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Kreis Cuxhaven

T„Abzocke“: Neuerung fürs Deichbrand-Festival zieht Kritik auf sich

Deichbrand steht auf der Heckscheibe eines Fahrzeugs beim Deichbrand Festival 2023.

Ein Blick auf den Parkplatz auf dem Deichbrand 2023. In diesem Jahr müssen sich Festivalbesucher erstmals um kostenpflichtige Parktickets kümmern. Foto: dpa

Das Deichbrand 2024 naht und bringt Veränderungen mit sich. In diesem Jahr müssen Besucher erstmals Geld fürs Parken bezahlen. Das stößt auf Kritik.

Von Tamina Francke Mittwoch, 03.07.2024, 20:01 Uhr

Landkreis Cuxhaven. Das Deichbrand-Festival steht vor der Tür und die Vorbereitungen sind in den letzten Zügen. Vom 18. bis 21. Juli wird Cuxhaven wieder zur Pilgerstätte für Tausende Musikfans. Während die meisten Ankündigungen Vorfreude wecken, sorgt eine neue Regelung für gemischte Reaktionen unter den Festivalbesuchern.

Zum ersten Mal müssen die Gäste in diesem Jahr ein Parkticket für die regulären Parkplätze erwerben. Ausgenommen sind Fahrzeuge auf den Womo-Camps, dem VIP-Parking und Camping sowie auf den Schrebergärten.

Online ist dieses Ticket, das von Mittwoch bis Montag gilt, für 20 Euro erhältlich. Wer vor Ort zahlen möchte, muss 30 Euro in bar dabei haben. Weil das Parken in den vergangenen Jahren kostenlos war, hagelt es Kritik für diese Neuerung.

„Jede Chance wird genutzt, um Geld zu machen“

„Frech“, „übertrieben“ oder „Abzocke“ sind nur einige Reaktionen, die die „Cuxhavener Nachrichten“ via Instagram auf die Frage erhalten haben, wie die Einführung des Parktickets ankommt. „Es ist schon alles teuer genug und nun auch dafür noch bezahlen“, ärgerte sich eine Nutzerin über die vermeintlich kurzfristige Änderung. „Jede Chance wird genutzt, um Geld zu machen“, fand ein anderer.

Lena Zielinski, Pressesprecherin des Deichbrand-Festivals, betont auf Anfrage jedoch, dass diese Änderung nicht so spontan sei, wie es vielen Besuchern scheine. „Diese Änderung haben wir bereits zum Vorverkaufsstart im Juli 2023 angekündigt und seitdem sind die Tickets im Verkauf“, heißt es. Infos dazu gebe es im Ticketshop und auf der Website des Festivals.

Einführung des Parktickets hat mehrere Gründe

Die Entscheidung, das Parken kostenpflichtig zu machen, habe mehrere Gründe. So könnten die Veranstalter einerseits die Flächen besser planen und den Bedarf an Park- und Campingplätzen genauer einschätzen.

Zielinski erklärt, dass dies auch eine nachhaltigere Anreise fördere: „So können wir im nächsten Jahr gegebenenfalls Anpassungen vornehmen. Außerdem fördern wir damit nachhaltigere Anreisemethoden wie ÖPNV, Fernbus und unsere Shuttles. So können wir den Verkehr in den nächsten Jahren weiter reduzieren und nachhaltiger agieren.“

Kritik für Deichbrand-Veranstalter dennoch „nachvollziehbar“

Ein weiterer wichtiger Punkt sei auch ein finanzieller Aspekt. „Aufgrund der gestiegenen Kosten in allen Bereichen hätten wir ansonsten den Ticketpreis auf über 200 Euro anheben müssen. Stattdessen konnten wir dieselben Ticketpreise wie 2023 halten und haben keine Ticketpreiserhöhung für alle Besucherinnen und Besucher vorgenommen“, erläutert Zielinski.

Die Kosten für Autoanreise, Verkehrsleitung und Parkflächen, also für Flächenpacht, Personal, Infrastruktur oder Genehmigungen, fallen trotzdem an, weshalb diese auf die Parktickets umgelegt wurden. „Das empfinden wir als fair und transparent“, heißt es weiter.

„Die Kritik der Gäste bei allen Veränderungen, die zu Mehrkosten führen, ist natürlich auch für uns nachvollziehbar“, erklärt Zielinski. Dennoch betont sie, dass das Deichbrand im Vergleich zu anderen großen Festivals in Deutschland und Europa nach wie vor im günstigeren Segment liege und die Veranstalter stets versuchten, diesen Anspruch zu halten.

Parkgebühren bei anderen Festivals im Vergleich

Parktickets sind bei großen Festivals längst etabliert. Beim Hurricane Festival in Scheeßel kostete das Parken für das Wochenende 15 Euro. Rock am Ring am Nürburgring plant bereits für 2025 Parkgebühren von 69 Euro für das gesamte Wochenende.

Beim Splash zwischen Berlin und Leipzig werden rund 25 Euro für das Wochenendparken fällig. Das Frauenfeld in der Schweiz variiert die Parkgebühren je nach Wochentag: mittwochs über 40, donnerstags über 30, freitags 20 und samstags umgerechnet über 10 Euro.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erscheint in Kooperation mit den Cuxhavener Nachrichten.

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