TAirbus investiert Millionen in die Produktion in Nordenham
Sprachen über die Zukunft: Björn Thümler, Bastian Ernst und Gottfried Hornung (von links) mit einem Modell des Airbus 350. Foto: Privat
In Nordenham plant Airbus Investitionen im mittleren dreistelligen Millionenbereich – was das für neue und umgebaute Hallen, Sektionsbau und Recyclingfähigkeit bedeutet.
Nordenham. In den Jahren 2003 bis 2013 hatten CDU-geführte Landesregierungen mit gezielten Förderprogrammen die Luft- und Raumfahrtindustrie in Niedersachsen nachhaltig gestärkt und international sichtbar gemacht.
Bei ihrem Treffen mit dem neuen Leiter des Airbus-Werks in Nordenham, Gottfried Hornung, sprachen der CDU-Landtagsabgeordnete Björn Thümler und der CDU-Bundestagsabgeordnete Bastian Ernst die damalige Weichenstellung an und betonten deren aktuelle Relevanz.
„Die Programme LuFo I und LuFo II mit einem Gesamtvolumen von über 130 Millionen Euro haben den Grundstein für eine starke industrielle Basis gelegt“, merkten die Parlamentarier bei ihrem Besuch im Einswarder Werk an.
Die Förderperioden 2008 bis 2011 (LuFo I mit 100 Millionen Euro) und von 2012 bis 2014 (LuFo II mit 31 Millionen Euro) wurden unter den CDU-geführten Landesregierungen von Christian Wulff und David McAllister umgesetzt.
Sie flankierten das Engagement des Airbus-Konzerns, zahlreicher mittelständischer Zulieferbetriebe und der Landesinitiative „Niedersachsen Aviation“.
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Zwar endeten die großen Programme LuFo I und LuFo II formal 2014, doch kleinere Anschlussförderungen wurden weiterhin gewährt.
Landesinitiative unterstützt branchenspezifische Projekte
Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hatte 2014 angekündigt, die Luft- und Raumfahrtförderung über das Jahr hinaus fortzusetzen und die Initiative „Niedersachsen Aviation“ weiterzuführen.
In Niedersachsen wurden daraufhin kleinere Fördermittel für die Luft- und Raumfahrt bereitgestellt. Die Landesinitiative unterstützt weiterhin branchenspezifische Projekte, Messebeteiligungen, Vernetzungsformate und Innovationsvorhaben.
Diese sind oft mit kleineren Summen verbunden und dienen der Standortentwicklung mit dem Ziel, Forschung und Technologie in der Luftfahrtindustrie zu fördern - auch mit Fokus auf Digitalisierung, Leichtbau und emissionsarme Antriebe.
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Laut Björn Thümler und Bastian Ernst war die Phase von 2003 bis 2013 prägend für die Luft- und Raumfahrtförderung in Niedersachsen. Im Gespräch mit dem neuen Airbus-Chef sicherten die beiden Abgeordneten zu, dass sie sich für die Weiterentwicklung der Branche einsetzen werden.
Die Luft- und Raumfahrt sei ein Innovationsmotor für ganz Niedersachsen, insbesondere im Hinblick auf klimafreundliche Technologien, digitale Fertigungsprozesse und die Sicherung deutscher Beteiligungen an internationalen Luftfahrtprojekten.
Airbus plant Neu- und Umbau von Produktionshallen
Airbus plant für die nächsten Jahre Investitionen in einem mittleren dreistelligen Millionenbereich am Standort Nordenham.
Laut Gottfried Hornung wird das Geld unter anderem für den Neubau und Umbau von Produktionshallen verwendet, um die Produktion zu steigern und dem steigenden Bedarf anzupassen.
Auch die Themen Sektionsbau und Recyclingfähigkeit sollen bei der zukünftigen Ausrichtung des Airbus-Konzerns in Nordenham eine zentrale Rolle spielen, betonte der Werkleiter.
Der 48-jährige Gottfried Hornung hat im Sommer das Ruder bei Airbus Nordenham übernommen. Er ersetzt Alexander Gloxin, der den Posten knapp vier Jahre bekleidet hatte. Airbus beschäftigt in Einswarden rund 3800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
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Die Nachfrage nach allen zivilen Flugzeugmodellen von Airbus ist gestiegen. Stärkster Treiber des Aufschwungs ist die große Nachfrage nach Flugzeugen der A-320-Familie. Bis 2027 sollen monatlich 75 Maschinen dieser Flugzeugfamilie gefertigt werden. (pm/gl)