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Flugzeugbau

TAirbus liefert und erreicht wichtiges Ziel – dank Finkenwerder

Mit den ausgelieferten 766 Fliegern – der größte Teil dieser Übergaben an die Kunden erfolgte am Standort Finkenwerder – hat der Konzern die Zahlen aus den Vorjahren übertroffen.

Mit den ausgelieferten 766 Fliegern – der größte Teil dieser Übergaben an die Kunden erfolgte am Standort Finkenwerder – hat der Konzern die Zahlen aus den Vorjahren übertroffen. Foto: dpa

770 Flieger wollte Airbus im Jahr 2024 ausliefern - noch im November schien dieses Ziel sehr ambitioniert. Jetzt herrscht Gewissheit.

Von Wolfgang Stephan Freitag, 10.01.2025, 11:00 Uhr

Hamburg. Nach den jetzt bestätigten Zahlen hat Airbus im vergangenen Jahr 766 Flugzeuge an 86 Kunden in aller Welt ausgeliefert und liegt damit nur knapp unter der Zielzahl von 770 Fliegern. Wie schon im Vorjahr wurde an den Endmontagestandorten in Hamburg, Toulouse, Tianjin/China und Mobile/USA bis zum letzten Tag des Jahres auf Hochtouren gearbeitet, um das Jahresziel noch zu erreichen. Danach sah es lange nicht aus, denn Ende Oktober fehlten noch 200 Flieger in dieser Bilanz.

122 Auslieferungen allein im Dezember

„Ich sehe noch eine realistische Chance, dass wir das schaffen“, sagte Sebastian Peters, Leiter aller A320-Endmontagelinien bei einem Journalistengespräch Ende November. Der Endspurt war gewaltig.

Mit den ausgelieferten 766 Fliegern – der größte Teil dieser Übergaben an die Kunden erfolgte am Standort Finkenwerder – hat der Konzern die Zahlen aus den Vorjahren übertroffen: Airbus übergab im Jahr 2023 aus den vier Endmontagelinien 735 Verkehrsflugzeuge an die Kunden, elf Prozent mehr als im Corona-Jahr 2022.

Allerdings hatte der Konzern die ursprüngliche Zielzahl des Jahres 2024 im Sommer von 800 auf 770 Flugzeuge korrigieren müssen. Insbesondere die Probleme mit den Triebwerksherstellern verursachten die Auslieferungsprobleme. Zeitweise standen auch in Finkenwerder fast fertige Jets ohne Triebwerke auf dem Werksgelände.

Warum das Jahresziel für Airbus so wichtig ist

Die Zielzahl ist insbesondere für die Analyten und Börsianer ein wichtiger Wert, der möglichweise auch für das Management mit zusätzlichen Bonus-Zahlungen verbunden sein könnte – Angaben darüber gibt es von Airbus nicht.

Im Vorfeld der Bilanz hatte Airbus bereits verlauten lassen, dass die Gewinnziele nicht korrigiert werden müssten, wenn die Zielzahl der Auslieferungen knapp verfehlt werde. Der Konzern wird am 20. Februar die Geschäftszahlen für 2024 bei der Bilanz-Pressekonferenz in Toulouse vorlegen.

Unter anderem, dass es im Verkehrsflugzeuggeschäft 878 Bruttoneubestellungen gab und der Auftragsbestand zum Jahresende 2024 auf 8.658 Flugzeuge stieg. Zivil-Flugzeugchef Christian Scherer: „Bei den wichtigsten Kunden haben wir eine phänomenale Dynamik in unserem Auftragsbuch für Großraumflugzeuge festgestellt, die unsere führende Position im Single-Aisle-Markt ergänzt.“

US-Konkurrent Boeing weiter in der Krise

Im Gegensatz zu den europäischen Flugzeugbauern steckt der US-Konkurrent Boeing wegen zahlreicher technischer Qualitätsprobleme weiter in der Krise. Das Jahr 2024 begann für Boeing mit einem schweren Rückschlag, als aus einer 737 MAX während eines Fluges eine Tür aus der Verankerung fiel und endete mit dem Absturz einer Boeing 737-800 auf dem Flug von Bangkok nach Südkorea.

Im Oktober kündigte Boeing den Abbau von 17.000 Stellen an, rund zehn Prozent der Belegschaft. Von den aktuellen Auslieferungszahlen von Airbus sind die US-Amerikaner weit entfernt. Bis Ende des dritten Quartals standen lediglich 291 Auslieferungen in der Bilanz, bevor ein Streik im Oktober die Produktion noch weiter nachhaltig beeinträchtigte. (mkr/yvo)

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