Ärger mit ungewollten Stromverträgen - das kann man tun

Die Verbraucherzentrale Niedersachsen warnt vor untergeschobenen Stromverträgen. (Symbolbild) Foto: Philip Dulian/dpa
Wie gelangen Vertreter an persönliche Daten für Stromverträge? Ein Experte erklärt, wie ein Anbieterwechsel unbemerkt erfolgen kann – und was man bei überraschender Post tun sollte.
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Hannover. Bei der Verbraucherzentrale Niedersachsen häufen sich Beschwerden über untergeschobene Stromverträge.
Niemals die MaLo-ID herausgeben
Betroffene berichten demnach über unangekündigte Werbeanrufe und aufdringliche Vertreter an der Haustür - mit dem Ziel an persönliche Daten zu gelangen. Die Verbraucherzentrale warnt davor, die sogenannte MaLo-ID (Marktlokation-ID) an Unbefugte weiterzugeben. Diese Nummer identifiziert den Ort, an dem Energie verbraucht wird, und steht auf der Stromrechnung. Mit der Nummer ist ein Anbieterwechsel innerhalb von 24 Stunden möglich.
Anbieterwechsel ohne Wissen des Kunden
Über die Nummer könnten Versorger bestehende Verträge mit anderen Versorgern kündigen, sagte der Energierechtsexperte der Verbraucherzentrale, René Zietlow-Zahl, laut Mitteilung. Das gehe auch unbemerkt hinter dem Rücken der Verbraucherinnen und Verbraucher. „Unter Umständen erfahren Betroffene erst durch das Kündigungsschreiben ihres bisherigen Anbieters oder durch eine Lieferbestätigung des neuen Versorgers von dem untergeschobenen Vertrag.“
Sofort Widderuf erklären
Auch mit Unterschriften sollten Menschen vorsichtig sein. Der Verbraucherzentrale zufolge erwecken manche Vertreter den Eindruck, die Unterschrift bestätige den Erhalt von Informationsmaterial, obwohl es sich tatsächlich um die Zustimmung zu einem Vertragsabschluss handelt. Wer unerwartet Post von einem neuen Stromanbieter erhält, sollte demnach vorsorglich einen Widerruf erklären und den Vertrag anfechten.