßen schaut Bjel, Jonas, Luca und Niklas beim Zubereiten der Suppe über die Schulter.

Gemeinsam kochen verbindet: Lehrerin Anna Linn Janßen schaut Bjel, Jonas, Luca und Niklas beim Zubereiten der Suppe über die Schulter. Foto: Weselmann

Erasmus+ macht gleich mehrere internationale Austauschprojekte am Gymnasium Süd möglich. Karmoy und Stockholm, Turin und Alife, Korfu und Blagnac - die Besuche reichen von Skandinavien bis in den Mittelmeerraum und führen auch in Buxtehudes französische Partnerstadt. Die Kosten werden über das Förderprogramm der Europäischen Union finanziert, die Teilnehmer zahlen lediglich 50 Euro als Eigenbeitrag.

Der Austausch bedeutet enormen Aufwand. Ohne hohe Einsatzbereitschaft im Kollegium wäre das undenkbar: Zwei Lehrkräfte begleiten jede Reise und werden in dieser Zeit vertreten. Für Anna Linn Janßen ist das Angebot aber alle Mühe wert.

Sie schätzt diese Möglichkeit des projektbezogenen Arbeitens. Im Mittelpunkt steht dabei die Bildung für nachhaltige Entwicklung. Das Thema Umwelt ist auch Emily sehr wichtig und die Buxtehuder Schülerin ist gespannt, was sie im März bei María erwartet.

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