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TAbschied eines Eigengewächses: Ylva Tants verlässt Buxtehude

Torhüterin Ylva Tants ist ein Buxtehuder Eigengewächs.

Torhüterin Ylva Tants ist ein Buxtehuder Eigengewächs. Foto: Jan Iso Jürgens

Mit vier Jahren stand sie erstmals in der Halle Nord auf der Platte - jetzt verlässt Ylva-Elin Tants ihren Heimatverein Buxtehuder SV und wagt den nächsten Schritt.

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Von Tim Scholz
Freitag, 27.06.2025, 17:50 Uhr

Buxtehude. Es waren aufregende Tage für Ylva-Elin Tants. Selbst beim letzten Spiel in der Halle Nord wusste die 20-jährige Torhüterin noch nicht, ob sie in der kommenden Saison in der zweiten oder dritten Liga spielen wird.

Klar war nur: Es war ihr letztes Spiel im Trikot des Buxtehuder SV - ihres Heimatvereins, bei dem sie mit vier Jahren mit dem Handball angefangen hatte.

Dass sie nun zum Zweitliga-Aufsteiger Rostocker HC wechselt, markiert einen „neuen Lebensabschnitt“, so Tants. Zum ersten Mal zieht sie aus dem Elternhaus aus, zum ersten Mal spielt sie nicht für den Verein, bei dem sie groß geworden ist.

„Ich bin nervös, aber auch neugierig“, sagt sie. „In Rostock passen Sport und Bildungsweg für mich am besten zusammen.“ Tants möchte dort Grundschullehramt studieren. Der Verein unterstützt sie bei der Wohnungssuche.

Von den Minis bis zur Bundesliga

Dass Tants sich für Rostock entschieden hat, obwohl zu diesem Zeitpunkt noch nicht feststand, ob der Verein in der zweiten oder dritten Liga spielen würde, zeigt, was für sie im Vordergrund stand: Spielpraxis und Erfahrung.

Sie freue sich, aus ihrer Heimat herauszukommen und sich persönlich und sportlich weiterzuentwickeln, sagt Tants. Der Rostocker Trainer Dominic Buttig sieht in ihr eine „optimale Ergänzung“ zum bisherigen Gespann - jede bringe ihre eigenen Stärken ein.

BSV-Torhüterin Ylva Tants wechselte beim Legendenspiel in der Halle Nord auch mal ins Feld.

BSV-Torhüterin Ylva Tants wechselte beim Legendenspiel in der Halle Nord auch mal ins Feld. Foto: Jan Iso Jürgens

In Buxtehude hat Tants alle Altersklassen durchlaufen: von den Minis bis zur Bundesliga-Mannschaft. Sie war Leistungsträgerin in der Jugend, gewann mit der A-Jugend im vergangenen Jahr die deutsche Vizemeisterschaft und wurde beim Finalturnier zur besten Torhüterin gewählt.

Plötzlich stand Tants im Rampenlicht

2022 hatte die damalige Schülerin ihr Bundesliga-Debüt gegeben. Ausgerechnet bei ihrem ersten Ballkontakt parierte sie einen Siebenmeter. „Das war ein sehr schöner Moment“, sagt sie.

„Die Anspannung, das große Publikum: Dafür trainiert man so lange.“ Wenige Monate später - nach dem Karriereende von Lea Rühter - bekam sie einen Bundesligavertrag. Insgesamt kam Tants beim BSV auf 16 Einsätze, auch wenn es meist nur für wenige Minuten war.

„Ylva hat sich kontinuierlich weiterentwickelt“, sagt BSV-Trainer Dirk Leun. „Aber der direkte Sprung von der Jugend in die Bundesliga ist schwer, vor allem nach der Verkleinerung der Liga.“

Dritte Torhüterin: So ging Tants damit um

Bis zuletzt war Tants als dritte Torhüterin eingeplant, trainierte regelmäßig mit dem Erstligateam, spielte aber hauptsächlich im Juniorteam in der dritten Liga. Für Leun ein wichtiges Modell: „Als dritte Torhüterin hat man bei uns immer eine Chance, das Team zu unterstützen und zu zeigen, wie weit man ist.“ In der neuen Saison wird Nachwuchstorhüterin Lina Steinecke diese Rolle übernehmen.

Torhüterin Ylva Tants nach ihrem letzten Spiel in der Halle Nord.

Torhüterin Ylva Tants nach ihrem letzten Spiel in der Halle Nord. Foto: Jan Iso Jürgens

Mit ihrer Rolle als dritte Torhüterin konnte Tants anscheinend gut umgehen: „Für mich war es relativ klar, dass ich mich hinten anstellen muss und Back-up bin. Aber irgendwann erste Liga zu spielen, wäre schön.“ Was ihr geholfen hat? „Es ist wichtig, dass man sich nicht zu sehr auf den Leistungsdruck konzentriert, sondern auch guckt, dass man den Spaß nicht verliert.“

Zwischen Leistung und Spaß

Tants ist dankbar für ihre Zeit in Buxtehude. Besonders in Erinnerung geblieben sind ihr die früheren BSV-Torhüterinnen Julia Gronemann und Antje Peveling, Idole ihrer Kindheit, die sie später als Trainerinnen erleben durfte.

„Ich habe hier alle Altersklassen durchlaufen. Handball war für mich immer ein guter Ausgleich“, sagt sie. Jetzt freut sich Tants auf die neue Herausforderung und hofft, sich den Spaß am Handball auch in Rostock zu bewahren.

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